Französische Filmemacher aus dem Département Oise zu Gast beim Jugendfilmfestival JuFinale – Anne-Lise Bonnay gewinnt mit ihrem Beitrag „L’idée“
Französisches Flair herrschte am Samstag beim Jugendfilmfestival JuFinale. Zum 17. Mal hat der Bezirksjugendring die Jugendfilmpreise übergeben. Im Cineplex-Kino in Vilsbiburg waren auch sieben junge Franzosen mit dabei, die drei verschiedene Kurzfilme zeigten. Unter diesen drei Filmen wurde entschieden, wer den Sonderpreis „Oise“ erhält. Die Jury entschied sich für Anne-Lise Bonnay, die mit ihrem Film „L’idée“ eine perfekte „Idee“ hatte. Für die junge Frau war es eine große Überraschung und die Freude war riesig.
Eigentlich hätte das Jufinale schon im vergangenen Herbst stattfinden sollen. Doch Corona machte die Veranstaltung unmöglich. Nun konnten auch die französischen Gäste mit dabei sein. Anlass zu der Einladung war, dass der Bezirk Niederbayern und das französische Département Oise den 30. Geburtstag ihrer Partnerschaft feiern. Unter der Regie der Partnerschaftsbeauftragten Petra Zierer erlebten die Gäste aus Frankreich drei ereignisreiche Tage in der Stadt und im Landkreis Landshut – Nervenkitzel inklusive. Denn beim Jufinale wurde es richtig spannend.
Die Themen der drei von den Franzosen produzierten Filme waren komplett unterschiedlich. So fiel es der Jury gar nicht so leicht, ihr Urteil zu fällen. Doch dann gab es doch eine klare Siegerin, und das war Anne-Lise Bonnay mit ihrem Team. Ihr Film heißt „L’idée“, die Idee. Der Film erzählt von einem Autor, der vor einem leeren Blatt Papier sitzt und nicht weiterkommt mit seiner Geschichte. Doch da verselbständigen sich die Figuren, führen ein Eigenleben und galoppieren durch den Film. Juror Jonathan Scholl ging auf das besondere Format ein, in dem der Film gedreht wurde, nämlich das Smartphone-Hochformat 9:16. „Es ist ein gelungenes Beispiel, wie gut Storytelling auch in diesem Format funktionieren kann“, lobte er.
„Mais non“, sagte Anne-Lise Bonnay auf die Frage, ob sie mit einem Sieg gerechnet hätte – „aber nein“. Es war ihr allererster Film, und sie hat das Format gewählt, weil dies die Vorgaben eines Wettbewerbs in Frankreich waren, an dem sie sich damit beteiligt hatte. Mittlerweile hat sie drei weitere Filme produziert und möchte am Ball bleiben. Ihr Preis – der Sonderpreis „Oise“ - war mit 200 Euro dotiert. Zudem konnte die junge Filmemacherin eine Urkunde sowie eine Preisfigur mit nach Hause nehmen, die eigens für die JuFinale von dem niederbayerischen freischaffenden Künstler Clemens Hutter kreiert und von Hand gefertigt worden war.
Für den Bezirk und den Bezirkstagspräsidenten Dr. Olaf Heinrich gratulierte Bezirksrat Franz Schreyer: „Ich freue mich sehr, dass die Veranstaltung nun stattfinden kann – was lange währt, wird endlich gut.“ Zum Glück haben die Filme Schreyer zufolge ihre Gültigkeit nicht verloren. „Denn der Film ist eine Kunstform. Mit ihm kann man nicht nur Gedanken, Gefühle, Begegnungen, Dialoge und vieles mehr festhalten, sondern man kann damit auch eine Botschaft transportieren“, sagte er. Unabhängig davon, wer das Rennen mache, sei das Festival ein Treffpunkt für den Nachwuchs der jungen Filmszene. Er lud die Teilnehmer aus Deutschland und Frankreich ein, miteinander ins Gespräch zu kommen. Diese Möglichkeit nutzten die jungen Filmemacher bei einem Stehempfang nach der Preisverleihung gerne und ausgiebig. Den Preisträgern gratulierte auch die Vorsitzende des Bezirksjugendrings Stefanie Denk, die selbst Frankreich-affin ist und sich über den Besuch aus dem Département Oise sehr freute.
Im Bild: Dem Team der Familie Bonnay aus dem Département Oise gratulierten (von rechts) Bezirksrat Franz Schreyer und die Vorsitzende des Bezirksjugendrings Stefanie Denk sowie Bezirksrat Markus Scheuermann (links).
Foto: Bezirk Niederbayern