Der niederbayerische Partnerschaftsverein Lalling/Rémy wurde mit dem IPZ-Europapreis 2015 in der Kategorie „Bestes Geschichtsprojekt – Sonderpreis zum 70. Jahrestag vom Ende des Zweiten Weltkriegs“ ausgezeichnet. Die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Lalling/Rémy, Marianne Maisch, erhielt den Preis vom Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit im Rahmen eines Festaktes, zu dem Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich diese Woche nach Landshut eingeladen hatte.
Bezirksrat Markus Scheuermann begrüßte die Gäste im Namen des Bezirkstagspräsidenten und gratulierte dem Partnerschaftsverein Lalling/Rémy, der sich in die Riege der Geehrten mit der Stadt Rheine und dem Partnerschaftsverein Rheine sowie der Stadt Bocholt und der Europaschule NRW Mariengymnasium Bocholt einreihen darf. Zum Vergleich: Die Stadt Rheine, die für das beste Partnerschaftsprojekt 2015 ausgezeichnet wird, zählt mehr als 73.000 Einwohner. Die Stadt Bocholt, die den Preis für das beste Jugendprojekt erhält, hat ebenfalls mehr als 70.000 Einwohner; Lalling dagegen „nur“ rund 1.600 Einwohner, wie Bezirksrat Markus Scheuermann betonte.
Der Repräsentant des Instituts für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit (IPZ), Dr. Christoph Müllerleile, verwies darauf, wie wichtig es sei, „Lehren aus der gemeinsamen Geschichte der Völker in die Gegenwart zu übertragen. Aber vielfach scheuten sich die Freunde von heute, daran zu erinnern, warum ihre Vorfahren vor nicht allzu langer Zeit noch erbitterte Feinde waren. Dabei sei die gemeinsame Überwindung der Vergangenheit doch eines der wichtigsten Ziele kommunaler Partnerschaften.“
Das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit e.V. verleiht seit 1993 jährlich den Europapreis an Kommunen und Partnerschaftskomitees, die sich nach Meinung der Jury, bestehend aus Fachleuten der Partnerschaftsarbeit, durch eine kontinuierliche Partnerschaftsarbeit, besondere Projekte und innovative Ideen ausgezeichnet haben. Die Partnerschaftsbeauftragte des Bezirks Niederbayern, Petra Zierer, hatte den Partnerschaftsverein Lalling/Rémy aufgrund seiner Aktionen für den IPZ-Europapreis 2015 vorgeschlagen.
Die Partnerschaft zwischen Lalling in Niederbayern und Rémy im nordfranzösischen Département Oise, der Partnerregion des Bezirks Niederbayern, besteht seit 15 Jahren. Der Besuch, zu dem der Partnerschaftsverein Lalling/Rémy im Rahmen des 15-jährigen Jubiläums im Mai 2015 nach Lalling eingeladen hatte, stand unter dem Motto: „Europäisches Geschichtsbewusstsein, Verhältnis Bayern – Frankreich“ und war dem Gedenken der beiden Weltkriege gewidmet.
Sowohl Marianne Maisch als auch ihre französische Kollegin, Jacqueline Beaufrère, die ebenfalls zur Preisverleihung nach Landshut gekommen war, freuten sich sehr über die Auszeichnung und bedankten sich bei allen Mitwirkenden im Partnerschaftsverein für deren Unterstützung.
Auch der Bürgermeister der Gemeinde Lalling, Josef Streicher, würdigte das Engagement des Partnerschaftsvereins und verwies auf die erfolgreiche Dreiecksverbindung zwischen Lalling, Rémy und der tschechischen Gemeinde Bĕšiny.
Im Bild von links: Partnerschaftsbeauftragte Petra Zierer, Bezirksrat Markus Scheuermann, Marianne Maisch (Vorsitzende des PV Lalling/Rémy), Bürgermeister Josef Streicher, Jacqueline Beaufrère (stv. Vorsitzende des PV in Rémy), Jan Vitovec (Vorsitzender des Partnerschaftskomitees Lalling-Rémy- Bĕšiny), Dr. Christoph Müllerleile (IPZ)