Teil der Sozialverwaltung soll ab 2021 ausgelagert werden – Zunächst zehn Personalstellen geplant
Mainkofen. Was im vergangenen Dezember als Beschluss im Bezirksausschuss begann, fand heute bei einer erneuten Ausschusssitzung am Bezirksklinikum sein vorläufiges Ende. Damals gab es grünes Licht für die Ausgliederung eines Teils der Bezirkssozialverwaltung in eine Kommune in Niederbayern „mit besonderem Handlungsbedarf“ nach dem Landesentwicklungsprogramm, es folgte eine Bewerbungsphase, an der sich 25 Kommunen beteiligten. Heute nun fiel die Wahl auf die Gemeinde Bischofsmais, die unter allen Bewerbern die Nase vorn hatte.
Die Projektgruppe, bestehend aus vier Bezirksmitarbeitern unterschiedlicher Referate, hatte insgesamt 31 Objekte zu bewerten, da sich sechs Kommunen mit zwei Objekten beworben hatten. Davon wurden in einer ersten Sichtung bereits 21 ausgeschlossen, weil sie als nicht realisierbar eingeschätzt wurden.
Unter den übrigen Bewerbern ergab sich anhand eines umfangreichen Kriterienkatalogs, der unter anderem Aspekte wie Lage, Verkehrsinfrastruktur und IT-Infrastruktur enthielt, zuletzt eine Reihung der besten zehn Kommunen. Bischofsmais wiederum wurde von der Projektgruppe an die erste Stelle gesetzt, da das dortige Objekt aus Sicht der Verwaltung die Vorgaben in idealer Weise erfüllt. „Es können aus baulicher und IT-mäßiger Sicht absolut moderne Büroarbeitsplätze angeboten werden, die Gemeinde ist verkehrstechnisch gut erreichbar und von Deggendorf aus an den ÖPNV angeschlossen. Zudem hat Bischofsmais im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern bisher noch keine Behörde oder öffentliche Einrichtung oder sonstige größere Arbeitgeber am Ort“, erläutert Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich. Als Bauherr und Vermieter wird die Firma Mader Bau GmbH fungieren.
Der Bezirk will – analog zur Dezentralisierungsstrategie des Freistaats – mit der Verlagerung qualifizierter Arbeitsplätze dazu beitragen, die wirtschaftlichen Ungleichgewichte im Regierungsbezirk abzumildern und ist damit ein Vorreiter unter den bayerischen Bezirken. Zudem wird die Personalgewinnung im Großraum Landshut für den Bezirk immer schwieriger, was unter anderem an den hohen Wohnungspreisen liegt. „Wir wollen damit einen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten. Vorerst sprechen wir von zehn Personalstellen und 15 Personen. Eine Aufstockung ist aber angesichts des steigenden Personalbedarfs beim Bezirk in den Folgejahren durchaus möglich“, erklärte Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich, der der Gemeinde Bischofsmais zugleich herzlich gratulierte. In einer ersten Reaktion zeigte sich Bürgermeister Walter Nirschl hocherfreut: „Die Gemeinde Bischofsmais und ich als Bürgermeister schätzen uns sehr glücklich und fühlen uns geehrt, dass wir solche Arbeitsplätze bei uns bekommen.“ Da die Akquise des Personals vor Ort erfolgen soll, freut sich Nirschl besonders darüber, dass dies für Menschen aus der Region interessante Arbeitsplätze werden. Der Neubau des Gebäudes, in dem diese Bezirksmitarbeiter dann nach einer Anlernphase in Landshut ab 2021 ihren Dienst antreten, entsteht am Rand eines Neubaugebietes, das wenige hundert Meter vom Zentrum entfernt liegt. „Bischofsmais erfüllt alle Kriterien, die sich der Bezirk gesetzt hat. Ich freue mich, dass nun im Landkreis Regen eine weitere, arbeitsplatzbietende öffentliche Einrichtung entsteht“, so Regens Landrätin Rita Röhrl nach der Entscheidung.
Bildunterschrift: Die Gemeinde Bischofsmais konnte sich unter allen Bewerbern durchsetzen und bekam den Zuschlag als Außenstelle der Sozialverwaltung des Bezirks Niederbayern.
Foto: Gemeinde Bischofsmais