Bad Griesbach. Ein Wort stand beim Festakt am Freitag zum Abschluss der Umbauarbeiten in der Wohlfühltherme Bad Griesbach im Mittelpunkt: Dankbarkeit. Einerseits für die ursprüngliche Entscheidung zum Umbau im Zweckverband, an dem zu 60 Prozent der Bezirk Niederbayern und zu je 20 Prozent der Landkreis Passau und die Stadt Bad Griesbach beteiligt sind. Die 9,4 Millionen teure Maßnahme wurde zudem vom Freistaat Bayern mit 3,1 Millionen Euro gefördert – „keineswegs selbstverständlich“, wie Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in seiner Begrüßung betonte.
Der zuständige Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer gab den Dank gleich an die Mitarbeiter seines Hauses weiter, die Wege gesucht haben, um angesichts von hohen EU-Rechtsvorgaben dennoch Mittel der Regionalförderung zur Verfügung zu stellen. Pschierer hob hervor, dass 42 Prozent aller Gäste-Übernachtungen in Niederbayern in den Heilbädern und Kurorten generiert werden, weshalb die finanzielle Unterstützung der Bad Griesbacher Maßnahme von überregionaler Bedeutung sei. Auch hier werde auf Qualität statt Masse gesetzt, was aus seiner Sicht die Zukunft des Tourismus in Bayern insgesamt darstelle.
Landrat Franz Meyer richtete seinen Dank auch an die übrigen Gebietskörperschaften in Niederbayern, die selbst kein Bad hätten, jedoch über die Bezirksumlage ebenso einen Beitrag zur Finanzierung der Thermen leisten. „Gewinnbringend und an der richtigen Stelle eingesetzt“ ist das Geld aus Sicht von Bürgermeister Jürgen Fundke, der nun die Therme Bad Griesbach gut für die Zukunft gerüstet sieht.
Andererseits schwang die „Dankbarkeit“ im weiter gefassten Sinn auch in den Worten von Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich und Pfarrerin Pia Werner mit. „Ein Tag wie heute sollte auch Anlass sein, in diesen hektischen Zeiten innezuhalten und dankbar zu sein für das, was wir alles haben“, so Heinrich. Die kirchliche Segnung stand unter demselben Gedanken. „Wir leben in einem schönen Land ohne Krieg und Hunger. Es ist aber nicht selbstverständlich, dass wir uns alle so wohlfühlen können“, meinte die evangelische Pfarrerin. Heil und Heilung solle die Wohlfühltherme allen Gästen schenken, ebenso aber auch den Mitarbeitern. Dass diese viel mehr tun als ihre Pflicht und dem Haus erst seine Seele geben, darauf verwies zuvor Olaf Heinrich. Werkleiter Dieter Lustinger hörte das gerne, denn auch er betonte, dass „ohne die Menschen, die hier arbeiten, das wunderschöne Haus nur toter Stein wäre“. Den politischen Entscheidungsträgern dankte er für die erneute Investition in die Einrichtung, denn dies bedeute auch Sicherheit des Arbeitsplatzes für die 95 Mitarbeiter. Investitionen in die Therme sind aber immer auch regionale Wirtschaftsanreize für die privaten Vermieter und Unterstützung für sämtliche weitere Geschäfte im Umkreis. Dass alle Gewerke von Firmen aus der Region erstellt wurden, freute Lustinger, der aber auch darauf hinwies, dass 80 Prozent der fleißigen und sehr engagierten Handwerker aus dem Ausland stammen. „Ohne sie wären wir heute noch nicht fertig.“
Zuletzt gab es vom Saxophon-Quartett der Stadtkapelle noch ein Ständchen, bevor die Miniköche, ein Jugend-Freizeitprojekt, an dem sich der Wastl-Wirt in Bad Griesbach beteiligt, den Ehrengästen eine Kostprobe ihres Könnens gaben.
Im Bild: Die Ehrengäste vor der umgebauten großen Badehalle (v.l.): Bürgermeister Jürgen Fundke, die Bezirksräte Heinrich Schmidt und Toni Deller, Landrat Josef Meyer, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Staatsminister Franz Josef Pschierer, Bezirksrätin Cornelia Wasner-Sommer, Bezirksrat Josef Heisl und Werkleiter Dieter Lustinger.