Räumliche Verlagerung und Anbau für ein gemeinsames fachliches Gesamtkonzept
Landshut/Passau. Bereits seit vielen Jahren besteht eine enge und gut funktionierende Zusammenarbeit der kinder- und jugendpsychiatrischen Tagesklinik und der psychiatrischen Institutsambulanz des Bezirks mit der mit dem sozialpädiatrischen Zentrum und der pädiatrischen Psychosomatik der Kinderklinik Dritter Orden in Passau. Im Zuge der Dezentralisierungsstrategie des Bezirks soll die geplante Erweiterung des Bezirkskrankenhauses Passau mit bettenführenden Stationen der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) nun dazu genutzt werden, gemeinsame Versorgungsstrukturen durch einen Anbau an die Kinderklinik zu etablieren. Für junge Patienten und ihre Eltern ist es zumeist schwierig von außen zu entscheiden, welche Spezialabteilung für ihre Probleme die bestgeeignete Einrichtung ist. Das gemeinsame Konzept erleichtert Eltern diesen Weg. Konkret sollen im Anbau 20 Betten der KJP verwirklicht werden und gleichzeitig wird ein um zehn Betten erweitertes psychosomatisches Angebot der Kinderklinik umgesetzt. Die bereits bestehenden Strukturen und Kompetenzen der pädiatrischen Psychosomatik können dadurch noch weiter ausgebaut und fachlich durch KJP Expertise ergänzt werden. Fließende Übergänge zwischen den Stationen nach Entscheidung im gemeinsamen Fallmanagement der KJP und der Kinderklinik sichern jederzeit eine eventuell notwendige Veränderung während der Behandlung. So könnten beispielsweise magersüchtige Patienten durch die pädiatrische Intensivmedizin und auch Psychosomatik anfänglich stabilisiert und dann für die Rückkehr in den Alltag eng durch die KJP begleitet und behandelt werden. Weitere Vorteile der engen räumlichen Anbindung, liegen nicht zuletzt und besonders relevant auch in der Sicherung der Notfallversorgung der KJP Patienten nachts. Für das gemeinsame Vorhaben benötigen der Bezirk und die Kinderklinik noch die Zustimmung des Gesundheitsministeriums und des Krankenhausplanungsausschusses. Gespräche und Entscheidungen hierzu sind für den Sommer und Herbst anvisiert.
Unter dem Vorsitz von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich stimmten die Mitglieder des Bezirksausschusses in einer Sitzung am 27. Juli der Intensivierung der Zusammenarbeit und der Verlagerung der Kinder- und Jugendpsychiatrie zu.
Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich: „Seit Jahren kooperiert das Bezirksklinikum mit der Kinderklinik Dritter Orden Passau erfolgreich. Die räumliche Nähe und die gemeinsame Positionierung als kinder- und jugendpsychiatrisches sowie pädiatrisches und psychosomatisches Versorgungszentrum für Ostbayern stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Das gemeinsame Gesamtkonzept kommt vor allen den Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern zugute, die dadurch den optimalen Behandlungsweg erhalten.“
Die Generaloberin Sr. Irmgard Stallhofer der Schwesternschaft der Krankenfürsorge begrüßt als Trägervertreterin und als Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Dritter Orden gGmbH die Weiterentwicklung der Kooperation sehr. Sr. Irmgard Stallhofer: „Diese enge Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten sehen wir als einen Meilenstein für die nachhaltige Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit psychosomatischen und psychiatrischen Krankheitsbildern im östlichen Niederbayern. Unser Dank gilt den verantwortlichen Personen an der Kinderklinik und im Bezirk Niederbayern. Insbesondere gilt der Dank unserem Chefarzt Prof. Dr. Matthias Keller und der Chefärztin der Kinder- und Jungendpsychiatrie des BKH Landshut, Frau Dr. Tanja Hochegger. Von beiden wurde in den letzten Monaten mit großem Engagement dieses interdisziplinäre Konzept über die Strukturen hinweg ausgearbeitet und vorangetrieben.“