Auf der Suche nach einer Zukunftsstrategie für die Glasregion

Runder Tisch nimmt seine Arbeit auf – Bis Frühjahr 2019 soll ein Konzept stehen

Foto: Manuela Lang, Bezirk Niederbayern

Frauenau. Noch hat die Glasregion Bayerischer Wald einen Namen und gerade auch für den Tourismus eine wichtige Bedeutung. Doch angesichts mancher Strukturprobleme der Glasindustrie und der Altersstruktur der heute noch selbstständigen Glasschaffenden ist die Zukunft der Glasregion unsicher. Deshalb fand am Freitag auf Einladung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich im Glasmuseum Frauenau ein runder Tisch statt. Platz nahmen dort neben Landrätin Rita Röhrl und Arberland REGio-Geschäftsführer Herbert Unnasch weitere gut zehn Vertreter der Glasfachschule Zwiesel, des Berufsverbands Bildender Künstler, der Handwerkskammer, der Hans Lindner Stiftung sowie örtliche Unternehmer und freischaffende Künstler.

Seit längerem wird in der Region immer wieder die Idee eines Glasgründerzentrums hervorgebracht. Damit man aber in absehbarer Zeit ein konkretes Konzept erstellen kann, sollten bei diesem ersten gemeinsamen Arbeitstreffen zunächst die Grundproblematik abgesteckt und erste Ansätze formuliert werden. Heinrich betonte, dass die Frage des Standorts zunächst nicht im Mittelpunkt stehe. „Wir brauchen erst die inhaltliche Konzeption und ein belastbares Ziel, das von allen Beteiligten der Region getragen wird.“ Fragen, wie genau ein Gründerzentrum aussehen könnte und was es beispielsweise den Absolventen der Glasfachschule bieten müsse, um den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, sollen in den nächsten Monaten genauer ausgearbeitet werden. Einig war man sich am Freitag bereits, dass die Themen Vernetzung mit heimischen Betrieben sowie die internationale Vermarktung der Produkte zentral seien. Ebenso die Frage, wie man künftig mit Glasprodukten aller Art den Endverbraucher erreichen könne und welche Trends der Branche so zukunftsfähig sind, um Neueinsteigern Mut zu machen – ähnlich wie dies Ende der 80er Jahre die Studioglasbewegung für die heute über 50-jährigen Glasschaffenden war. „Wir brauchen Vorbilder“, so der Leiter der Glasfachschule in Zwiesel, Hans Wudy. Nach zwei Stunden ging die Runde auseinander, froh darüber, dass nun wieder Schwung in die Sache kommen könnte. In einem erweiterten Kreis sollen in den nächsten Monaten mehr Details ausgearbeitet werden, damit man, wie Olaf Heinrich und Rita Röhrl betonten, im Frühjahr 2019 ein „überzeugendes Konzept“ habe.

Im Bild: Auf Einladung von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (hinten Mitte) kamen neben Landrätin Rita Röhrl weitere gut zehn Vertreter der Glasfachschule Zwiesel, des Berufsverbands Bildender Künstler, der Handwerkskammer, der Hans Lindner Stiftung sowie örtliche Unternehmer und freischaffende Künstler am runden Tisch zusammen.