Hausgärten als Kleinode für Mensch und Natur

Am Tag der offenen Gartentür konnten zertifizierte private Naturgärten besichtigt werden

Grainet/Waldkirchen. Private Gärten sind für viele Menschen die wichtigste Verbindung zur Natur und blühen oft im Verborgenen. Am Tag der offenen Gartentür wird sichtbar, welche kleinen Paradiese sich engagierte Privatleute mit viel Geschick, Engagement und Leidenschaft in ihrem unmittelbaren Umfeld geschaffen haben. Fünf besonders sehenswerte persönliche Kleinode im Raum Grainet und Waldkirchen öffneten auch heuer wieder ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich hat einige dieser Gärten besucht.

Beim Tag der offenen Gartentür stehen der Austausch mit Gleichgesinnten sowie der Erhalt von Anregungen und Inspirationen für den eigenen Garten im Mittelpunkt. Zugleich werden im Rahmen des Aktionstages besonders vorbildhafte naturnahe Gärten ausgezeichnet. „Hausgärten können als Teil der Kulturlandschaft einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität leisten“, betont Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Daher sei es sehr erfreulich, dass in den letzten Jahrzehnten ein kontinuierliches Umdenken eingesetzt habe und mehr Wert auf eine naturnahe Gartengestaltung gelegt werde. Themen wie Regenwasserspeicherung und Grundwasserschutz werden dabei ebenso berücksichtigt wie Artenvielfalt und Nachhaltigkeit.

Gärten sind auch aus Sicht der Gartenbauvereine zuallererst Lebensraum für Pflanzen, Tiere und den Menschen. In diesem Sinne als vorbildhaft geltende Privatgärten können als Naturgärten zertifiziert werden. „Im Landkreis Freyung-Grafenau gibt es zahlreiche Privatgärten mit solchem Vorbildcharakter“, wie Kreisfachberaterin Lena Fröhler berichtet. Der Tag der offenen Gartentür ermöglicht dabei inspirierende Einblicke in Hausgärten, die als wahre Schätze betrachtet werden können: „Beim jährlichen Aktionstag wird eindrucksvoll sichtbar, was mit Herzblut und gärtnerischem Geschick geschaffen werden kann“, so Fröhler. Auch Grainets Bürgermeister Jürgen Schano zeigt sich von den gärtnerischen Höhepunkten begeistert: „Es freut mich sehr zu sehen, welch engagierte und talentierte Gärtnerinnen und Gärtner wir in unserer Gemeinde haben“, so Schano bei einer Gartenbesichtigung.

„Der Tag der offenen Gartentür hat sich mittlerweile als feste Größe etabliert und zieht im Landkreis Freyung-Grafenau rund 500 Besucher an“, freut sich Burgi Rodler, Vorsitzende des Kreisverbandes für Gartenkultur und Landespflege. Gemeinsam mit der Kreisfachberatung des Landkreises hat der Kreisverband den Aktionstag im Landkreis vorbereitet und die Zertifizierung der Privatgärten begleitet. Rodler sprach den Gartenbesitzern einen besonderen Dank dafür aus, dass sie die Pforten ihrer privaten Gärten am Aktionstag geöffnet und die Öffentlichkeit zum Besuch eingeladen haben.


Im Bild (oben): Am Besuch des großzügigen Selbstversorgergartens der „Landeier-WG“ in Unterseilberg nahm auch Grainets Bürgermeister Jürgen Schano (2. v. li.) teil. Die Hofgemeinschaft bewirtschaftet die ca. 2.500 m2 große Gartenfläche ganz nach den Prinzipien von Nachhaltigkeit und Permakultur.


Bildquelle: Bezirk Niederbayern


Bürgermeister Jürgen Schano (li.) und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (re.) verweilen an einem Ruheplatz im Hang-Garten von Elisabeth und Bernhard Ilg in Grainet. Der liebevoll gestaltete Garten bietet auch zahlreiche Insekten- und Vogelunterkünfte sowie einen luftig gelegenen Nutzgarten.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich prüft die Wassertemperatur des biologischen Schwimmteichs im Hang-Garten von Elisabeth und Bernhard Ilg in Grainet.

Eine Kostprobe eigens hergestellter Marmeladen von Elisabeth Ilg (re.) gab es für Bürgermeister Jürgen Schano (li.) und Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (mittig).

Der naturnah gestaltete Shakti-Garten von Claudia Maria Wilhelm (re.) wartet mit einer üppigen Vielfalt an Blütenstauden, Heil- und Wildkräutern sowie Zier- und Nutzgehölzen auf. An der Besichtigung in Mitterleinbach nahm auch Waldkirchens Bürgermeister Heinz Pollak teil.

Zu dem abwechslungsreichen Areal des Shakti-Gartens von Claudia Maria Wilhelm gehört auch ein kleiner Obstgarten mit Besonderheiten wie Maulbeerbaum, essbarer Ölweide und Wildobst. Hier fühlen sich auch bedrohte Schmetterlingsgarten wohl.