Der Bezirk investiert weiterhin kräftig in Niederbayern. Der Bezirksausschuss sprach sich am Dienstag dafür aus, die Pläne für ein neues Verwaltungsgebäude der Sozialverwaltung in Landshut voranzutreiben. Wichtige Beschlüsse fassten die Mitglieder des Bezirksausschusses, der unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in Mainkofen stattfand, auch im Bereich Regionalentwicklung.
Für das geplante neue Verwaltungsgebäude der Sozialverwaltung hatte der Bezirk Ende 2015 eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Architekt Frank Fürhäusser stellte nun die ersten Ergebnisse in der Sitzung vor und zeigte für drei mögliche Standorte in Landshut-Schönbrunn die Vor- und Nachteile auf. Wichtig ist es dort vor allem hochwassersicher zu bauen. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich wies darauf hin, dass neben dem Hochwasserschutz und der Wirtschaftlichkeit eine gute Anbindung an den Öffentlichen Nahverkehr ebenso relevant ist wie eine zeitnahe Umsetzung der Baumaßnahme. Die Mitglieder des Bezirksausschusses waren sich einig, dass Architekt Fürhäusser weitere Gespräche mit der Stadt und dem Wasserwirtschaftsamt führen soll. Für die weiteren Planungen wird ein Standort in Landshut-Schönbrunn präferiert, der nahe an einer bereits bestehenden Bushaltestelle liegt. Eigentürmer des Grundstücks ist der Bezirk Niederbayern.
Des Weiteren votierten die Mitglieder des Bezirksausschusses einstimmig für die Vergabe der Fertignasszellen für das Schülerwohnheim beim Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn und genehmigten Abbrucharbeiten weiterer Gebäude beim Bezirksklinikum Mainkofen. Dort erfolgt derzeit die Neustrukturierung, die in mehreren Bauabschnitten durchgeführt wird.
Über die Weiterentwicklung des Bezirkskrankenhauses Straubing informierte Stefan Eichmüller, beim Bezirk Niederbayern zuständig für die Psychiatrischen Einrichtungen. Der Bezirk Niederbayern ist Träger des BKH Straubing, für bauliche Maßnahmen zeichnet jedoch das Staatliche Bauamt verantwortlich, da der Freistaat Bayern die Baukosten trägt. Im BKH Straubing wird eine Sanierung der technischen Anlagen notwendig. In Zukunft sollen nach den Empfehlungen des Sozialministeriums für die Patienten zudem größere Räume zur Verfügung stehen. Eine Vergrößerung würde aber bedeuten, dass weniger Zimmer pro Station möglich sind. Dies wiederum wirkt sich auf die Wirtschaftlichkeit und die Therapien aus. Um das BKH Straubing auf künftig möglichst wirtschaftlich und in sinnvollen therapeutischen Einheiten betreiben zu können, ist voraussichtlich eine Erweiterung oder ein Neubau notwendig. Das Staatliche Bauamt Landshut prüft derzeit mögliche bauliche Lösungen.
Zuschüsse für Regionalentwicklung
Der Trägerverein „Europaregion Donau-Moldau e.V.“ (EDM) erhält vom Bezirk Niederbayern Zuschüsse in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro, von denen aber in den kommenden fünf Jahren rund 900.000 Euro wieder an den Bezirk Niederbayern zurückgezahlt werden. Mit dem Großteil der nun genehmigten Fördergelder wird das Beratungsbüro Niederbayern mit zwei Stellen finanziert: Die Förderberatungsstelle und das Netzwerkmanagement, die 2016 neu geschaffen werden. Die Förderberatungsstelle wird u.a. Unternehmen sowie sämtlichen kommunalen, staatlichen und wissenschaftlichen Einrichtungen EU-Fördermöglichkeiten aufzeigen und Antragsteller über Förderprogramme beraten. Hinzu kommt eine Stelle Netzwerkmanagement. Aufgabenschwerpunkt wird zusammen mit der „Koordinierungsstelle Ländlicher Raum“ sein, alle bestehenden Netzwerke, Regionalmanagements und grenzüberschreitende Aktivitäten zu identifizieren und den Grenzraum Bayern-Böhmen stärker zu vernetzen. Vor allem die Verbindung von Wissenschafts- und Wirtschaftskooperationen soll vorangetrieben werden. Mit dem aktuellen Beschluss des Bezirksausschusses sind die geplanten EDM-Projekte für die kommenden Jahre gesichert. Der Trägerverein Europaregion Donau-Moldau wird vom Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat (STMFLH) gefördert. Die Kofinanzierung übernehmen seit 2015 der Bezirk Niederbayern sowie der Landkreis Altötting. (ausführlichere Informationen dazu: s. weitere Pressemitteilung „EDM“, die ebenfalls am 26.1.2016 veröffentlicht wurde)
Der Bayerische Kanu-Verband erhält ebenfalls einen Zuschuss: Der Bezirksausschuss beschloss, die Ausrichtung der Kanu Freestyle Europameisterschaft, die vom 25. bis 28. Mai 2016 in Plattling statt¬finden wird, mit 3.000 Euro zu fördern. Von der internationalen Veranstaltung verspricht man sich auch positive Auswirkungen auf den Fremdenverkehr. Der Wettkampfort an der Isarwelle in Plattling gilt seit Jahren als ein Mekka der Freestyle Spezialisten.
Einen Zuschuss von rund 2.300 Euro bekommt die Staatliche Berufsschule I Landshut für zwei Schüleraustauschmaßnahmen. 30 Schülerinnen und Schüler aus Landshut werden im März bzw. Mai in Compiègne sein. Der Bezirk Niederbayern unterhält seit 1991 eine Regionalpartnerschaft mit dem nordfranzösischen Département Oise und unterstützt unter anderem den Schüleraustausch. Die Bilanz dieser deutsch-französischen Freundschaft kann sich sehen lassen: In mehr als 200 Austauschmaßnahmen haben bisher über 18.000 Teilnehmer von der Verbindung profitiert