Via Nova als großer Gewinn für die Region

20-jähriges Jubiläum des Pilgerweges gefeiert – 1200 Kilometer durch drei Länder

Karpfham.
Vor 20 Jahren wurde das erste Stück des Pilgerweges Via Nova eröffnet. Damals umfasste er 280 Kilometer von St. Wolfgang in Österreich bis nach Metten in Niederbayern. Im Laufe der Jahre kamen viele Erweiterungen hinzu. Mittlerweile ist die Via Nova auf 1.200 Kilometer angewachsen. 55 österreichische und 45 bayerische Gemeinden sind Mitglied im Verein, der am Freitag in Karpfham seine Generalversammlung abhielt. 

Im weiteren Verlauf der Jubiläumsfeier wurde auf die 20 Jahre zurückgeblickt, auch auf die Erweiterung nach Böhmen im Jahr 2011, an die sich Bezirkstagspräsident und Freyungs Bürgermeister Dr. Olaf Heinrich noch gut erinnert. Er hob in seiner Laudatio hervor, dass „der Weg, der sich seinen Weg sucht“, nur durch das große ehrenamtliche Engagement zahlreicher Menschen verwirklicht werden konnte. So war für den Abschnitt, der von Vilshofen über Freyung nach Böhmen verläuft, vor allem die damalige Freyunger Touristikerin Renate Liebl verantwortlich. Ihr war es zu verdanken, dass sich die Gemeinden zwischen Vilshofen und Finsterau in einem Interreg-Antrag mit einigen Gemeinden aus der Tschechischen Republik zusammenschlossen, um den „Ast“ der Via Nova bis zum „Heiligen Berg“ nach Pribram zu etablieren. 

Genauso sei auch Wolfgang Matzke eine der Persönlichkeiten vor Ort gewesen, der den Menschen viele Impulse mitgegeben habe. „In der Ruhe hört man die eigene, innere Stimme – dafür muss man nicht unbedingt in Spanien pilgern, das geht auch bei uns in der Region“, wiederholte Heinrich einen der Beweggründe bei der ursprünglichen Initiative zu diesem internationalen und überkonfessionellen Pilgerweg. In der Landvolkshochschule Niederalteich fand man einen deutschen Partner für das Förderprojekt, bei dem die Herausforderung der Finanzierung wie bei vielen anderen Projekten nach der Förderphase begann. In der Gemeinschaft der Kommunen entlang des Weges ist das gelungen. 

„Für die Gemeinden vor Ort war und ist die Via Nova ein großer Gewinn“, unterstrich Olaf Heinrich, der sich aber auch gut an die Überzeugungsarbeit erinnern konnte, die es brauchte, um alle Gemeinden allein bei der Erweiterung 2011 ins Boot zu holen. Zentral war von Beginn an die Ausbildung von Pilgerwegbegleitern, die ehrenamtlich Menschen auf der Via Nova führen und so die Begeisterung in all den Jahren weitergetragen haben. 

Passenderweise hatte als Vorredner Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau, den Fokus auf den Wert ehrenamtlichen Handelns gelegt: „Eine gute Tat hat Folgen für mich und für die Welt – und dabei spielt Geld keine Rolle.“ Auch ein Pilgerweg stecke andere Menschen an und bewirke Gutes. 

Dass sich auch in Zukunft noch viele Menschen in den Bann dieses Pilgerweges ziehen lassen – er erstreckt sich vom Wolfgangssee über das Passauer Land sowie bis nach Kelheim und über den Bayerischen Wald bis nach Pribram und ist in beide Richtungen markiert – das wünschte Bezirkstagspräsident Heinrich zum Abschluss des Festaktes und dankte allen vor Ort. „Sie gestalten mit inhaltlicher Tiefe unsere Heimat – das ist ein großer Gewinn für uns alle.“ 

Barbara Schmidt (stv. Obfrau Via Nova und Direktorin der Landvolkshochschule Niederalteich e.V.) bedankte sich bei Olaf Heinrich und schloss sich seinem Wunsch an: „Die Via Nova ist ein Netz von Wegen, das die Menschen verbindet. Pilgern heißt, immer wieder den Mut haben aufzubrechen – das ist in der aktuellen Zeit sehr wertvoll.“


Im Bild: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (v. l.), Berta Altendorfer und Roland Stiegler vom Verein Via Nova, Barbara Schmidt (stv. Obfrau Via Nova und Direktorin der Landvolkshochschule Niederalteich e.V.) sowie Prof. Dr. Ulrich Bartosch, Präsident der Universität Passau. 

Bildquelle: Bezirk Niederbayern, Manuela Lang