Mit dem Spatenstich für das neue Pflegeheim Mainkofen wurde am 21.02.2017 der offizielle Startschuss für ein weiteres großes Bauprojekt in Mainkofen gegeben. Der Neubau mit Gesamtkosten in Höhe von rund 16,5 Mio. Euro soll Ende 2018 bezugsfertig sein. Auf vier Stationen werden dann 92 Patienten Platz finden. Der Bezirk finanziert das Bauvorhaben aus Eigenmitteln; staatliche Fördermittel werden nicht gewährt. Insgesamt fließen derzeit rund 80 Millionen Euro in Baumaßnahmen in Mainkofen, da das Bezirksklinikum neu strukturiert wird.
Aktuell ist das Pflegeheim mit 74 Plätzen in zwei Gebäuden des Bezirksklinikums Mainkofen untergebracht. In ganz Niederbayern gibt es für pflegebedürftige Menschen mit seelischer Behinderung keine ausreichenden alternativen stationären Angebote. Im Pflegeheim Mainkofen werden vor allem langjährig psychiatrisch erkrankte Menschen betreut, Patienten mit beginnender Demenz, erheblich mobilitätseingeschränkte Pflegebedürftige und auch sogenannte „austherapierte“ Patienten aus der Forensik. Der Standort auf dem Areal des Bezirksklinikums ist dabei von großem Vorteil, da bei Bedarf schnell auf eine fachärztliche Versorgung zurückgegriffen werden kann. Das Pflegeheim „umzusiedeln“ stand deshalb nie zur Diskussion, so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.
Die ganz spezifischen Anforderungen der im Pflegeheim Mainkofen betreuten Menschen gehen über die eines herkömmlichen Alten- und Pflegeheimes weit hinaus. Dies musste bei der Gesamtplanung für den Neubau berücksichtigt werden. So galt es unter anderem Rahmenbedingungen zu beachten, die aus fachlichen Standards der psychiatrischen Versorgung abgeleitet sind, zum Beispiel: Die Erfordernis von sehr guten Blickkontroll-Möglichkeiten durch entsprechende Raumanordnung, geschlossene Bereiche für Bewohner mit erheblicher Fremd- oder Eigengefährdung, die zugleich aber Zu- und Ausgänge für Bewohner mit Ausgang, für Personal und Besucher bieten müssen. Darüber hinaus schließt das neue Pflegeheim an den im Jugendstil errichteten inneren Bereich des Bezirksklinikums an; daher musste auch den Anforderungen des Denkmalschutzes Rechnung getragen werden.
Doch nicht nur baulich wird sich das Gesicht des Pflegeheims wandeln. Auch personell gab es eine Veränderung: Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich verabschiedete im Anschluss an den Spatenstich offiziell den langjährigen Leiter des Pflegeheims, Johann Marold, in den Ruhestand. Er hat das Pflegeheim Mainkofen seit der Entstehung im Jahr 1996 geleitet. Im Oktober 1992 hatte der erfahrene Krankenpfleger seinen Dienst als Bereichsleiter im Pflegedienst im Bezirksklinikum aufgenommen. Vier Jahre später wurde ihm die Leitung des Pflegeheims Mainkofen übertragen. Neben seinem verantwortungsvollen Aufgabengebiet engagierte er sich ehrenamtlich unter anderem als Mitglied in der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Deggendorf-Regen, Gründungsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Sektion Niederbayern und Mitglied des Hilfswerks für Nerven- und Gemütskranke e. V. Johann Marold übte seinen Beruf mit Leidenschaft aus. „Im Laufe Ihrer langjährigen Tätigkeit als Leiter des Pflegeheims haben Sie durch Ihr großes Engagement, Ihre hervorragenden fachlichen und persönlichen Fähigkeiten die Geschichte Mainkofens mitgestaltet. Sie haben sich den besonderen Herausforderungen dieser Spezialeinrichtung gestellt und diese mit viel Einsatz und Können gemeistert“, lobte Bezirkstagspräsident Heinrich.
Johann Marold ging in seiner Abschiedsrede auf die großen Herausforderungen ein, die es als Leiter dieser niederbayernweit einmaligen Spezialeinrichtung zu meistern galt. Zudem dankte er seiner Familie, dem Bezirk Niederbayern sowie den Mitarbeitern und seinem Stellvertreter Michael Besendorfer, der nun sein Nachfolger wurde. „Trotz aller Schwierigkeiten sind die 20 Jahre Pflegeheim Mainkofen auch eine Erfolgsgeschichte“, so Marold.
Der neue Leiter, Michael Besendorfer, dankte seinem Vorgänger für die stets sehr gute Zusammenarbeit. Besendorfer ist seit 2001 beim Pflegeheim Mainkofen tätig. 2006 wurde er stellvertretender Stationsleiter, 2008 „Pflegerischer Stationsleiters“ und noch im gleichen Jahr „Stellvertretender Einrichtungsleiters“. Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich hob es als glücklichen Umstand hervor, dass der neue Stelleninhaber Haus und Mannschaft bereits kennt und damit ein fließender Übergang gewährleistet ist.