Finanzielle Unterstützung durch den Bezirk Niederbayern zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie für das Burgmuseum Mitterfels
Mitterfels. Die Ende des 12. Jahrhunderts von den Grafen von Bogen erbaute Burg Mitterfels ist ein beeindruckendes Zeugnis damaliger Baukunst und blickt auf eine traditionsreiche Geschichte: Nach dem Übergang an die bayerischen Herzöge war hier lange Zeit das Pfleg- und Landgericht sowie bis 1973 das nachfolgende Amtsgericht untergebracht. Seither ist dort das Rathaus der Marktgemeinde Mitterfels und seit 1977 auch der Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Mitterfels angesiedelt. Seit 1982 befindet sich im ehemaligen Gefängnistrakt das sehenswerte Burgmuseum. Um dessen Ausstellungsstücke zu erhalten, unterstützt der Bezirk Niederbayern finanziell die Erstellung einer Machbarkeitsstudie. Zuvor machte sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich selbst ein Bild vor Ort.
In den rund 30 Räumlichkeiten des Burgmuseums wird eine volkskundliche Sammlung mit Bezug zum Kulturraum Bayerischer Wald präsentiert, die von Josef Brembeck mit großer Leidenschaft über Jahrzehnte zusammengetragen wurde. Schätzungsweise 17.000 Exponate befinden sich dort. So lässt sich etwa in der Stube, der Schlafkammer oder in der Speise mehr zum Leben und Wohnen vergangener Zeiten erfahren. Kleine Werkstätten geben interessante Einblicke in die damalige Arbeit der Pechler, Dorfschmiede, Wagner, Schuster, Goldschmiede und weiterer Handwerker. Aber auch die Volksfrömmigkeit findet Darstellung, so haben Grabkreuze und wertvolle Totenbretter ihren Platz gefunden. Dem Haus entsprechend lassen sich aber auch die Original-Gefangenenzelle sowie der Gefangenenraum im Zwinger besichtigen.
Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich: „Im Burgmuseum Mitterfels wird eine einzigartige Fülle an Kulturgut dargestellt, hier wird Heimatgeschichte auf beste Art und Weise erlebbar. Durch den vorbildlichen Einsatz der Ehrenamtlichen im Museumsverein mit Frau Elisabeth Vogl an dessen Spitze hat sich eine wertvolle kulturelle Einrichtung Niederbayerns etabliert.“
Der Markt Mitterfels als Träger des Burgmuseums hat nach Schilderung von Erstem Bürgermeister Andreas Liebl einige Herausforderungen zu meistern. Um das Burgmuseum und dessen Sammlung zukunftsfähig aufzustellen, gilt es vorrangig die unzulängliche Depotsituation zu beheben, wie sich auch bei der Besichtigung des Dachbodens zeigte. Ein wichtiger Schritt ist hierbei eine Machbarkeitsstudie. Ziel der Maßnahme ist die Erstellung eines Maßnahmenkataloges sowie eine Kostenschätzung zur Schaffung einer geeigneten Depotsituation, die zudem die denkmalpflegerischen Belange berücksichtigt.
Damit das Vorhaben Umsetzung finden kann, hat der Kultur-, Jugend- und Sportausschuss des Bezirkstags von Niederbayern hierfür einen Zuschuss in Höhe von 2.528 Euro genehmigt.
„Dieses außergewöhnliche Gebäude beherbergt eine außergewöhnliche Sammlung. Das Burgmuseum Mitterfels ist ein lebendiger Erlebnis- und Bildungsort und es lohnt sich, es zu besuchen. Gerade für unsere Kinder und Jugendlichen bietet es die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit unserer Geschichte zu kommen und dadurch deren Neugier zu wecken, aber auch Werte, Wissen und Fähigkeiten zu erwerben. Dazu bedarf es der Mithilfe Vieler. Die Begeisterung der Verantwortlichen und das leidenschaftliche, ehrenamtliche Engagement hier in Mitterfels ist spürbar und verdient große Anerkennung.“, so Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich resümierend zum Schluss der Besichtigung.
Im Bild: (v.l.n.r.) Wolfgang Hammer, Bürgermeister Andreas Liebl, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Angelika Selmer, Bernd Wenisch, Burgmuseumsvorsitzende Elisabeth Vogl, Matthias Kutzner und Isabella Biederer
Bildquelle: Bezirk Niederbayern / Thomas Klement