Bezirksklinikum bereitet sich auf den Medizincampus vor

Ärztlicher Direktor Prof. Johannes Hamann (l.) und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zieht mit Ärztlichem Direktor Prof. Johannes Hamann Bilanz über 2023

Mainkofen. Auch Ärzte werden mal krank, kurz vor Weihnachten sogar so viele, dass für den Ärztlichen Direktor des Bezirksklinikums Mainkofen, Prof. Johannes Hamann, die Besetzung über die Feiertage einigermaßen schwierig ist. Denn zum Jahresende verlassen einige Mitarbeiter die Klinik und bis die Neuen kommen, vergehen noch ein paar Wochen. „Bis die Lücken wieder gefüllt sind, müssen wir da durch“, so Hamann gegenüber Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich beim gemeinsamen Gespräch zum Jahresende.  

Der Ärztliche Direktor blickt auf ein bewegtes erstes Jahr seit seinem Dienstantritt zurück. Noch habe er nicht viele Veränderungen umgesetzt, aber bereits die notwendigen Weichenstellungen definiert und vorbereitet. Im neuen Jahr geht es dann weiter in Sachen inhaltlicher Neuaufstellung, die auch mehr Ambulanzen in der Fläche vorsieht. „Wir müssen angesichts der langen Wartelisten alles versuchen, um mehr Menschen behandeln zu können“, ist Hamanns Devise. Auch die Aufnahmepolitik will er anpassen, denn bis entschieden ist, auf welcher Station ein neuer Patient aufgenommen wird, vergehen wertvolle Tage, in denen bereits die Behandlung beginnen könnte. Auf den Stationen selbst sollen nach und nach auch tagklinische Plätze vorgehalten werden, um die stationären Patienten schneller entlassen zu können und nach der akuten Behandlung eine qualitativ hochwertige Nachsorge zu gewährleisten. „Vor allem für diejenigen Patienten, die keine so langen Anfahrtswege haben, wäre das eine gute Möglichkeit“, so Prof. Hamann, der vergleichbare Kliniken kennt, bei denen das erfolgreich praktiziert wird.

Darüber hinaus wirft der Medizincampus Niederbayern seine Schatten voraus, denn Hamann will das Bezirksklinikum Mainkofen bestmöglich für den Start vorbereiten. „Ich denke, dass wir mit einigen Studierenden üben sollten, bevor es dann in der Praxis tatsächlich losgeht.“ Hier kommt dem Ärztlichen Direktor, der vorher leitender Oberarzt im Klinikum rechts der Isar in München war, sein großes Netzwerk zugute.

„Es ist viel zu tun. 2024 wird sicher kein langweiliges Jahr“, sagte er im Gespräch mit dem Bezirkstagspräsidenten, ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass er all die Neuerungen mit großem Optimismus anpackt. So sei etwa das neue Leitende Psychologenteam, erstmals eine Doppelspitze, hervorragend für die Entwicklungen der nächsten Jahre aufgestellt. Denn im Zuge der Reformierung der Psychotherapeutenausbildung braucht es spezielle Zertifikate, um vor Ort junge Fachpsychotherapeuten weiterbilden zu können. „Alle notwendigen Voraussetzungen sind bei uns schon gegeben.“

Nach seinem ersten, „sehr bewegten Jahr“ in Mainkofen ist sein persönliches Fazit: „Es macht mir hier große Freude, die Leute ziehen gerne mit und nehmen die Neuerungen an.“ Doch man müsse sich von der Vorstellung verabschieden, die notwendigen Umstellungen auf eine Zeit zu verschieben, wenn mehr Personal dafür zur Verfügung steht. „Wir müssen uns jetzt verändern mit den Mitteln, die wir heute haben und können nicht abwarten, bis es personell besser wird.“ Hierin gab ihm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich recht und lobte das große Engagement. „Trotz der turbulenten Zeiten müssen wir dort anfangen, wo wir heute Einfluss haben, etwas für die Zukunft zu verändern.“ Für die vielen Vorhaben im neuen Jahr wünschte Heinrich dem Ärztlichen Direktor gutes Gelingen.

Bild: Im Büro des Ärztlichen Direktors Prof. Johannes Hamann (l.) fielen dem Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich gleich die Bilder an der Wand ins Auge, die von dessen Frau, der Künstlerin Simone Hamann, stammen und als farbenfrohe Fotokulisse genutzt wurden.


Foto: Lang, Bezirk Niederbayern