Die erfolgreiche Regionalentwicklung und eine vielfältige Kulturlandschaft liegen Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich am Herzen; und damit auch der Naturpark Bayerischer Wald. Deshalb stattete er dem Verein „Naturpark Bayerischer Wald e. V.“ im September auf Einladung des ersten Vorsitzenden Heinrich Schmidt und des Geschäftsführers Hartwig Löfflmann einen Besuch ab, um sich über die aktuellen Ziele, die Herausforderungen und die Finanzierung zu informieren. „Gerade auch in den vergangenen Jahren hat die Geschäftsführung und der Verein Außerordentliches bewegt und umgesetzt“, so das Lob des Bezirkstagspräsidenten. „Sie zeigen ein großartiges Engagement.“
Mit großer Eigenleistung hat der Verein beispielsweise die NaturparkWelten und das Bayerisch-Böhmische Infozentrum im Grenzbahnhof Bayerisch Eisenstein geschaffen. Rund acht Millionen Euro flossen in die Schaffung der NaturparkWelten. Diese beherbergen unter anderem fünf verschiedene Ausstellungsebenen, die die Vielfalt des Naturparks Bayerischer Wald veranschaulichen. Neben den wichtigen Informationen über die Natur sind sie auch ein bedeutendes Standbein für den Tourismus geworden. 35.000 Besucher waren es allein im vergangenen Jahr, die sich dort informierten; davon besuchten rund 7.500 die Ausstellungen. Investitionen von rund 11 Millionen Euro flossen zudem in den vergangenen Jahren in die sechs Infozentren, die im Naturpark entstanden sind.
Zu den Hauptaufgaben des Naturparks gehören neben der Bildungsarbeit – im vergangenen Jahr besuchten mehr als 2.000 Besucher die Vorträge und Veranstaltungen des Vereins – und der Unterstützung bei der Regionalentwicklung vor allem der Natur- und Artenschutz und die Landschaftspflege. Finanziert wird der Naturpark Bayerischer Wald e. V. unter anderem vom Freistaat, durch die Mitgliedsbeiträge der 89 Kommunen und die Bezuschussung von Projekten, die der Verein realisiert. Ohne die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen, die sich beispielsweise um die Instandsetzung der Wanderwege kümmern oder als Fledermausbetreuer für den Naturschutz unterwegs sind, wäre die Arbeit nicht zu leisten, informierte Geschäftsführer Löfflmann. „Die Erhaltung der Wanderwege ist nicht nur im Rahmen der Landschaftspflege wichtig, sie stellen auch eine wichtige Basis für den Tourismus dar, denn die Gäste erkunden die Ferienregion Bayerischer Wald zu Fuß. Die Arbeit der Freiwilligen ist daher auch in diesem Bereich so extrem wichtig.“
„Damit die Projekte, die Beratungen und die notwendigen weiteren Aufgaben umgesetzt werden können, müssen wir aus den Mitgliedsbeiträgen jährlich rund 200.000 Euro drauflegen. Um zusätzlich eigene Projekte umzusetzen, ist derzeit leider kein finanzieller Spielraum vorhanden“, so erster Vorsitzender Heinrich Schmidt. „Wir wünschen uns daher eine Vereinbarung für eine Grundsicherung.“ Schmidt hatte beim Bayerischen Bezirketag nach einer finanziellen Grundförderung durch die Bezirke angefragt, um damit Planungssicherheit für die Naturparke sowie für Landschaftspflegeverbände in Bayern zu erreichen.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich betonte, dass er entsprechende Finanzierungsmöglichkeiten prüfen werde, damit die Arbeit des Naturpark Bayerischer Wald e. V. weiterhin so erfolgreich fortgesetzt werden kann. „Ideal wäre ein gemeinsamer Grundkonsens im Bayerischen Bezirketag“, so Heinrich. „Wir haben eine artenreiche Kulturlandschaft. Sie zu bewahren, mit der Umwelt und den vorhandenen Ressourcen so schonend wie möglich umzugehen - dafür setzt sich der Bezirk Niederbayern ein. Daher investiert der Bezirk Niederbayern bereits jetzt jährlich Beträge im fünfstelligen Bereich für den Natur- und Umweltschutz, beispielsweise für den Schutz und die Vermehrung von gefährdeten heimischen Fischarten.“
Vor fast 50 Jahren, im Mai 1967, war der Verein „Naturpark Bayerischer Wald e. V.“ gegründet worden, als 35. Naturpark in der Bundesrepublik Deutschland. Die Grundlage für den Naturpark Bayerischer Wald war die Bezirksverordnung zum Landschaftsschutzgebiet Innerer Bayerischer Wald: Der geschlossene Waldgürtel entlang des Grenzkammes bildete bei der Gründung den „Kernbereich“ des Naturparks.
Heute zählt er zu den innovativsten Naturparks Deutschlands. Mit dem Bau des Informationshauses und dessen Bezug im Jahre 2001 am südlichen Ortseingang von Zwiesel steht dem Naturpark beispielsweise eines der modernsten Verwaltungsgebäude in Holzbauweise mit Solarenergienutzung zur Verfügung. Aus der ganzen Welt kamen Experten, um sich über das Konzept des „Sonnenhauses“ zu informieren. Das Netzwerk an Infostellen innerhalb des Naturparks Bayerischer Wald und auch die Bildungsarbeit, sei vorbildlich, so Löfflmann, „beispielsweise auch an der Umweltstation in Viechtach, die über rund 53 Hektar Außenflächen mit wertvollen Arealen für Naturbeobachtungen verfügt.“ Dort wartet neben vielen Pflanzen- und Tierarten unter anderem ein Schaubienenstand auf die Besucher. Rund 8.000 Gäste jährlich finden sich in Viechtach in der Umweltstation ein, darunter auch viele Schulklassen. Weitere Naturparkinformationsstellen befinden sich in den anderen Landkreisen wie z. B. im Landkreis Straubing-Bogen im Bahnhof in Bogen sowie im Landkreis Freyung-Grafenau im Schloss Fürsteneck.