Freilichtmuseum Massing feiert Richtfest für die neue Heimat der Berta-Hummel-Sammlung

Ausstellungsgebäude soll im Herbst 2025 fertiggestellt sein 

Massing. Das Gebäude für die Berta-Hummel-Sammlung auf dem Gelände des Freilichtmuseums Massing nimmt Gestalt an, Rohbau und Dachstuhl stehen. Anlässlich dessen hat der Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen am Mittwoch zum Richtfest auf die Baustelle geladen. In festlichem Rahmen zeigten sich die Verantwortlichen der Zweckverbandsmitglieder, aber auch der Leihgeber der Berta-Hummel-Sammlung zufrieden mit dem Fortgang der Bauarbeiten, die seit Oktober vergangenen Jahres laufen. Bezirkstagspräsident und Verbandsvorsitzender Dr. Olaf Heinrich: „Hier wird das Werk von Berta Hummel eine würdige Heimat finden.“  

Die noch zu konzipierende Ausstellung soll möglichst noch im Herbst 2025 ihre Türen für die Besucher öffnen. Insgesamt umfasst der Baukörper rund 1.600 Kubikmeter, die reinen Baukosten belaufen sich auf rund 3,25 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern bezuschusst das Projekt aus Mitteln des Kulturfonds Bayern mit 596.000 Euro. 

Um der Vielschichtigkeit des Schaffens von Berta Hummel gerecht zu werden und ihre Gemälde, Zeichnungen, Figuren und die vielen weiteren Exponate attraktiv zu präsentieren, sieht das Ausstellungskonzept eine Aufteilung in mehrere Bereiche vor. Die Dauerausstellung im Erdgeschoss soll sich in vier Bereiche gliedern: Biografie von Berta Hummel, ihre künstlerische Entwicklung, Berta Hummel in Massing und die HummeI-Figuren. Das Obergeschoss wird den wechselnden Sonderausstellungen genügend Platz bieten und im Untergeschoss ist u. a. das Depot untergebracht, damit die Sammlung konservatorisch einwandfrei erhalten bleibt. 

Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich: „Fast jeder kennt die Hummel-Figuren und doch reichte das Werk dieser beeindruckenden Frau weit darüber hinaus. Das wollen wir an diesem Ort darstellen und damit der umfänglichsten Sammlung ihrer Art eine neue Heimat geben.“ Und weiter: „Berta Hummels Schaffen war national wie international hoch anerkannt. Dieser großen Tochter Niederbayerns in ihrer Heimat ein so einmaliges Denkmal zu setzen, wird nicht nur für den Ort Massing und die gesamte Region eine Attraktion darstellen, sondern Strahlkraft über Niederbayern hinaus entwickeln.“ 

Michael Fahmüller, Landrat des Landkreises Rottal-Inn: „Ich bin überzeugt, dass das Berta-Hummel-Museum weiterhin einen bedeutenden Beitrag zur Identität unserer Region leisten wird. Die Figuren und Werke von Berta Hummel, die in ihrer Kindheit und ihrem Heimatort verwurzelt sind, spiegeln Freude und Optimismus wider und haben ein Bild eines friedlichen Deutschlands geprägt. Beide Aspekte ihres Schaffens verdienen es, dauerhaft gewürdigt zu werden. Das neue Museum wird nicht nur ein markanter Bestandteil des Freilichtmuseums in Massing sein, sondern auch der Museumslandschaft Niederbayerns.“ 

Massings Erster Bürgermeister Christian Thiel betonte in seinem Grußwort unter anderem die gute Kooperation zwischen Bezirk, Landkreis und Markt. „Das neue Museumsgebäude bereichert den Markt Massing. Ich bin froh, dass unsere Partner dieses Projekt gemeinsam mit uns verwirklicht haben. Gerade hier, auf dem Gelände des Freilichtmuseums, vereint das neue Gebäude den Stil der historischen Bauernhäuser mit moderner Museumsarchitektur.“ Die darin untergebrachten Ausstellungen bezeichnete Thiel als kulturelle Bereicherung und Wirtschaftsförderung für den Ort. „Ich freue mich schon auf die Einweihung des neuen Berta-Hummel-Museums in Massing.“ 

Maximilian Hummel, ein Nachfahre der Künstlerin, nahm ebenfalls am Richtfest teil.

Er betonte in seiner Rede die Relevanz der Hummel-Sammlung: „Zusammen mit Kunsthistorikern und Architekten haben meine Eltern die Idee des Berta Hummel Museums im Hummelhaus entwickelt. Es wurde 1994 eröffnet. In 25 Jahren, bis zu dessen Schließung 2019, zählte das Museum mehr als 200.000 Besucher, davon über 30.000 aus dem Ausland, vor allem aus den USA. Die Berta-Hummel-Sammlung wurde im Laufe der Zeit durch zahlreiche Erwerbungen und Schenkungen deutlich erweitert, so dass sie heute über 1000 Kunstwerke, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte und andere Techniken sowie fast 4000 Figuren verfügt. Ich freue mich, dass diese umfangreiche Sammlung nun auf dem Gelände des Freilichtmuseums Massing einen neuen Platz erhält.“ 

Im Bild: Maximilian Hummel, Nachfahre von Berta Hummel (von links), Bürgermeister a. D. Josef Auer, Massings Bürgermeister Christian Thiel, Museumsleiter Timm Miersch, Mia Goller, MdL, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Dr. Thomas Pröckl, Bezirkstagsvizepräsident, Landrat des Landkreises Rottal-Inn Michael Fahmüller, Heinz Strobl, Geschäftsführer der Firma Strobl Bau und Architekt Prof. Markus Frank stehen vor dem Rohbau des neuen Gebäudes für die Berta-Hummel-Sammlung.

Foto: Korbinian Huber, Bezirk Niederbayern