Zwiesel. Der Bayerische Wald-Verein ist in vielen Bereichen wie etwa der Kultur- und Heimatpflege aktiv, die auch dem Bezirk Niederbayern am Herzen liegen. Um sich über die aktuell größte Baustelle des Vereins, den Abriss und Neubau der Schutzhütte auf dem Großen Falkenstein zu informieren, kam am Freitag Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich nach Zwieslerwaldhaus und wurde vom Präsidenten des Wald-Vereins, Helmut Brunner, Geschäftsführer Georg Pletl, Fördervereinssprecher und Architekt Max Weber sowie Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl empfangen.
Mit dem Bus am Gipfel angelangt, stand zunächst eine Besichtigung der Anlage an. Der Teil des Gebäudes, in dem die Bergwacht untergebracht war, wird bereits abgerissen. Mit dem Neubau soll im Laufe der nächsten Monate begonnen werden. Sobald er fertig ist, wird parallel das jetzige Schutzhaus abgetragen und an seiner Stelle eine Aussichtsterrasse errichtet. Denn für den Wald-Verein und den Hüttenpächter Michael Garhammer ist es von großer Bedeutung, dass der Betrieb in der bei Einheimischen und Urlaubsgästen sehr beliebten Hütte weiterlaufen kann.
Im neuen Haus werden 40 Betten in zehn Zimmern sowie 85 Sitzplätze in der Gastronomie zur Verfügung stehen. Auch eine Betriebsleiterwohnung und Räume für die Bergwacht sind im Neubau untergebracht. „Es darf und muss kein Hotel werden, aber eine zeitgemäße Schutzhütte, in der sich die Gäste in den nächsten Jahrzehnten wohlfühlen“, so Staatsminister a.D. Helmut Brunner, der sich wie Georg Pletl sehr darüber freute, dass die Entscheidung zum Neubau von allen Sektionen mitgetragen wird. Auch habe man in den vergangenen Monaten große Solidarität von der Bevölkerung erfahren.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich lobte das Engagement des Wald-Vereins, der sich mit der Finanzierung des 1,6 Millionen teuren Projektes viel vorgenommen hat. „Der Neubau der Schutzhütte ist ein wichtiges Bauprojekt für ganz Niederbayern“, hob er hervor und überreichte einen Zuschuss des Bezirks in Höhe von 2.500 Euro. Zwar sei der Bezirk zur Mitfinanzierung touristischer Infrastruktur nicht zuständig, aufgrund der „besonderen Bedeutung des Projekts“ habe er aber zumindest die überreichte Summe „als kleinen Mosaikstein beitragen können“, so Heinrich. „Dies ist nur ein kleiner Betrag angesichts der Gesamtkosten, aber ich hoffe, dass sich noch mehr Einzelspender, Firmen und Verbände davon anstecken lassen – ich werde persönlich dafür Werbung machen“, so Heinrich, der auch privat gerne im Nationalpark wandert.
Max Weber, der als Sprecher des Fördervereins ebenfalls die Werbetrommel für diesen Zweck rührt, verwies dabei gleich auf das Benefizkonzert mit den Äff-tam-tam-Musikanten am Sonntag, 10. Juni, ab 19 Uhr im Landwirtschaftsmuseum in Regen, dessen Einnahmen für den Neubau verwendet werden.
Bevor es allerdings so richtig losgehen kann, muss zunächst die Zufahrtsstraße an manchen Stellen verbreitert werden, damit die schweren Baugeräte gefahrlos zum Falkensteingipfel gelangen können. „Diese Verbreiterungen werden aber hinterher wieder rückgebaut“, so Georg Pletl. Mit der Fertigstellung rechnet man im Herbst 2019. Bisher ist man im Zeit- und Kostenplan, da ein Großteil der Baumaßnahme nicht in Einzelgewerken sondern als Gesamtauftrag ausgeschrieben wurde. Die Firma Penzkofer erhielt den Zuschlag und wird nun bald ihre Mitarbeiter auf die höchstgelegenste Baustelle in ganz Niederbayern schicken
Im Bild: Besichtigten die Baustelle am Falkenstein-Schutzhaus (v.l.): Nationalparkleiter Dr. Franz Leibl, Wald-Vereinsgeschäftsführer Georg Pletl, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, WV-Vorsitzender Helmut Brunner und Architekt Max Weber