Entwicklung in enger Abstimmung mit dem Markt Metten

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich informiert Marktrat über das Medizinstudium

Foto: Bezirk Niederbayern/Lang

Metten. Ein gern gesehener Gast sei der Bezirkstagspräsident in Metten, da immer was Gutes dabei herauskomme, meinte Bürgermeister Erhard Radlmaier, als er am Dienstag bei der Marktratssitzung Olaf Heinrich begrüßte. Und auch diesmal kam was dabei raus, nämlich ein Medizinstudium, das am Standort in Metten ab 2023 durchgeführt werden soll.
Kürzlich hatte der Bezirkstag grünes Licht dafür gegeben, dass in Metten eine Außenstelle der niederösterreichischen Karl-Landsteiner Privatuniversität in Krems aufgebaut wird. Doch wie genau das aussieht, darüber konnte Heinrich persönlich die Markträte informieren. Zunächst erklärte er, wie es zu der Zusammenarbeit gekommen war. Bereits seit zwei Jahren gibt es ein Stipendium des Bezirks, das rund 50 Prozent der Studiengebühren für Studenten in Krems übernimmt. „Dieses Stipendium werden wir ab dem kommenden Jahr aufstocken, ab 2020 wird es dann bis zu 20 Studienplätze in Krems für Niederbayern geben“, so Heinrich. Doch müssten die Bewerber das Aufnahmeverfahren bestehen, das – unabhängig von der Abiturnote – aus einem schriftlichen Eignungstest und sechs persönlichen Auswahlgesprächen besteht. Haben die 20 Studenten ihren Bachelor in Krems geschafft, kommen sie ab 2023 zum Master (also Hauptstudium) nach Metten, um von hier aus ihre praktische Ausbildung in den verschiedenen niederbayerischen Kliniken zu absolvieren.

In einem Gebäude der Kinderheimstiftung soll die Lehre stattfinden und ihr Vorsitzender, Abt Wolfgang Hagl vom Kloster Metten, zeigte sich erfreut, dass damit der über 12.000 Quadratmeter große Leerstand „so traumhaft“ belebt werden kann.
Der Standort ist aus Sicht des Bezirkstagspräsidenten wegen seiner zentralen Lage in Niederbayern ideal. Wann diesem ersten Schritt weitere folgen können, etwa die Erhöhung der Studienplätze oder die Ansiedlung des Bachelors in Niederbayern, ist noch unklar. „Wir starten jetzt erstmal, damit wir möglichst schnell eine bessere Versorgung mit Fachärzten bekommen und unsere medizinische Versorgung stabilisieren können“, so Heinrich. Die Rückmeldungen aus der Ärzteschaft seien bisher hervorragend, ebenso hätten sich bereits über 40 Interessenten für Studienplätze gemeldet. Zwei junge Frauen saßen sogar in der Mettener Marktratssitzung, um sich nähere Informationen vor Ort einzuholen.

Bürgermeister Erhard Radlmaier ist sehr erfreut über diese Entwicklung und betonte die „große Chance“ für Metten, denn etwa im Bereich der Studentenwohnungen könne man mit niedrigen Preisen auf dem Land punkten. Ob es denn auch angedacht sei, dass der Bezirk ein Wohnheim anbiete, wollte ein Marktrat von Heinrich wissen. „Wir könnten uns das vorstellen, aber wir werden keinem Privaten Konkurrenz machen“, so der Bezirkstagspräsident, der auch in dem Punkt auf enge Zusammenarbeit und Abstimmung mit dem Markt setze. Nachdem Metten als Standort für Gewerbe und Industrie im Vergleich zu Nachbarkommunen weniger Entwicklungsmöglichkeiten habe, sei der Schwerpunkt Bildung und Kultur umso zukunftsträchtiger, betonte der Bürgermeister. „Wir können uns auch baulich nicht unendlich ausweiten, sondern müssen auf Innenentwicklung setzen.“ Die Infrastruktur werde herausfordernd, aber das könne man abarbeiten, bis der Studiengang 2023 starte. Der abschließende Hinweis von Olaf Heinrich, dass in wenigen Jahren der Markt Metten in einem Atemzug mit den weiteren Medizinstudienorten München, Regensburg, Augsburg oder Wien genannt wird, veranlasste die Markträte dann zum Applaudieren. „Das ist ein Meilenstein für Metten“, schloss der Bürgermeister.

Bildunterschrift:
Bürgermeister Erhard Radlmaier (v. r.), Abt Wolfgang und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in der Mettener Marktratssitzung