Dass man bei alten Häusern in Sachen Reparaturen dran bleiben muss, weiß jeder Hausbesitzer. Nicht anders ergeht es den beiden Museumsdörfern in Finsterau und Massing, zumal diese auch den Anspruch haben, attraktiv für die zahlreichen Besucher zu bleiben. Deshalb stehen in den kommenden Jahren erneut viele Investitionen an, die bei der Zweckverbandsversammlung in Finsterau unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zusammengefasst wurden.
Die Abtragung des Paul Friedl-Hauses in Spiegelau ist mittlerweile weit vorangeschritten, die Einzelteile werden winterfest in Finsterau eingelagert. Der Wiederaufbau soll erst 2020 erfolgen, das Jahr 2019 stattdessen für die Planung, die Abstimmung mit der Landesstelle Nichtstaatliche Museen und die Akquise von Fördermitteln genutzt werden. Wie Museumsleiter Dr. Martin Ortmeier bekannt gab, kam Ende Juni bereits der Bescheid der Sparkassenstiftung über einen Zuschuss in Höhe von 30.000 Euro. Diese zeitliche Zurückhaltung erlaubt es, für 2019 im Investitionshaushalt den Bauabschnitt 1 der Depoterweiterung mit Kosten bis 173.000 Euro zu finanzieren, wie Ortmeier erläuterte.
Außerdem wurden in den vergangenen Jahren in Finsterau der Kappl-Hof, das Sachl und der Granitstall aktualisiert, derzeit laufen noch die Arbeiten am Tanzer-Hof. Dabei wolle man auch die Zugänglichkeit für körperlich eingeschränkte Besucher verbessern. „Die meisten Arbeiten werden vom eigenen Personal geleistet“, so Ortmeier, der die vielseitigen Handwerker für ihren Einsatz lobte. Größere Instandsetzungsarbeiten wie das Erneuern der Gred beim Tanzer-Hof, werden an Firmen vergeben.
Langfristig steht in Finsterau auch die Erneuerung des Museumsvorfeldes an, denn die Entflechtung der Fuß- und Fahrwege sei genauso notwendig wie eine bessere Ableitung des Oberflächenwassers. Dieses Projekt soll in Kombination mit städtebaulichen Tiefbaumaßnahmen der Gemeinde Mauth erfolgen, wofür momentan Fördermöglichkeiten gesucht werden. Bezirk und Gemeinde wollen hier eng zusammenarbeiten, wie Bürgermeister Ernst Kandlbinder betont.
Aber auch im Museumsdorf Massing tut sich einiges. „Den Heilmeierhof haben wir seit 2008 Stück für Stück für die Zwecke als museumspädagogisches Zentrum ausgebaut“, blickt der Museumsleiter zurück und verweist darauf, dass die Anpassung der Hoffläche bisher zurückgestellt wurde. „Ich empfehle, dafür 2019 Mittel bereitzustellen. Wir wollen die Hoffläche so terrassieren, dass wir den Hof, der über Toiletten, Serviceeinrichtungen und Ausweichräume bei schlechtem Wetter verfügt, zukünftig für Veranstaltungen nutzen können.“
Der Wiederaufbau des Hafnerhofs soll 2018 noch bis zum Rohbau des Blockbauteils, also des Wohnbereichs fortgeführt werden, für 2019 ist der Abschluss des Wiederaufbaus, für 2020 die Ausstattung vorgesehen. Laut Ortmeier zeichne sich derzeit keine Überschreitung der geplanten Kosten in Höhe von 1.050.000 Euro ab. Gefördert wird das Projekt in Raten von der Regierung von Niederbayern mit gesamt über 500.000 Euro sowie von der Bayerischen Landesstiftung mit 90.000 Euro.
Eine weitere notwendige Maßnahme in Massing ist die Optimierung der Fahrtwege durch eine Konzentration der Gerätschaften bei der bestehenden Maschinenhalle, in der Nähe des Lehnerhofs. „Im Moment sind Landwirtschaft, Gelände- und Baumpflege mit den Gerätehallen und Lagerräumen auf drei Orte verteilt. Das hat vermeidbare Fahrten zur Folge, verbunden mit den Gefährdungen für die Besucher.“ Für 2019 sollen dafür voraussichtlich Planungskosten vorgesehen werden.
Im Bild: Museumsleitung und Verbandsräte nach der Zweckverbandssitzung in Finsterau (v.l.): Betriebsleiterin Stephanie Herzig, Museumsleiter Dr. Martin Ortmeier, Bürgermeister Ernst Kandlbinder, Bezirksrat Max Brandl, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, stv. Landrätin Rottal-Inn Edeltraud Plattner, Bürgermeister von Massing Josef Auer, stv. Landrätin Freyung-Grafenau Helga Weinberger, Stiftungsvorstand Ferdinand Asen sowie die Bezirksräte Margret Tuchen, Josef Heisl und Urban Mangold.