Einen Einblick in Schulungskonzepte und den Unterricht am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn, eine Einrichtung des Bezirks Niederbayern, erhielten 18 afrikanische Besucher vor wenigen Tagen. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich begrüßte die Besucher. Er wünschte den Gästen viel Erfolg auf ihrer Reise, die sie eine Woche lang durch verschiedene landwirtschaftliche Bildungseinrichtungen Bayerns führt. Geleitet wurde die Exkursion von Dr. Maria Gerster-Bentaya von der Universität Hohenheim (Stuttgart). Thomas Mirsch, Ausbilder an der Staatlichen Führungsakademie für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, erläuterte den Gästen in Landshut-Schönbrunn die Bedeutung und Inhalte methodischer Ausbildung von Lehrern und Beratern staatlicher Einrichtungen.
Die Teilnehmer aus Nigeria, Malawi, Kenia und Äthiopien sind Mitarbeiter und Partner des Projekts „Grüne Innovationszentren in der Agrar- und Ernährungswirtschaft“, das seit 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt wird. Ziel des Vorhabens, das sich auf 13 afrikanische Länder und Indien erstreckt, ist die Förderung der landwirtschaftlichen Produktion über eine Wertschöpfungskette in den Heimatländern. Einer der Schwerpunkte des Projekts ist, insbesondere jungen Menschen und Frauen eine Einkommensperspektive zu geben und damit die Lebenssituation der Bevölkerung zu verbessern.
Den praxisorientierten Unterricht an der am Agrarbildungszentrum ansässigen Landmaschinenschule veranschaulichte Schulleiter Christian Beckmann bei einer Führung. Die afrikanischen Projektteilnehmer konnten sich dabei direkt mit einer Gruppe von BGJ-Schülern (Berufsgrundschuljahr) und Lehrkräften der Landmaschinenschule austauschen. Einige der zentralen Fragen der Besucher: Welche Bedeutung hat die landwirtschaftliche Ausbildung und Weiterbildung in Deutschland? Welche Beratungsangebote gibt es? Welche Antworten gibt die Wissenschaft im landwirtschaftlichen Bereich?
Einen großen Informationswert für Besucher bietet das Agrarbildungszentrum durch seine breite Palette an Schulen im Bereich „grüner Berufe“. Die Bandbreite erstreckt von der Beschulung im Berufsgrundschuljahr, der Ausbildung im dualen System, der Schulausbildung zur Hochschul- beziehungsweise Fachhochschulreife in den Fachbereichen Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie sowie Sozialwesen, über die Meisterausbildung im Garten- und Landschaftsbau sowie im ökologischen Landbau bis hin zur Erwachsenenbildung bereits ausgebildeter Landwirte oder sogenannter Quereinsteiger. „Die Bildungsangebote im Agrarbildungszentrum (ABZ) Landshut-Schönbrunn haben eine hohe Durchlässigkeit und greifen ineinander – von der Ausbildung über weiterführende Schulen und Weiterbildungen“, betonte ABZ-Verwaltungsleiter Martin Scholz.
Im Bild: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (rechts außen), Dr. Maria Gerster-Bentaya (erste Reihe sechste von links), Martin Scholz, Verwaltungsleiter des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn (links außen), mit Teilnehmern und Referenten der Exkursion afrikanischer Besucher.