Freyung. Bei einem Arbeitstreffen des Büros der Europaregion Donau-Moldau (EDM) in Niederbayern und der gemeinsamen Geschäftsstelle in Linz blickte der Vorsitzende des Trägervereins, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, mit den Kollegen auf die Kooperationsarbeit der letzten drei vergangenen Jahre zurück. „Wir haben einiges erreicht, doch nun muss das nächste Etappenziel ins Auge gefasst werden", so Heinrich.
Als besonders erfolgreich konnte die Zusammenarbeit im Hochschulwesen herausgestellt werden. In diesem Bereich wird in den kommenden Jahren eine Vielzahl grenzüberschreitender Projekte, die im Rahmen der INTERREG Programme Bayern-Tschechien und Bayern-Österreich gefördert werden, durchgeführt. „Wir konnten mehrere Millionen Euro Fördermittel gemeinsam mit den niederbayerischen Hochschulen akquirieren", stellte die zuständige Koordinatorin Kathrin Martin heraus.
Der Trägerverein in Niederbayern wird 2017 den Vorsitz in der Europaregion Donau-Moldau übernehmen und im Zuge dessen schlug Dr. Heinrich vor, die Zusammenarbeit mit den österreichischen und tschechischen Nachbarn noch mehr auszubauen. „Zentrale Zielsetzung muss es in Zukunft sein, die EDM nicht nur als Netzwerkinstrument zu betrachten, sondern zu einer umfassenden und dynamischen Regionalentwicklungsorganisation auszubauen“, so der Bezirkstagspräsident. „Die zentrale Frage für mich ist zudem, welche strategischen Zielsetzungen in der Zusammenarbeit Ostbayerns mit den Nachbarländern Tschechien und Österreich verfolgt werden müssen, damit in Zukunft in der gemeinsamen Region strukturelle Veränderungen noch wirksamer und sichtbarer werden“.
Struktur soll sich ändern
Das Jahr 2017 dürfte somit ein Jahr grundlegend neuer Weichenstellungen für die Europaregion werden. Die Antwort auf Dr. Heinrichs Bestrebungen könnte die Gründung eines „Europäischen Verbundes für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ)“ sein. Ein derartiger Verbund ist eine nach europäischen Recht anerkannte Organisation, die alle Formen der territorialen Zusammenarbeit zwischen seinen Mitgliedern erleichtern und fördern soll. Es soll dabei vor allem die wirtschaftliche und soziale Zusammenarbeit intensiviert und nachhaltig gefestigt sowie sukzessive ausgebaut werden.
Eine eigene Rechtspersönlichkeit für die EDM hätte folgende Vorteile:
• Mit der Schaffung einer eigenen Rechtspersönlichkeit werden Aufgaben dauerhaft von den Mitgliedern des EVTZ an diesen übertragen.
• Der EVTZ kann als alleiniger Antragsteller z.B. INTERREG- und andere EU-Projekte durchführen.
• Die Entwicklung und Durchführung, aber auch die Steuerung und das Controlling von gemeinsamen länderübergreifenden Projekten wären effektiver und professioneller.
• Die Position und das Image der EDM nach innen und nach außen könnte erheblich verbessert werden - auch gegenüber anderen Regionen Europas.
• Die Zusammenarbeit der einzelnen Teilregionen in der Europaregion würde nachhaltig gefestigt und dauerhaft gestärkt.
Dieser mögliche Vorstoß Niederbayerns soll nach Absprache mit den Regionen Oberpfalz und Oberösterreich Anfang nächsten Jahres als Beschlussvorschlag mit einem genauen Fahrplan der Aktivitäten mit allen EDM Teilregionen abgestimmt werden.
Auch die am kommenden Dienstag in Straubing stattfindende Mitgliederversammlung des Trägervereins der Europaregion für Niederbayern mit dem Landkreis Altötting wird sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen.
Foto: EDM
Bildunterschrift: v.l.n.r.: Kathrin Martin, Verena Pfeffer, Jaroslava Pongratz, Geschäftsführer Kaspar Sammer, Bezirkstagspräsident und Vorsitzender des Trägervereins der Europaregion Donau-Moldau Dr. Olaf Heinrich, Romana Sadravetz, Simona Standler, Barbara Daferner