Der Bezirk Niederbayern initiiert ein großes Klimaschutzprojekt. Ziel ist es, durch die energetische Sanierung zahlreicher Gebäude eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu bewirken. Dies beschlossen am Dienstag die Mitglieder des Bezirksausschusses unter Leitung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich einstimmig im nichtöffentlichen Teil der Sitzung.
„Als Bezirk haben wir im Bereich erneuerbare Energien und Klimaschutz eine Vorbildfunktion, der wir nachkommen. Wir passen nicht nur die Lehrinhalte und -angebote im Agrarbildungszentrum den stets wachsenden Anforderungen an, sondern engagieren uns auch aktiv für die Erreichung der Klimaschutzziele“, betonte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Für den Bezirk soll für vier Liegenschaften und deren insgesamt 30 Gebäude ein Klimaschutz-Teilkonzept erstellt werden. „Grund sind zum einen die aktuell hohen Energiekosten der einzelnen Liegenschaften. Zum anderen – und dies ist auch unser wesentlicher Impuls – wollen wir durch die Reduzierung von CO2-Emissionen einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, so Dr. Heinrich.
Bereits im vergangenen Jahr hatte der Bezirk Niederbayern für zahlreiche Gebäude eine umfassende Voruntersuchung der energetischen Situation umgesetzt; unter anderem für 18 Gebäude des Agrarbildungszentrums Landshut-Schönbrunn (ABZ), für alle Gebäude des Bezirkskrankenhauses Landshut, des Lehr- und Beispielsbetriebs für Obstbau Deutenkofen sowie alle Gebäude des Fischereilichen Lehr- und Beispielsbetriebs Lindbergmühle. Dabei wurden unter anderem der Energieverbrauch, mögliche Energiesparmaßnahmen und die dadurch mögliche Reduzierung des Energieverbrauchs ermittelt. Die Analyse war von Bezirksrat Johann Weinzierl beantragt worden.
Die Erstellung des Klimaschutz-Teilkonzeptes wurde nun am Dienstag im nichtöffentlichen Teil der Bezirksausschuss-Sitzung an ein externes Planungsbüro in Niederbayern vergeben. Vorgesehen ist, zusammen mit dem Planungsbüro ein Konzept zu erarbeiten, um langfristig die Energieverbräuche bei bezirkseignen Gebäuden kontinuierlich zu senken und damit sowohl Kosten zu sparen als auch die CO2-Emissionen zu reduzieren und einen Beitrag zur lokalen Energiewende zu leisten. Der Bezirk Niederbayern wird dafür eine Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, das Klimaschutzprojekte in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative fördert, erhalten. Außerdem unterstützt der Freistaat Bayern das Projekt im Zuge der Förderung von Klimaschutzmaßnahmen der Kommunen und anderer Körperschaften des öffentlichen Rechts, da ein Beitrag zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht wird.
Für das anstehende Umsetzungskonzept des Bezirkes fallen Kosten von rund 54.000 Euro an. Bereits 2016 hatte der Bezirk Niederbayern beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit bzw. beim zuständigen Projektträger Jülich, der Projektanträge im Auftrag des Bundes prüft, sowie bei der Regierung von Niederbayern, die Anträge auf Fördermittel des Freistaats prüft, entsprechende Förderungen beantragt. Von beiden Förderstellen – Bund und Land – liegen nun die Förderbescheide vor: Etwa 42.000 Euro der anfallenden Kosten werden dem Bezirk durch die Zuwendungen der Förderstellen ersetzt. Der restliche Betrag in Höhe von rund 12.000 Euro – dies entspricht etwa 22 Prozent der tatsächlichen Kosten – ist vom Bezirk aus eigenen Mitteln aufzubringen.
„Das Förderprogramm gibt dem Bezirk neue Impulse. Damit können wir mehr Gebäude in die Analyse und Planung mit einbeziehen als ursprünglich möglich“, freut sich Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich über die Förderbescheide. „Ich bin dem Bund und dem Land Bayern dankbar, dass entsprechende Klimaschutzprojekte gefördert werden und wir damit zur lokalen Energiewende beitragen können.“
Im Bild: Freuen sich, dass durch die energetische Sanierung zahlreicher Gebäude eine Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht werden kann: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (2. v .r.), Regierungspräsident Rainer Haselbeck (3. v. r), Matthias Kopf (rechts) sowie Stefan Singer von der Bauverwaltung des Bezirks.