Wer die diesjährigen, vielbejubelten KULTURmobil-Inszenierungen noch sehen will, muss sich sputen: Der Tourneeabschluss findet am kommenden Sonntag, 2. September, in Neufahrn i.NB statt. Am Freitag, 31. August, ist das Tourneetheater des Bezirks Niederbayern noch in Ascha im Landkreis Straubing-Bogen zu Gast.
Um 17 Uhr werden jeweils „Die Abenteuer von Tom und Huck“ aufgeführt, um 20 Uhr „Tartuffe, der Scheinheilige“ nach einer Komödie von Jean Baptiste Molière. Der Eintritt ist für die Bürger auch in diesem Jahr frei. Am Freitag, 31. August, wird die KULTURmobil-Bühne bei schönem Wetter am Sportzentrum Ascha, Industriestraße 22 aufgebaut; bei Schlechtwetterprognose in der Halle der Zimmerei Schmid, Fassbinderstraße 13 in Ascha. Die Dernière findet am Sonntag auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr, Rottenburger Straße 23a in Neufahrn i.NB. statt.
Mehr als 11.000 Besucher sahen bisher die diesjährigen KULTURmobil-Aufführungen. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass es bei der diesjährigen Tournee einen Besucherrekord geben wird. Seit Juni ist das KULTURmobil, das fahrende Profitheater des Bezirks Niederbayern auf Gastspielreise. Nach der gefeierten Premiere in Kumhausen (Landkreis Landshut) und den ersten Gastspielen in weiteren niederbayerischen Landkreisen war schnell klar: Die diesjährigen KULTURmobil-Vorführungen kommen bei den Besuchern sehr gut an, sorgen für viele Lacher und ernten großen Applaus.
„Tartuffe, der Scheinheilige“ begeistert in der Bearbeitung des Regisseurs Sebastian Goller. Die Geschehnisse hatte Regisseur Goller in das ländliche Bayern des Jahres 1920 gelegt: Orgon, in der bayerischen Fassung der Großbauer Leitl, bewundert den Betrüger Tartuffinger, der sich als frommer Mann ausgibt. Der Leitl-Bauer befolgt alle Ratschläge des Heuchlers, will seine Tochter mit ihm verheiraten und ihm den Hof überschreiben. Sein aufbrausender Sohn Leo, seine zweite Ehefrau Liesl und die Hausmagd Vroni versuchen dies zu verhindern.
Dass die „Abenteuer von Tom und Huck“ Erwachsenen genauso bekannt sind wie den Kindern und Jugendlichen, zeigt sich jeweils bei den Nachmittagsvorstellungen, zu denen nicht nur Kinder sondern auch viele Erwachsene kommen. Für KULTURmobil hatte Regisseur Moritz Katzmair eine eigene Theaterfassung des bekannten Romans von Mark Twain erarbeitet.
„Wir bieten Welt-Bühnenliteratur auch für kleine Ortschaften, unter freiem Himmel auf Märkten und Plätzen oder bei Regen ganz pragmatisch in Feuerwehrhäusern oder Bauhöfen. Mit diesem Konzept sind wir seit 1998 erfolgreich, und das funktioniert auch in diesem Jahr wieder sehr gut“, sagte Intendant und Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder, Leiter des Kulturreferats des Bezirks Niederbayern.
Dieses Jahr konnte er besonders viele Niederbayern für KULTURmobil engagieren. Regisseur Moritz Katzmaier, Schauspieler Johannes Schön und Musiker Christoph Goldstein leben beispielsweise im Landkreis Landshut bzw. in der Stadt Landshut. Mit Tourneeleiterin Stephanie Griebl und Schauspielerin Sarah Finkel sind zudem zwei gebürtige Landshuterinnen dabei. Aus Passau kommt die Schauspielerin Carmen Jahrstorfer, aus dem Rottal Regisseur Sebastian Goller und die Schauspielerin Eva Gottschaller. Das Bühnen- und Technik-Team stammt großenteils aus dem Bayerischen Wald. Sie alle werden an diesem Wochenende nochmal ihr Bestes geben, um die Zuschauer zu begeistern, bevor der KULTURmobil-Vorhang für dieses Jahr fällt.
Im Bild:
„Tartuffe, der Scheinheilige“ spielt in der KULTURmobil-Fassung im ländlichen Bayern des Jahres 1920; Florian Fisch in der Rolle als Orgon/Bartholomäus Leitl, Eva Gottschaller in der Rolle als Elmire/Liesl Leitl