Wer schreibt den originellsten Text?

Bezirk Niederbayern lobt Zwiefachen-Wettbewerb aus

 

Eine Straubinger Niederschrift aus den 1950er Jahren

Bis zum 30. Juni 2017 können sich Musiker und Literaten, Sänger und Dichter mit originellen Texten im Zwiefachen-Schema bewerben. Das Kulturreferat des Bezirks Niederbayern sucht spritzige, poetische oder satirische Texte, die sich rhythmisch in einem (auch unregelmäßigen) Wechsel zwischen Zweiviertel- und Dreivierteltakt bewegen. Die drei originellsten Texte werden mit Preisgeldern in Höhe von bis zu 300 Euro belohnt.

Beim Zwiefachen handelt es sich um eine überlieferte, typische bayerisch-böhmische Musikgattung. Zu den bekanntesten Beispielen gehören „Unser oide Kath“ oder „Leit, Leit, Leitl miasst’s lustig sei“. Aber auch die kurze Textzeile „Hoppsassa, drah di“ verdeutlicht, wie der Taktwechsel rhythmisch gesprochen seinen ganz eigenen Reiz entfaltet.

Zwiefache kann man tanzen, musizieren, singen – und auch sprechen! Vom gesungenen Zwiefachen bis hin zum Rap im Zwiefachen-Rhythmus ist beim Wettbewerb daher jede Sprachspielerei willkommen – in Mundart ebenso wie auf Hochdeutsch, mit und ohne Melodie.

Textideen können als Tonaufnahme oder Video eingereicht werden. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.volksmusik-niederbayern.de oder per Telefon 0871 97512-734. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2017.

Der Wettbewerb wird vom Kulturreferat des Bezirks Niederbayern im Rahmen des Festivals ZWIEFACH FEIERN! durchgeführt. Grund zum Feiern gibt es genug: Der Zwiefache wurde im November 2016 in das Bayerische Landesverzeichnis Immateriellen Kulturerbes, im Dezember vom Expertenkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission sogar ins Bundesverzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Im Bild: Der Zwiefache „Leut, Leut, Leutl müaßt’s lustig sei, lustig sei“ gehört zu den bekanntesten seiner Gattung; im Bild eine Straubinger Niederschrift aus den 1950er Jahren, die im Volkskulturarchiv des Bezirks Niederbayern aufbewahrt wird.