Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl überbringt Glückwünsche
Landshut. Am heutigen Freitag, 29. April, vollendet Altbezirkstagspräsident Manfred Hölzlein sein 80. Lebensjahr. Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl gratulierte dem Jubilar und überbrachte die Glückwünsche des gesamten niederbayerischen Bezirkstags und von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der sich zurzeit auf einer Auslandsreise befindet.
„Sie waren all die Jahre Kommunalpolitiker mit Leib und Seele und wurden über Parteigrenzen hinweg hochgeschätzt“, so Pröckl bei seinem Besuch. „Dem Bezirkstag von Niederbayern haben Sie ein bestmöglich bestelltes Feld hinterlassen. Wir alle profitieren heute davon und sind sehr dankbar dafür, dass Sie den Bezirk mit herausragender fachlicher und menschlicher Kompetenz geleitet und nachhaltig geprägt haben. Dabei haben Sie Sozialpolitik immer als Dienst an den Menschen verstanden, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Besonders herausstellen möchte ich auch Ihre großen Verdienste im Bereich der Kultur- und Heimatpflege“, würdigte Pröckl den Jubilar. „Zu Recht wurden Sie oft als ‚Mister Niederbayern‘ bezeichnet.“
Fast die Hälfte seines Lebens widmete Manfred Hölzlein seiner Arbeit im Bezirkstag. Entsprechend prägte er die Geschicke des Bezirks maßgeblich – als Mitglied des niederbayerischen Bezirkstags (1974 bis 2013), Bezirkstagspräsident (1998 bis 2013) und Präsident des Verbands der Bayerischen Bezirke (2003 bis 2013). Während seiner Amtszeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Bayerische Verdienstorden, die Kommunale Verdienstmedaille in Gold, das Verdienstkreuz 1. Klasse und die Große Goldene Bezirksmedaille.
Der gebürtige Passauer war nach seinem Jura-Studium ab 1972 als Staatsanwalt und Richter am Amtsgericht in Landshut tätig, zuletzt als stellvertretender Direktor. Ab 1974 gehörte Hölzlein dem Bezirkstag von Niederbayern an. 1998 wählte ihn das Gremium erstmals zum Bezirkstagspräsidenten. Zu diesem Zeitpunkt wechselte er als Oberstaatsanwalt zur Staatsanwaltschaft Landshut, da das Amt des Bezirkstagspräsidenten nicht mit dem eines Richters vereinbar war.
Als Leiter der Bezirksverwaltung und Dienstvorgesetzter von damals rund 2.200 Beschäftigten trug Hölzlein die Verantwortung für den niederbayerischen Bezirkshaushalt mit einem jährlichen Gesamtvolumen von zuletzt 558 Millionen Euro. Er trat für eine sparsame Haushaltspolitik im Interesse der Umlagezahler ein und damit für eine geringstmögliche Belastung der Landkreise und kreisfreien Städte. Seit 1972 gehörte er dem Landshuter Stadtrat an. Nicht nur deshalb war ihm eine möglichst niedrige Bezirksumlage sehr wichtig.
Hölzlein hatte immer die Menschen im Blick, die eine starke Stimme brauchen: Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung sowie pflegebedürftige Menschen. Ihre zeitgemäße Versorgung war ihm ein vorrangiges Anliegen – sowohl im stationären Bereich als auch ambulant. Er brachte zahlreiche richtungsweisende Baumaßnahmen auf den Weg. Dazu gehörten der Bau des Bezirkskrankenhauses Passau, die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie, die Einführung des tagesklinischen Angebots der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Standort Deggendorf und die Initiierung der Neustrukturierung des Bezirksklinikums Mainkofen.
Manfred Hölzlein setzte sein Engagement für Menschen mit psychischer Erkrankung auch in sozialen Institutionen außerhalb des Bezirkstags fort wie z. B. im Institut für psychosoziale Rehabilitation (ISPR) am Bezirkskrankenhaus Landshut, im Beirat des Trägervereins für betreutes Wohnen, Arbeiten und Freizeit „Netzwerk“ oder als Vorsitzender des Fördervereins „Kranken Kindern helfen e. V“.
Der Ausbau von Wohnheimplätzen für Menschen mit Behinderung, Pflegeheimplätzen, Außenwohngruppen, Werkstättenplätze, Förderstätten sowie des ambulant betreuten Wohnens schritt in seiner Amtszeit zügig voran. So erhöhte sich beispielsweise die Zahl der Wohnheimplätze während seiner Zeit als Bezirkstagspräsident um etwa 50 Prozent, die Plätze in Wohnpflegeheimen vervierfachten sich sogar.
Als Bezirkstagspräsident hatte Hölzlein den Vorsitz in nahezu allen Ausschüssen des Bezirkstages von Niederbayern inne, darüber hinaus im Zweckverband Niederbayerische Freilichtmuseen (Massing im Rottal und Finsterau im Bayerischen Wald) sowie in den Zweckverbänden Bad Füssing, Bad Birnbach, Bad Griesbach, Bad Gögging und Bad Abbach. In seine Amtszeit fielen außerdem der Neubau des Instituts für Hören und Sprache in Straubing sowie zahlreiche Baumaßnahmen am Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn wie z. B. der Neubau eines Wohnheims und der Landmaschinenschule.
Im Bild (v. l.): Bezirksrätin Martina Hammerl, Altbezirkstagspräsident Manfred Hölzlein mit Gattin Ilse, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl
Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter