Mainkofen/Finsterau. Nach dem Grundsatzbeschluss in diesem Jahr, dass das Paul-Friedl-Haus erhalten und ins Freilichtmuseum Finsterau umziehen soll, wurden nun im Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen am Freitag die Weichen für die konkrete Umsetzung gestellt. Die behördliche Genehmigung für die Abtragung liegt vor, so dass in den Haushalt 2018 die notwendigen Mittel in Höhe von 120.000 Euro eingestellt wurden. Die Abtragung ist wegen der Substanzgefährdung durch die benachbarte Staatsstraße nicht aufschiebbar.
Bis die Arbeiten beginnen, sind jedoch noch Sicherungsmaßnahmen am Dachstuhl für den Winter nötig, die vom eigenen Personal des Freilichtmuseums Finsterau vorgenommen werden. Sobald es dann die Witterung im Frühjahr zulässt, wird mit dem Abbau und dem Abtransport begonnen.
Der Wiederaufbau ist für 2019 und 2020 geplant – bis dahin gilt es aber noch einige Geldgeber zu finden. Einige stehen schon fest, wie Museumsleiter Dr. Martin Ortmeier informierte. Darunter die örtliche Sparkasse, die eine Unterstützung mit je 5.000 Euro in den Jahren 2018 bis 2020 zugesichert hat. Die Stiftung der Passauer Neuen Presse (Dr. Hans Kapfinger-Stiftung) in Passau, hat 30.000 Euro zugesagt – verteilt auf 2017 bis 2019. Die erste Tranche ist bereits ausgezahlt. Die Sparkassenstiftung wird ihre Entscheidung, 30.000 Euro beizutragen, im Frühjahr 2018 treffen. Weitere Zusagen von Geldgebern wie der Bayerischen Volksstiftung in München oder dem Kulturfonds Bayern stehen noch aus, weshalb die Finanzierung des Wiederaufbaus im Moment noch nicht abschließend geklärt ist. Das Paul Friedl-Haus soll im Freilichtmuseum Finsterau als Literaturbegegnungsstätte dienen. Dafür ist im westlichen Erweiterungsfeld des Museums ein attraktiver Standort vorgesehen.
„Ich finde es sehr erfreulich, dass wir nach dem Grundsatzbeschluss nun in die konkrete Umsetzung einsteigen können“, kommentierte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Man erhalte damit nicht nur ein Baudenkmal, sondern auch ein Kulturgut, da Paul Friedl einer der großen Schriftsteller des Bayerischen Waldes im 20. Jahrhundert war. „Damit schaffen wir auch eine Aufwertung des Freilichtmuseums in Finsterau, da die Literatur der Region thematisch neu hinzukommt. Hier eine neue Begegnungsstätte für grenzüberschreitende Regionalkultur entstehen zu lassen, ist ein Gewinn für unser Freilichtmuseum.“