140 Millionen Euro investiert der Bezirk Niederbayern in die Neustrukturierung des Bezirkskrankenhauses Mainkofen. Nun ist ein weiteres Etappenziel erreicht worden: Kürzlich wurde das Deckenfest – wegen des Flachdachs kein Richtfest – für das neue Pflegeheim Mainkofen gefeiert. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bezeichnete den Schritt als wichtigen Meilenstein im Großprojekt Neustrukturierung der Bezirkseinrichtung, mit der vor 14 Monaten begonnen worden ist.
Wie der Bezirkstagspräsident ausführte, werden im Pflegeheim Mainkofen vor allem langjährig psychiatrisch erkrankte Menschen betreut, Patienten mit beginnender Demenz, erheblich mobilitätseingeschränkte Pflegebedürftige und auch sogenannte „austherapierte“ Patienten aus der Forensik. „In ganz Niederbayern gibt es für pflegebedürftige Menschen mit seelischer Behinderung keine alternativen stationären Angebote“, so Heinrich, der erklärte, die Verantwortung liege hier bei den Bezirken.
Bisher verfüge das Pflegeheim über 74 Plätze, verteilt auf zwei Gebäude. Der Standort auf dem Areal des Bezirksklinikums Mainkofen sei ein enormer Vorteil, da die ärztliche Versorgung gewährleistet sei. Außerdem bedeute es für die Bewohner des Pflegeheims Stabilität, wenn das Pflegeheim nicht einfach umgesiedelt werde. Die Investitionssumme in den Neubau bezifferte Heinrich mit 16,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln des Bezirks. Ende 2018 werde das Pflegeheim fertiggestellt sein. Mit dem Neubau werden von den insgesamt 92 Pflegeplätzen 21 Plätze im Rahmen der Eingliederungshilfe zur Verfügung stehen.
Architekt Jan in der Beek stellte beim Festakt im Beisein von Landrat Christian Bernreiter, Deggendorfs Bürgermeister Günther Pammer und der Bezirksräte Margret Tuchen, Cornelia Wasner-Sommer, Rita Röhrl und Toni Deller die Maßnahme vor, die sich in das Jugendstilensemble im Herzen Mainkofens einfügt. Außen biete das Gebäude eine ruhige, weiße Fassade. Innen erschließe die Galerieöffnung alle vier Stationen auf einen Blick mit natürlich belichteten Fluren. „Die Gestaltung der Patientenzimmer kommt insbesondere der längeren Verweildauer der Patienten zu Gute und ermöglicht die Ausbildung von eigenen Bereichen und der Förderung von Privatsphäre“, so der Planer.
Der stellvertretende Leiter des Pflegeheims Guido Fleischmann erklärte, neben den Bauarbeiten laufen auch im Verwaltungs- und Pflegebereich die Entwicklungen auf Hochtouren, speziell für den hinzukommenden Eingliederungsbereich mit 21 Bewohnerplätzen. Die Bewohner und Menschen, die später in die neue Einrichtung ziehen werden, seien bereits sehr aufgeregt, da der Neubau eine nicht unerhebliche Veränderung für sie mitbringen werde. Durch empathische Gespräche werde den Menschen die Angst vor dem Neuen genommen.
Im Pflegeheim Mainkofen seien Menschen mit schweren psychischen Behinderungen und sehr spezifischen Anforderungen untergebracht, die anders seien als ein herkömmliches Alten- und Pflegeheim, so Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich. Dies stelle auch besondere Anforderungen in Sachen Planung und Bau. Alleine die Altersstruktur der Patienten sei nicht vergleichbar. Aktuell sei der jüngste Heimbewohner 22 Jahre alt, der älteste über 90. Dr. Heinrich wünschte sich eine weiterhin unfallfreie Restbauzeit, die mit dem Richtspruch vor dem Rohbau eingeleitet wurde. „Es handelt sich derzeit um das größte Bauvolumen, das je in der Geschichte Mainkofen gestemmt worden ist“, so der Bezirkstagspräsident
Bildunterschrift: Freuen sich über den fertigen Rohbau: Architekt Jan in der Beek, Matthias Kopf, Leiter des Baureferats am Bezirk Niederbayern, die Bezirksräte Toni Deller und Cornelia Wasner-Sommer, Landrat Christian Bernreiter, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Bürgermeister Günther Pammer, die Bezirksrätinnen Margret Tuchen und Rita Röhrl und der stellvertretende Leiter des Pflegeheims Guido Fleischmann (von links nach rechts).