„Masche & Pixel“ – Textilarbeiten und Digitalkunst: Kunstvolle Balance zwischen zwei Welten

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich eröffnet Ausstellung von Ursula und Karlheinz Volland in der Bezirkshauptverwaltung

 

von links: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Ursula und Karlheinz Volland, Bürgermeister Erwin Schneck, Dr. Tobias Hammerl

Textilkunst und Digital Art – Ursula und Karlheinz Volland repräsentieren mit ihren Werken sowohl die sinnlich wahrnehmbare als auch die digitale Welt. „Mit ‚Masche & Pixel‘ stellen sie auf kunstvolle Weise die Balance her“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bei der Ausstellungseröffnung am 26. Januar 2016. Das in Rohr in Niederbayern lebende Ehepaar Volland zeigt bis März in der Bezirkshauptverwaltung in Landshut Textilkunst und Digital Art.

Während das Weben mit zu den ältesten Kulturtechniken der Menschheit gehört, ist der PC als Instrument künstlerischen Schaffens eine vergleichsweise junge Errungenschaft. Das Weben und Knüpfen bringt eine originäre haptische Qualität mit sich, während Digital Art in seinem Entstehungsprozess zunächst körperlos ist. Unüberbrückbare Gegensätze sieht Dr. Tobias Hammerl, Leiter des Stadtmuseums Abensberg, in den so verschiedenen Herangehensweisen aber ganz und gar nicht. In seiner Einführung in die Ausstellung zeigte der Laudator auch das Verbindende auf: So bestehen sowohl die digitalen Grafiken als auch die geknüpften und gewebten Teppiche und Collagen aus kleinen, einzelnen und unteilbaren Grundeinheiten. Die „Masche“ sei das Grundelement der von Ursula Volland gestalteten Textilarbeiten, das „Pixel“ die Grundeinheit der Hauptbestandteil von Karlheinz Vollands Werken.

Beide Werkgruppen hätten zudem sowohl eine mikroskopische als auch eine makroskopische Betrachtungsebene. So hänge der Eindruck, den der Betrachter gewinnt, stark vom Auge desselben und seiner Perspektive ab, führte Dr. Tobias Hammerl weiter aus. Das Verschmelzen der Pixel zu einem Bild mag bei Karlheinz Vollands Digital Art ja noch augenscheinlich sein, aber bei Textilarbeiten? „Ja, auch dort ist er gerechtfertigt, denn auch in Frau Vollands Arbeiten löst sich eine Landschaft mit Hopfenfeldern erst in einzelne Maschen auf und diese wiederum lassen auf einmal einzelne Kettfäden erkennen, welche wiederum selbst aus Geweben bestehen, die wiederum aus Fäden und diese wiederum aus verdrillten Fasern bestehen“, so Dr. Hammerl.

Vor über 30 Jahren erlernte Ursula Volland autodidaktisch das Arbeiten am Flach- und Hochwebstuhl. Mit verschiedensten Stoffen und eigener Technik gestaltet sie textile Kunstwerke. 1989 gründete die gebürtige Landshuterin in Rohr die „Atelier Galerie – Ursula Volland“. Stoffe haben sie schon immer fasziniert. Und darin, dass sie sich den Möglichkeiten des Materials anpassen muss, wodurch immer wieder neue Details entstehen, liegt für sie der besondere Reiz. Eines ihrer Hauptausdrucksmittel, das maßgeblich den Inhalt ihrer Werke transportiert, ist die Farbigkeit.

Karlheinz Volland ist Architekt und war 30 Jahre als Professor an der FH München tätig. Am Rechner entstanden erste Arbeiten in Form von Vektorgrafiken. Bei seinen Bildern geht er nicht zielgerichtet vor, sondern intuitiv. Er nutzt die Werkzeuge der Software, um Transformationsprozesse in Gang zu bringen. So lange, bis ein Bild entsteht. Die Kunst und auch Schwierigkeit liegt, so Tobias Hammerl, darin, sich diesen Prozessen zu unterwerfen und die Souveränität zu besitzen an einem bestimmten Punkt das Ergebnis festzuhalten.

Karlheinz Volland kaschiert seine Werke als Fotodrucke auf Alu-Dipond oder druckt sie auf Leinwand. Auch er drückt sich durch Farbigkeit meist sehr ausdrucksstark aus; Transparenzen lassen seine Werke zuweilen aber auch zurückhaltend wirken.

Die Ausstellung ist vom 28.01. bis 18.03.2016 in der Bezirkshauptverwaltung, Maximilianstraße 15, 84028 Landshut, zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9:00 bis 15:30 Uhr, Freitag 9:00 bis 12:00 Uhr (an Werktagen) und nach Vereinbarung.