„Rollenwechsel“ für die Personalchefin des Bezirks Niederbayern in der gerontopsychiatrischen Abteilung des Bezirksklinikums Mainkofen
Mainkofen. Maria Schmidtke leitet die Personalabteilung des Bezirks Niederbayern in Landshut, weiß um die Aufgaben und Tätigkeiten unterschiedlichster Berufsgruppen, auch in den Bezirkskrankenhäusern des Bezirks. Wie aber sieht der Arbeitstag beispielsweise einer Pflegekraft in der Praxis aus? Das seit Jahresanfang laufende Bezirksprojekt „Rollenwechsel“ gibt Führungskräften Einblicke in die Arbeit anderer Fachbereiche. Für einen Tag tauschte die Personalchefin ihren Schreibtisch mit der Station C6/O der Abteilung „Gerontopsychiatrie und –psychotherapie“ des Bezirksklinikums Mainkofen. „Ich möchte nicht nur beobachten, sondern aktiv mithelfen und in möglichst viele Tätigkeiten eingebunden werden.“
Auf den fünf Stationen der zertifizierten Einrichtung werden psychische Erkrankungen behandelt, die im Alter auftreten können: Depressionen, Demenz, akute Lebenskrisen, Anpassungsstörungen – um nur einige zu nennen. C6/O ist eine beschützende Station für dementiell erkrankte Patienten mit herausfordernden Verhaltensweisen wie beispielsweise Tag-/Nachtumkehr, Weglauftendenzen, aggressivem Verhalten oder akuter Verwirrtheit. „20 Patienten kann die fast immer voll belegte Station aufnehmen; die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 21 Tagen“, so Pflegedienstleiter Rudolf Röhrl, der Maria Schmidtke über die wichtigsten Abläufe informierte. Aktivierende Pflege, mentales Aktivierungstraining, Beschäftigungstherapie, Logopädie, Sturzprophylaxe, demenzspezifische Therapiemaßnahmen wie basale Stimulation, Erinnerungspflege - das medizinisch-therapeutische Behandlungsangebot ist umfassend.
Umstrukturiert wurde im April dieses Jahres das Aufnahmeverfahren: Kamen die Patienten bislang über die Aufnahmeklinik des Bezirksklinikums auf die Stationen, läuft dies nun direkt über die aufnehmenden Ärzte. Thema Pflegenotstand: Das Bezirksklinikum Mainkofen steht aktuell zwar zufriedenstellend da, dennoch zeichnet sich auch hier ab, dass es zunehmend schwieriger wird, gut ausgebildetes Pflegepersonal zu bekommen.
Um 7 Uhr trat Maria Schmidtke ihren Dienst in der Station C6/O an. Stationsleiter Erhard Jungbauer begleitete Maria Schmidtke an dem für sie außergewöhnlichen Arbeitstag Sie unterstützte das Team bei der Ausgabe des Frühstücks an die Patienten und im Tagesverlauf bei deren Betreuung.
Warum hat sie sich für diese Station für den Rollenwechsel ausgesucht?
Die Pflegkräfte stellen mit rund 1300 Bediensteten, davon alleine rund 750 am Bezirksklinikum Mainkofen die größte und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine sehr wichtige Berufsgruppe beim Bezirk Niederbayern dar.
Die Leiterin der Personalabteilung zog als Fazit aus ihrem „Rollenwechsel“: „Ich habe eine äußerst wertvolle Erfahrung gemacht, die Stunden vergingen wie im Flug. Die Kompetenz des Teams, seine Professionalität und Geduld im Umgang mit den oft schwierigen Patienten haben mich sehr beeindruckt. Die Pflegenden haben meinen allerhöchsten Respekt. Ihre Arbeit zum Wohle der Patienten ist gar nicht hoch genug wertzuschätzen.“
Im Bild: Maria Schmidtke packte beim „Rollenwechsel“ auf der gerontpsychiatrischen Abteilung des Bezirksklinikums Mainkofen tatkräftig mit an.
Foto: Bezirk Niederbayern/Knott