Verspielte Völkerverständigung

Sonderausstellung „Böhmische Marionetten“ im Freilichtmuseum Finsterau eröffnet

Mit Marionetten hat heutzutage – außer Liebhabern – kaum mehr jemand was zu tun. Im 19. und 20. Jahrhundert war das ganz anders. Da war das Marionettentheater ein angesehener Teil der darstellenden Künste, vor allem in Böhmen fuhren die Puppenspieler übers Land und führten amüsante, aber auch zeitkritische Stücke auf. Die Sonderausstellung „Marionetten aus Böhmen“, bestückt mit Leihgaben des Sammlerehepaares Naefe aus Viechtach, ist seit Freitag im Freilichtmuseum Finsterau zu sehen.

Der Standort in direkter Grenznähe zu Böhmen eigne sich „ganz hervorragend“, wie Bezirkstagspräsident und Vorsitzender des Zweckverbandes Freilichtmuseum Finsterau, Dr. Olaf Heinrich, bei der Ausstellungseröffnung betonte. Seit der Grenzöffnung 1989 habe sich im deutsch-tschechischen Verhältnis viel getan und auch im Museumsdorf legt man seit vielen Jahren durch zweisprachige Beschilderungen großen Wert auf den grenzüberschreitenden Austausch. Eine große Rolle spielen dabei die wechselnden Sonderausstellungen – und wenn diese dann so „verspielt“ wie beim aktuellen Thema Marionetten daherkommt, entsteht ein „lebhafter Treffpunkt für Kulturinteressierte dies- und jenseits der Landesgrenze“, so Heinrich. Konzipiert und realisiert wurde die Ausstellung von Tanja Reindl, die ihr Volontariat derzeit im Freilichtmuseum absolviert. Sie nahm die Vernissagenbesucher mit in die faszinierende Welt der historischen Puppentheater und stellte die Geschichte des Sammlerehepaares vor. Noch bis 31. Oktober ist die Ausstellung in Finsterau zu sehen.

Foto: Bezirk Niederbayern
Bildunterschrift: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v. l.), stellvertretender Zweckverbandsvorsitzender Sebastian Gruber, Bürgermeister Ernst Kandlbinder, Museumsleiter Dr. Martin Ortmeier, Volontärin Tanja Reindl sowie das Sammlerehepaar Anita und Hartmut Naefe.