Neustrukturierung des Bezirkskrankenhauses Mainkofen

Mehr als 40 Millionen Euro fließen in ersten Bauabschnitt – Zudem Neubau des Pflegeheims sowie Erweiterung und Umbau der Neurologie für rund 39 Millionen Euro

Immense Investitionen von rund 80 Millionen Euro werden in den kommenden Jahren in Mainkofen getätigt. In mehreren Bauabschnitten wird das Bezirksklinikum Mainkofen neu strukturiert. Mit den Abrissarbeiten an den Gebäuden B12 / B14 begann Ende Mai der erste Bauabschnitt. Über die Baumaßnahmen informierten am Freitag, 3. Juni, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Krankenhausdirektor Gerhard Schneider, der stellvertretende Krankenhausdirektor Christian Fenzl und Leitender Arzt Dr. Markus Wittmann.

Der erste Bauabschnitt „Neustrukturierung des Bezirkskrankenhauses Mainkofen“ umfasst die folgenden psychiatrischen Zentren: Zentrum für Allgemeinpsychiatrie, das Zentrum für Krisenintervention und teilweise das Zentrum für Suchterkrankungen. Rund 43 Millionen Euro Investitionen fließen in den 1. Bauabschnitt „Neustrukturierung“, der bis April 2018 geplant ist. Zielsetzung ist, dass im Frühjahr 2018 die neuen Gebäude für die Zentren Allgemeinpsychiatrie, Suchterkrankungen und Krisenintervention bezogen werden können. Für die weiteren Bauabschnitte sind unter anderem ein weiteres Gebäude für das Zentrum für Suchterkrankungen, der Neubau des Zentrums für Psychosomatik und der Neubau für das Zentrum für Gerontopsychiatrie geplant. Bis Ende 2022 sollen alle derzeit geplanten Baumaßnahmen abgeschlossen sein.

Parallel zum ersten Bauabschnitt „Neustrukturierung“ wird auch ein neues Pflegeheim gebaut sowie die Fachkliniken für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation erweitert und umfassend modernisiert. Der Neubau für das Pflegeheim beläuft sich auf rund 16,9 Millionen Euro. Für die Fachkliniken für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation sind rund 21,7 Millionen veranschlagt.

„Der Bezirk Niederbayern unternimmt große finanzielle Anstrengungen, um die zeitgemäße psychiatrische und auch neurologische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. „Die Neustrukturierung des Bezirksklinikums Mainkofen ist für Niederbayern und die psychiatrische Versorgung der Bevölkerung von großer Bedeutung. Durch die neu entstehenden Gebäude und Klinikbereiche wird das traditionsreiche Bezirksklinikum Mainkofen für die Zukunft aufgestellt. Das Bezirksklinikum ist aus medizinischer, psychiatrischer und pflegerischer Sicht bereits jetzt eine moderne Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik mit angegliederten Kliniken für Forensik, Neurologie und Neurologischer Frührehabilitation. Mit den Baumaßnahmen werden die räumlichen Gegebenheiten optimiert. Dass zeitgleich zum Neubau der psychiatrischen Zentren auch die angegliederten Kliniken für Neurologie und Neurologischer Frührehabilitation erweitert und modernisiert werden und das Pflegeheim neu gebaut wird, zeigt: Der Bezirk Niederbayern bekennt sich zu seinen Krankenhäusern. Wir nehmen unsere gesundheitspolitische Aufgabe – die zeitgemäße psychiatrische Versorgung der Bevölkerung – sehr ernst und stellen zudem weitere medizinische und pflegerische Angebote zur Verfügung.“

Start des ersten Bauabschnittes „Neustrukturierung“ war der Ende Mai begonnene Abriss der nachträglich angebrachten Anbauten an den denkmalgeschützten Gebäuden B12 und B14 (Zentrum für Krisenintervention). Der historische Bereich der Gebäude bleibt erhalten und wird saniert. Mit neuen, architektonisch klar abgegrenzten Anbauten werden die Häuser erweitert. Damit wird die Möglichkeit geschaffen, im Zentrum für Krisenintervention künftig alle Patientenzimmer auf einer Ebene zu realisieren. Nach dem teilweisen Abriss der Gebäudeanbauten bei B12 und B14 wird der Rückbau weiterer Gebäude erfolgen, ehe im Sommer mit dem Neubau begonnen wird.

Bevor jedoch bestehende Gebäudeteile abgerissen und Platz für Neubauten geschaffen werden konnte, mussten seit August 2015 aufwendige Vorarbeiten geleistet werden, da die gesamten Baumaßnahmen während des laufenden Krankenhausbetriebes erfolgen. Dies bedeutet: Für die Patienten wurde in einer sogenannten Modulklinik Platz geschaffen. Dies ist ein vorübergehend aufgebauter Klinikbereich, der in Modulbauweise errichtet wurde und in Bezug auf Komfort und Umfang anderen Patientenzimmern in nichts nachsteht – im Gegenteil: Die Modulklinik hat moderne Patientenzimmer mit eigenem Sanitärbereich und verfügt sogar über besondere Komfortzimmer. Seit Anfang Mai sind Patienten in der neuen Modulklinik untergebracht.

Von besonderer Bedeutung ist bei den Baumaßnahmen in Mainkofen auch der Denkmalschutz. Durch den Rückbau der Anbauten werden die denkmalgeschützten Gebäude B12 und B14 in einen äußerlichen Zustand versetzt, der sich der historischen Form annähert. In Abstimmung mit dem Bayerischen Amt für Denkmalpflege wurde unter anderem festlegt, dass das Dach wieder beidseitig als Walmdach erstellt wird, die Loggien der ehemaligen Patientensäle zu dem Patientengarten wieder hergestellt werden, ebenso die historische Fensteraufteilung im Bereich der Fuge zu den Anbauten. Im Bereich des zentralen Zugangs, der behindertengerecht auch mit einer Rampe erfolgen wird, wird außerdem ein rückseitiger Ausgang in den geschützten Patientengarten geschaffen. Der Erweiterungsbau soll sich durch seine Eingeschossigkeit und seine Positionierung vom Bestandsgebäude absetzen. Die funktional notwendigen Umbaumaßnahmen im Inneren der Gebäude wurden ebenfalls mit dem Bayerischen Amt für Denkmalpflege abgestimmt.

16 Betten wird die Station künftig umfassen. Die neue Station B12/B14 ist eine beschützend geführte Einrichtung für Menschen mit Intelligenzminderung. Aufgrund der Struktur des Bestandgebäudes werden die Patientenzimmer und die notwendigen Nebenräume in einem Erweiterungsbau untergebracht, der sich nordwestlich an das Bestandsgebäude B14 anschließt. Im Übergang zwischen B14 und Neubau wird der Pflegestützpunkt angeordnet. Somit kann von hier aus der Tagesbereich und der Zugangsflur in B14 sowie ein Flur der Patientenzimmer im Neubau eingesehen werden. Im Erdgeschoss und Obergeschoss von B12 werden die weiteren Räume der Station angeordnet. Im Obergeschoss von B14, entstehen aufgrund der Stationsgröße noch Reserveflächen, die für die Nutzung als Büroräume vorbereitet werden.
 
Zeitgleich zum ersten Bauabschnitt „Neustrukturierung des Bezirkskrankenhauses Mainkofen“ werden auch das Pflegeheim neu- sowie die Fachkliniken für Neurologie und Neurologische Frührehabilitation umgebaut und modernisiert. Die Gesamtkosten dieser Baumaßnahmen betragen rund 38,6 Millionen Euro. Die Neurologische Klinik mit Intensivstation und zertifizierter Schlaganfall-Einheit (Stroke Unit) hat 56 Betten, 36 Betten sind in der Klinik für Neurologische Frührehabilitation. In einem neuen Anbau werden die neue Intensivstation und eine neue IMC-Station untergebracht werden. Die Intermediate Care (IMC) Station ist eine Pflegeeinheit, in der Patienten intensiver als auf einer Normalstation überwacht werden können.

Im Pflegeheim Mainkofen, das ebenfalls unter der Trägerschaft des Bezirks Niederbayern steht, werden Menschen mit einer chronisch psychiatrischen Grunderkrankung betreut.