Um auf Bezirksebene einen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft und damit zur Förderung des europäischen Gedankens zu leisten, unterhält der Bezirk Niederbayern seit 1991/1992 die Regionalpartnerschaft mit dem nordfranzösischen Departement Oise. Zum 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaftsunterzeichnung in Landshut hatte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Vertreter der in diesem Rahmen bestehenden Schul- und Kommunalpartnerschaften sowie eine Delegation aus der Partnerregion zu einem Festakt nach Landshut eingeladen.
Die Bilanz der Regionalpartnerschaft mit dem nordfranzösischen Departement Oise kann sich sehen lassen, wie Bezirksrätin Martina Hammerl in ihrer Rede am Festabend betonte: In mehr als 250 Austauschmaßnahmen haben bisher bereits über 190.000 Teilnehmer von der finanziellen Unterstützung des Bezirks Niederbayern profitiert. In sechs Schul- und sechs Kommunalpartnerschaften finden aktuell auf beiden Seiten regelmäßige Begegnungen statt.
Rund 450 Schüler beider Länder bringen die jährlichen Austauschmaßnahmen der folgenden Schulpartnerschaften zueinander:
• Staatliche Berufsschule I mit BFI und BOS Landshut – Cité Technique Mireille Grenet Compiègne
• Staatliche Berufsschule 2 Landshut – Cité Technique Mireille Grenet Compiègne
• Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf – Collège La Rochefoucauld Liancourt
• Maximilian-von-Montgelas Gymnasium Vilsbiburg – Collège Abel Didelet Estrées-St.-Denis
• Gabelsberger Gymnasium Mainburg – Collège Anna de Noailles
• Realschulen Damenstift in Osterhofen / Maria Ward in Deggendorf – Collège Ferdinand Buisson in Grandvilliers
Darüber hinaus werden langjährige freundschaftliche Verbindungen in den Vereinen, Verbänden und Kulturinstitutionen gepflegt, die sich im Rahmen der sechs Kommunalpartnerschaften entwickelt haben:
• Stadt Landshut – Ville de Compiègne
• Gemeinde Biburg – Commune de Cauffry
• Stadt Mainburg – Ville de Liancourt
• Gemeinde Lalling – Commune de Rémy
• Markt Teisnach – Ville d'Estrées-Saint-Denis
• Gemeinde Langdorf – Commune de Saint Crépin Ibouvillers
In den vergangenen 25 Jahren gab es außerdem zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, internationale Jugendbegegnungen und sonstige Verbindungen zwischen den beiden Regionen.
„Die Schul- und Kommunalpartnerschaften sowie die zahlreichen Aktionen tragen dazu bei, dass die Beziehungen zwischen Niederbayern und Oise lebendig sind“, so Bezirksrätin Martina Hammerl. „So leisten wir gemeinsam einen Beitrag für ein friedvolles und erfolgreiches Europa. Gerade heute, wenn der Sinn der EU offen in Frage gestellt wird und nationalistische Tendenzen stark zunehmen, ist dies umso wichtiger.“ Martina Hammerl bedankte sich bei den Repräsentanten der Schul- und Kommunalpartnerschaften, die diese deutsch-französische Verbindung mit Leben füllen. Sie freute sich, dass eine Delegation des Dachverbandes der Partnerschaften im Departement Oise den weiten Weg auf sich genommen hat, um dieses Jubiläum zu begehen.
„Das, was uns vereint, ist erheblich stärker, als das, was uns differenziert“, betonte die Präsidentin der Fédération des Comités de Jumelage de l’Oise (FCJO), Marie-Anne Fizet-Gorin. Sie unterstrich die Bedeutung der deutsch-französischen Begegnungen und betonte, dass das gegenseitige Kennenlernen, die Verständigung und das Vertrauen für den Frieden in Europa unerlässlich seien.
Der Bezirk Niederbayern hat zum Jubiläum eine Broschüre „25 Jahre Regionalpartnerschaft Oise – Niederbayern“ erstellt. Die neue Publikation ist erhältlich beim Bezirk Niederbayern, Maximilianstraße 15, Tel. 0871 97512-515 oder E-Mail: regionalpartnerschaften@bezirk-niederbayern.de. Das Partnerschaftsbüro des Bezirks Niederbayern ist kompetente Anlauf- und Beratungsstelle, um Verbänden und Institutionen bei der Anbahnung von Kontakten nach Frankreich zu helfen oder bei der Organisation von Begegnungsmaßnahmen unterstützend tätig zu werden.
Im Bild: Bezirksrätin Martina Hammerl (vorne: 3. v.r.) mit den Repräsentanten der Schul- und Kommunalpartnerschaften sowie der Delegation aus dem nordfranzösischen Departement Oise.
2.v.r.: Marie-Anne Fizet-Gorin, Präsidentin der FCJO; vorne rechts: Josef Fröschl, Direktor der Bezirksverwaltung