Unterstützung für das Heimatviertel

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich überreicht Zuschuss an Dirk Rohowski und Gerhard Weber

Zenting. Mitte Mai fand die Gründungsversammlung der „Heimatviertel eG“ statt, einer Genossenschaft, die einen Spezialiätenladen für regionale Produkte in Auerbach betreiben wird und das „Heimatviertel-Quartier“, die Region Lallinger Winkel, Ohetal und Sonnenwald, gestalten will.

Von einem „vollen Erfolg“ der Gründungsversammlung berichteten die beiden Bürgermesiter Dirk Rohowski (Zenting) und Gerhard Weber (Auerbach) im Gespräch mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der einen Zuschuss in Höhe von 1000 Euro überreichte. Dass gleich zu Beginn 89 Bürger Anteile an der Genossenschaft gezeichnet hatten, bezeichnete er als „hervorragenden Start“, weil es zeige, dass viele Menschen hinter dem Projekt stehen. Auch jede der zehn Gemeinden (Zenting,Schaufling, Lalling, Hunding, Grattersdorf, Auerbach, Hengersberg, Schöllnach, Außernzell und Iggensbach) beteilige sich mit jeweils zehn Anteilen. Zum 1. Vorstand wurde Gerhard Weber gewählt, Aufsichtsratsvorsitzender ist Dirk Rohowski. Beide bedankten sich für die finanzielle Unterstützung und dafür, dass Heinrich vor einigen Wochen mit einem mitreißenden Vortrag zu den Vorteilen von Genossenschaften allgemein die interessierten Bürger zum Mitmachen animierte hatte.

Regionalladen in ehemaliger Metzgerei

Derzeit laufen bereits die Arbeiten in der ehemaligen Metzgerei des Gasthaus Kirchenwirts in Auerbach, damit der Spezialitätenladen bald eröffnen kann. 20 Lieferanten habe man bisher gewinnen können, insgesamt werden rund 150 Produkte aus der Region angeboten.

Dies könne der Startschuss zu einer richtigen Bewegung sein, sind die beiden Bürgermeister überzeugt. Bei einer Exkursion ins Steirische Vulkanland habe man sich vor kurzem über die dortige Regionalentwicklung informiert. Diese gilt als Musterbeispiel dafür, wie Bürger gemeinsam ihre Heimat zum Positiven entwickeln können, wenn sie sich aktiv miteinbringen und über Genossenschaftsmodelle selbst zu Beteiligten werden. „Das war sehr motivierend, weil es keine Theorie ist, sondern gelebte Praxis“, so Weber.   

Steirisches Vulkanland zeigt, was möglich ist

„Wenn wir den Menschen vor Ort die Möglichkeit geben, aus einer gefühlten Ohnmächtigkeit zu Akteuren zu werden, dann geht wieder etwas voran“, ist Olaf Heinrich überzeugt. Dass es eine neue Art der „Begeisterung für die Zukunft“ braucht, findet auch Gerhard Weber. Und diese entstehe auf regionaler Ebene, indem man gemeinsam, über kommunale Grenzen hinweg an Lösungen arbeite. Im Steirischen Vulkanland wurde vor allem das Thema „Wertschätzung“ deutlich. „Anstatt immer nur das zu bemängeln, was man nicht habe, sollten wir wieder mehr das wertschätzen, was wir haben“, so Dirk Rohowski. Das trifft vor allem auf regionale Produkte zu, aber beispielsweise auch auf die kommunale Infrastruktur. „Es kann nicht mehr jede Kommune alles vorhalten. Aber wenn wir voneinander profitieren, haben wir gemeinsam dennoch ein sehr breites Angebot in der Region.“

Infrastruktur und Daseinsvorsorge


Diese Zusammenarbeit von benachbarten Gemeinden, wie sie nun im Heimatviertel – hier sogar landkreisübergreifend – stattfindet, sei sehr wichtig für die Zukunft. „Die Zeiten werden nicht leichter, der Staat hat weniger Geld, das er ausgeben kann“, so Heinrich, der sich mit den Bürgermeisterkollegen auch zum Thema Wasser- und Kanalbaumaßnahmen austauschte. Denn die jetzige Förderung mit 70 Prozent Zuschuss laufe Ende 2025 aus. Was danach kommt, ist völlig offen. „Die Gefahr angesichts der Finanzlage ist jedoch groß, dass die Förderhöhe deutlich reduziert wird, was für viele Kommunen bedeuten würde, dass sie Investitionen in die Grundinfrastruktur kaum mehr leisten können.“

So wichtig wie Wasser und Kanal für die Infrastruktur sind, sind unter anderem Dorfläden für die Daseinsvorsorge der Menschen. Im Heimatviertel will man mit der Kraft von zehn Kommunen hier ansetzen – damit es sich auch in Zukunft in der Region Lallinger Winkel, Ohetal und Sonnenwald so gut leben lässt wie heute.


Im Bild:
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (Mitte) überreichte einen Zuschuss an die „Heimatviertel eG“, vertreten durch Gerhard Weber (l.) und Dirk Rohowski (r.).

Foto: Manuela Lang, Bezirk Niederbayern