Museen im ländlichen Raum stärken

Netzwerktreffen MuseumsForum diskutiert Lösungsansätze für Herausforderungen

Ortenburg. 25 Museumsleitende sowie Kultur- und Tourismusbeauftragte aus ganz Niederbayern folgten vor kurzem der Einladung der Museumsfachberatungsstelle des Bezirks Niederbayern und der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Ortenburg zum zweiten Netzwerktreffen, dem MuseumsForum, im Ortenburger Reformationsmuseum. Mit dabei war die neue Gebietsreferentin für Niederbayern/Oberpfalz Franziska Haar von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen.

Nach der positiven Resonanz des letzten Netzwerktreffens vergangenes Jahr im „Kastenhof – das Museum für Steinzeit und Gegenwart“ in Landau a. d. Isar ging es dieses Mal um Museen im ländlichen Raum. Die Fragestellung: Wie können sich Museen im ländlichen Raum positionieren? Wie können sie Besucherinnen und Besucher in ihre Häuser locken und auf sich aufmerksam machen? „Museen im ländlichen Raum stehen vor vielfältigen Herausforderungen“, so die Museumsfachberaterin Dr. Cindy Drexl bei ihrer Begrüßung. Dazu gehören finanzielle und personelle Herausforderungen und die Erreichbarkeit via ÖPNV.

Nach einer Führung durch das Evangelische Museum im ehemaligen Kantorhaus und der Evangelischen Marktkirche folgte ein reger Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmenden. Der Diskurs ergab, dass eine Reihe von Aspekten entscheidend sei, um die Herausforderungen insbesondere von Museen im ländlichen Raum zu meistern: Regelmäßige Öffnungszeiten und ggf. beispielsweise die Kopplung an Markttage, griffige Museumsnamen, attraktive Angebote wie etwa „Objekt des Monats“ sowie die Öffentlichkeitsarbeit mit Werbemaßnahmen und Internetpräsenz. Eine wichtige Rolle spielt für Pfarrerin Sabine Hofer und ihr ehrenamtliches Museumsteam auch die Plattform „MUSbi“ (Museum bildet), mit der sie gezielt Schulklassen ansprechen wollen. Wichtig sei auch die Vernetzung zwischen den Museen und mit dem Tourismus. Die Teilnehmenden waren sich einig: Die Museen sollten nicht nur an den Besucherzahlen gemessen werden, sondern viel mehr am nachhaltigen Erkenntnisgewinn der Besucherinnen und Besucher. Dazu leisten die Museen und Sammlungen einen wichtigen Beitrag.

Das nächste Treffen ist für April 2024 geplant. Der Fokus wird dann auf das Thema Depot gelegt.

Bildunterschrift: Einst verbotene evangelische Bücher im Ortenburger Reformationsmuseum;

Fotos: Bezirk Niederbayern, Cindy Drexl