Landshut / Straubing / Freyung. Die Zusammenarbeit in der Europaregion Donau-Moldau soll künftig intensiviert werden – dies ist eines der Ergebnisse der Mitgliederversammlung des Trägervereins Europaregion Donau-Moldau e.V. Am 22. November kamen die Vertreter des Europaregion Donau-Moldau e.V. (EDM) zu ihrer fünften ordentlichen Mitgliederversammlung in den Räumen des Zweckverbandes der Abfallwirtschaft in Straubing zusammen. Gastgeber Landrat Josef Laumer begrüßte die Gäste mit einem „heute trennen wir aber nicht, sondern wir verbinden“ und traf damit das Thema des Tages auf den Punkt.
Der Vorsitzende des Vereins, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, betonte: „Durch die großzügige Förderung des Staatsministeriums der Finanzen sowie des Bezirks Niederbayerns sind wir in der glücklichen Lage, die bereits hervorragend laufende Netzwerkarbeit in Richtung Tschechien und Österreich als Akteur in der Europaregion weiter auszubauen. In Niederbayern haben wir vor allem bei den Schwerpunkten Hochschulkooperationen sowie bei der Vernetzung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft belegbare Erfolge erzielt.“ Im kommenden Jahr wird Niederbayern den Vorsitz in der EDM innehaben. „Es soll, so meine Zielsetzung, ein entscheidendes Jahr für die strukturelle Weiterentwicklung der Zusammenarbeit werden“, so Heinrich.
Niederbayern hat 2017 den Vorsitz
Die EDM ist im Jahr 2012 gegründet worden. „Wir stehen in der Europaregion an einer Weggabelung. Hinter uns liegen einige Erfolge. Nun stellt sich die Frage nach der Verbindlichkeit der Zusammenarbeit der einzelnen Teilregionen. Die politische Priorität der EDM muss diskutiert werden, denn der nächste Schritt müssen verbindliche Strukturen, Finanzen und eine gemeinsame Rechtsform sein“, so Dr. Heinrich weiter.
Um die Zusammenarbeit mit den tschechischen und österreichischen Nachbarn noch weiter intensivieren zu können, beauftragte die Mitgliederversammlung den Vorstand einstimmig, während der Zeit des niederbayerischen Vorsitzes 2017 die Möglichkeiten einer rechtlichen Verankerung der Europaregion Donau-Moldau abzustimmen und diese in die Wege zu leiten. Der Sprecher der niederbayerischen Landräte, Landrat Franz Meyer, bekräftigte die Zielsetzung des Vorsitzenden und merkte an, dass die EDM in Brüssel auf Augenhöhe mit den Metropolregionen München und Nürnberg etabliert werden soll. Um diesem Ziel noch näher zu kommen, brauche es aber gleiches Engagement und eine verbindliche Zustimmung in allen Regionen. "Das wird ein weiter Weg, aber wir müssen ihn angehen", betonte Meyer. Regierungspräsident Heinz Grunwald, der als eine seiner letzten Amtshandlungen bei der Sitzung dabei war, bestätigte die positive Bewegung im Projekt der Europaregion Donau-Moldau.
Geplante Aktivitäten für 2017
Über geplante Aktionen der Europaregion Donau-Moldau in Niederbayern informierten die Projektmanagerinnen. Sprachkompetenz für Tschechisch in Ostbayern wird dabei ein wichtiger Schwerpunkt werden. So soll die frühkindliche Erziehung in Kindergärten in tschechischer Sprache angeboten werden sowie entsprechender Unterricht an weiterführenden Schulen der Grenzregion. Veranstaltungen wie ein Sprachgipfel oder eine Hochschulrektorenkonferenz runden das Angebot auf akademischer Basis ab.
Ebenso stehen Projekte wie Imagefilme über die Region und ein Willkommens-Check für niederbayerische Kommunen beim Thema Willkommenskultur auf dem Programm. Außerdem soll ein Einkaufsführer für den ostbayerischen Raum – ergänzt durch touristische Wander- und Radwegekarten – Besucher aus Tschechien und Österreich anlocken.
Personell gut aufgestellt
Personelle Veränderungen gab es im Frühjahr 2016 in der Geschäftsstelle in Freyung. So ermöglichte das Bayerische Finanzministerium mit dem Entwicklungsgutachten zum Ausbau der grenzüberschreitenden Beziehungen zwischen Bayern und der Tschechischen Republik zusätzlich zu den zwei bestehenden Projektmanagerinnen die Förderung von zwei weiteren Personalstellen. Dabei handelt es sich um ein Netzwerkmanagement Bayern-Böhmen sowie ein Beratungsbüro für die EU-Förderprogramme Interreg B und Interreg Europe. Alle niederbayerischen Landkreise können das Förderangebot in Anspruch nehmen.
Im Bild: Bei der Mitgliederversammlung des Trägervereins Europaregion Donau-Moldau e.V. unter Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (1. Reihe, Mitte) waren sich alle einig: Die strukturelle Weiterentwicklung der Zusammenarbeit steht im Vordergrund