Figuren aus Feuer

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zu Besuch bei den Keramikbildhauern Michaela und Florian Geissler in Hörlkam

Foto: Bezirk Niederbayern / Sabine Bäter

Auch dieses Jahr präsentierten die beiden Künstler Michaela und Florian Geissler ihre Sommerausstellung in und um ihr Anwesen, dem „Hanslbauer Hof“ in Hörlkam/Geisenhausen – so wie es das Ehepaar schon seit über 20 Jahren macht. 2018 wurde ihre Präsentation aus Skulpturen und Plastiken durch Malerei von Ursula Bolck-Jopp, erste Vorsitzende des Kunstvereins Landshut, ergänzt. Mittlerweile ist der Ausstellungszeitraum zwar vorüber, dennoch sind noch einige Exponate an Ort und Stelle. Dies nahm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zum Anlass, um dem Künstlerpaar einen Besuch abzustatten.

Michaela und Florian Geissler führten Bezirkstagspräsident Heinrich gemeinsam mit Ursula Bolck-Jopp über die weitläufigen Ausstellungflächen ihres denkmalgeschützten, stimmig sanierten Hofs. Dazu gehörte auch die Werkstatt mit einem beeindruckenden Keramik-Brennofen. „Wir Keramiker arbeiten mit allen vier Elementen. Was mit Erde und Wasser beginnt, wird durch Luft und Feuer abgeschlossen“, erklärte Florian Geissler. „Bis auf wenige Ausnahmen wie zum Beispiel Bronzegusse setzen wir unsere Exponate komplett selbst um. Der Hof bietet den dazu nötigen Raum“. Dazu Heinrich: „Kultur- und Heimatpflege gehören zu den Aufgaben des Bezirks. Es ist eine wahre Freude zu sehen, in welcher Vollendung bildende Kunst und Denkmalpflege hier kombiniert werden“.

Als Keramiker und Künstler haben sich Michaela und Florian Geissler längst einen Namen weit über die Grenzen Niederbayerns gemacht. Bereits zwei Mal gestaltete das Ehepaar Ausstellungen in der Bezirkshauptverwaltung – davon einmal im Zuge eines Künstleraustauschs mit der französischen Partnerregion des Bezirks Niederbayern, dem Departement Oise.
 
Michaela Geissler besuchte nach ihrer keramischen Ausbildung die Fachschule für Keramik in Landshut. Ihre Arbeitsgebiete umfassen Skulpturen, Plastiken, Baukeramik und Kunst im öffentlichen Raum. Werke von ihr sind in u. a. in Regensburg, Passau, München, Burghausen, Hannover, New York und am Ärmelkanal zu sehen. Ihre hochstrebenden, entrückt wirkenden Figuren wurden inspiriert von ägyptischer und afrikanischer Kunst. Vergangenes Jahr gewann die gebürtige Oberpfälzerin den Kunstwettbewerb zur Neugestaltung des Jahnplatzes in Plattling. Dabei handelt es sich um einen Brunnen und zwei sich begegnende Figuren.

Florian Geisslers Figuren und Büsten strahlen eine enorme Präsenz und Kraft aus, wirken schwer und massiv im Vergleich zu den langgestreckten Stelen seiner Ehefrau. Der geborene Münchner absolvierte nach seiner keramischen Ausbildung ebenfalls die Landshuter Fachschule für Keramik. Werke des Künstlers waren in zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen deutschlandweit zu sehen. Kunst im öffentlichen Raum findet man von Florian Geissler in Hannover, Vilsbiburg, Salamanca und Madrid.
Kunstinteressierte, die Michaela und Florian Geissler besuchen möchten, können das am 14. Oktober 2018 ab 13 Uhr beim „Tag des offenen Ateliers in Niederbayern“. Zu den 179 Künstlerinnen und Künstlern, die an diesem Tag ihre Werkstatttüren öffnen, gehört auch Ursula Bolck-Jopp mit ihrem Atelier in der ehemaligen Zeiler-Fabrik in Geisenhausen. Weitere Informationen unter www.ateliers-in-niederbayern.de.

Bildunterschrift:
Michaela und Florian Geissler (li. und 2. v. r.) führten Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich durch die Ausstellung, die durch Bilder von Ursula Bolck-Jopp (re.) ergänzt wurde.