Mit gutem Klima neue Mitarbeiter gewinnen

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v.l.) besichtigte zusammen mit Chefärztin Claudia Heuschneider, Stationsleiter Roland Dibold und Oberarzt Dr. Filip Radojevic die Tagklinik am Bezirksklinikum Passau.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich zu Jahresgespräch im Bezirkskrankenhaus Passau  

Passau. Als das Bezirkskrankenhaus Passau vor gut zehn Jahren eröffnet wurde, bestand das Personal vor allem aus Mitarbeitern, die vom Bezirksklinikum Mainkofen hierher versetzt wurden. Darunter war auch Roland Dibold, der heute Stationsleiter in der Tagklinik in Passau ist. „Es lohnt sich hier zu arbeiten, wir haben eine gute Gemeinschaft“, sagt Dibold und auch Chefärztin Claudia Heuschneider betont beim Jahresgespräch mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, dass man personell gut aufgestellt sei. „Wir haben Glück mit unseren Leuten“.
Für Heinrich eine gute Nachricht, da der Bezirk das Passauer Haus ausbauen will und nach der Erweiterung viele neue Mitarbeiter braucht. „Wir müssen uns jetzt schon auf den künftigen Bedarf vorbereiten, um später alle notwendigen Stellen besetzen zu können“, so der Bezirkstagspräsident.

Für das gute Betriebsklima am Bezirkskrankenhaus Passau spricht auch die geringe Fluktuation des Personals. Wer einmal hier arbeitet, bleibt meist auch. Doch da die Jahrgänge insgesamt kleiner werden, müsse man sich dennoch bemühen, junge Leute für diese Berufe zu gewinnen. Als neuer Oberarzt fungiert seit kurzem Dr. Filip Radojevic, der seit 2015 am Bezirkskrankenhaus arbeitet und hier seine komplette Facharztausbildung absolviert hat. Er weiß um die Notwendigkeit gut ausgebildeter Fachkräfte, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

Wie die ambulante Behandlung in der Tagklinik abläuft, erfuhr der Bezirkstagspräsident im Anschluss beim Rundgang durch die Station. Die Patienten kommen morgens an und kehren am späten Nachmittag wieder nach Hause zurück. Mehrere Räume stehen für die gemeinsamen Mahlzeiten, die Gespräche oder als Begegnungsort zur Verfügung. „Für manche Menschen ist das die einzige Möglichkeit einer Behandlung, weil sie etwa alleinerziehend sind und am Abend wieder daheim sein müssen“, erklärte Claudia Heuschneider. Allgemein werde in den nächsten Jahren bei der Erwachsenenpsychiatrie die  ambulante Behandlung ausgebaut werden, ist die Chefärztin überzeugt. Auch überlegt man in Passau neue Modelle von Anschlussbehandlungen einzuführen. „Es macht Sinn, die Patienten nach einem stationären Aufenthalt noch einige Wochen zu begleiten, um sie in ihrem Alltag wieder zu stärken und dadurch Rückfälle zu vermeiden.“

Herausfordernd werde voraussichtlich der Übergang, wenn die alten Strukturen noch erhalten werden müssen bevor man komplett zu den neuen übergehen kann. Gerade aber für sogenannte „stationsäquivalente Angebote“ brauche man „gute Leute“, so Heuschneider, zumal die Patienten, die ambulant behandelt werden, im Vergleich zu früher schwerer erkrankt sind. Auch deshalb legt man großen Wert auf eine gute Gemeinschaft innerhalb des Personals.

Olaf Heinrich war auch erfreut, von der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Klinikum Passau zu hören. 30 Prozent mehr Konsile gab es in 2023, also psychiatrische Untersuchung und Mitbehandlung von Patienten des Klinikums, die beim Konsildienst des Bezirkskrankenhauses angefragt wurden. „Die kurzen Wege funktionieren gut und das ist sowohl für andere Kliniken als auch die niedergelassenen Ärzte eine gute Option.“
Insgesamt blickt man deshalb am Bezirksklinikum Passau optimistisch in die Zukunft. Denn letztlich ist der gute Ruf des Hauses innerhalb der Belegschaft die beste Werbung, um künftige Mitarbeiter zu gewinnen.


Im Bild:
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v.l.) besichtigte zusammen mit Chefärztin Claudia Heuschneider, Stationsleiter Roland Dibold und Oberarzt Dr. Filip Radojevic die Tagklinik am Bezirksklinikum Passau.

Foto: Lang / Bezirk Niederbayern