Abschlussfeier im Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen
Landshut. Über die staatliche Anerkennung als Brennerin bzw. Brenner können sich die 3 Teilnehmerinnen und 21 Teilnehmer des Lehrgangs für Obst- und Kleinbrenner freuen, den die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim, vertreten durch Dr. Matthias Mend, in Zusammenarbeit mit dem bezirklichen Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen durchführt. In Deutenkofen fand Anfang Mai auch die Abschlussfeier statt, bei der Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer, Amtschef des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und Bezirksrätin Monika Maier in Vertretung des Bezirkstagspräsidenten, die Zeugnisse an die Absolventen überreichten. Die meisten stammten aus Südbayern und Franken, zwei Kursteilnehmer kamen aus Thüringen bzw. Baden-Württemberg – Beleg für den weitreichenden hervorragenden Ruf des Lehrgangs, den die Warteliste für den nächsten, im Januar startenden Kurs noch untermauert.
Zwei Teilnehmer haben übrigens auch bereits die Baumwartausbildung im Deutenkofener Obstbaubetrieb absolviert.
Amtschef Bittlmayer beglückwünschte die Brennerinnen und Brenner, „die für ihre Leidenschaft - im wahrsten Sinne des Wortes – brennen.“ Ihre Leistung verdiene besondere Anerkennung, da Sie neben Ihrer Berufstätigkeit 240 Stunden die Schulbank gedrückt haben, so Bittlmayer in seiner Festrede. „Mit den heutigen Absolventinnen und Absolventen haben wir sogar die Einhunderter Marke geknackt! Insgesamt 114 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben seit der ersten Ausbildungsrunde im Jahr 2010/2011 die Abschlussprüfung im staatlich anerkannten Ausbildungsberuf Brenner/in erfolgreich abgelegt.“
Die steigende Nachfrage regionaler Produkte beschert dem Obstbau gute Zukunftsperspektiven und eröffnet außerdem Chancen für die Direktvermarktung durch die herstellenden Betriebe. Bezirksrätin Monika Maier ging in ihrem Grußwort auf die klimatischen Veränderungen ein, auf die es im Obstbau entsprechenden zu reagieren gelte. „Schutz vor späten Nachtfrösten, vor Hagel oder Starkregen – oder aber die Bewässerung und der UV-Schutz in Hitzeperioden sind Maßnahmen, auf die in Zukunft nicht mehr verzichtet werden kann“ so Monika Maier. Technische Schutzvorrichtungen, wie sie in Deutenkofen beispielhaft zum Einsatz kommen.
Andrea Bätz, Geschäftsführerin des Fränkischen Obst- und Kleinbrennerverbandes, dankte im Namen der drei regionalen Bayerischen Brennerverbände und des Verbandes der Bayerischen Edelbrandsommeliers den Verantwortlichen der bayerischen Brennerausbildung und hielt eine kurze Rückschau auf 10 Jahre Brennerausbildung in Veitshöchheim/Deutenkofen.
Eine besonders erfreuliche Nachricht konnte bei der Veranstaltung verkündet werden: Unmittelbar vor der Zeugnisverleihung fand die Gründungsversammlung des Vereins „Bayerische Brenner“ statt. Dieser soll den in Bayern ausgebildeten Brennern vorbehalten bleiben und als Plattform für Weiterbildungen und Erfahrungsaustausch dienen.
Die fränkisch-niederbayerische Zusammenarbeit hat sich als Erfolgsmodell etabliert. Die umfassende sechswöchige Ausbildung erstreckt sich über zwei Jahre und erfolgt sowohl in Veitshöchheim als auch in Deutenkofen. Von der Aufteilung auf die beiden Lehrgangsorte profitieren die künftigen Brenner, denn sie lernen verschiedene Einrichtungen kennen und können interessante Eindrücke sammeln. Neben dem praktischen Handwerkszeug stehen dabei vor allem ökologische und ökonomische Aspekte auf dem Lehrprogramm – von der umweltschonenden Rohstofferzeugung bis zur fachgerechten Produktgestaltung und Vermarktung.
Auch das Team, das die Kursteilnehmer auf ihre anspruchsvolle Abschlussprüfung vorbereitet hat, hat hervorragende Arbeit geleistet: die Lehrgangsleiter Michael Braun und Matthias Krönert mit den Kollegen aus der Bayerischen Landesanstalt Veitshöchheim, Hans Göding, Betriebsleiter des Obstbaubetriebs Deutenkofen mit seinem Team und dem Brenner, Herrn Mautz, alle Referenten und die Mitglieder des Prüfungsausschusses.
Im Lehr- und Beispielsbetrieb für Obstbau Deutenkofen werden obstbauliches Grundwissen und neueste Erkenntnisse praxisnah weitergegeben. Die Einrichtung ist dem Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn angegliedert und kann im Herbst ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Auf über 20 Hektar Fläche werden hier ca. 18.000 Bäume in 550 Sorten einheimischer Obstarten kultiviert. Das umfangreiche Schulungsangebot erfreut sich bei Erwerbsobstbauern, Verbänden, Gartenbauschülern und Privatleuten großer Beliebtheit. Mit der eigenen Brennerei war auch die Durchführung der Brennerlehrgänge möglich, über deren große Anerkennung sich die Verantwortlichen aller beteiligten Einrichtungen sehr freuen.
Im Bild: Die Besten der Absolventen mit (von rechts): Obstbaumeister Hans Göding, Bezirksrätin Monika Maier, Dr. Matthias Mend, LWG Veitshöchheim, Andrea Bätz, Fränkischer Klein- und Obstbrennerverband, Thomas Schneidawind, Direktor Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn. 5. v. l. Ministerialdirektor Hubert Bittlmayer
Foto: Hans Goeding