Eigentümer der ehemaligen Schmiede in Moosthenning erhalten Auszeichnung für vorbildliche Instandsetzung
Seit 2002 würdigt der Bezirk Niederbayern Denkmaleigentümer für herausragende Leistungen bei der Erhaltung ihres Baudenkmals mit dem Denkmalpreis. Dieses Jahr erhält die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung das Ehepaar Sonja und Elmar Spanner für die vorbildliche Instandsetzung der ehemaligen Schmiede in Moosthenning im Landkreis Dingolfing-Landau. Die Entscheidung für das Ehepaar Spanner fiel in der Sitzung des
Kultur-, Jugend und Sportausschusses am 21. Juli 2022 unter dem Vorsitz von Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl. Damit folgte der Ausschuss dem Vorschlag des Kulturreferats, für das der Leitende Kulturdirektor Dr. Maximilian Seefelder verantwortlich zeichnet.
Nach jahrelangem Leerstand der aufgegebenen Moosthenninger Schmiede (Baujahr 1818) erbte Elmar Spanner 2017 das Anwesen. Das Ehepaar Spanner entschied sich für die Instandsetzung des für die Ortsgeschichte bedeutenden Gebäudes – mit dem Ziel, das Gebäude nach der Sanierung selbst zu bewohnen.
Um die Kosten für die Instandsetzung der alten Schmiede zu decken, waren neben öffentlichen Zuschüssen auch erhebliche Eigenmittel nötig. So verkaufte das Ehepaar Spanner ihr bisheriges Wohnhaus.
Sonja und Elmar Spanner planten von Beginn an, die eigentliche Schmiede aus dem Jahr 1881 im östlichen Teil des Gebäudes zu erhalten. Die wiederhergestellte Schmiede soll Schulklassen und Interessierten zugänglich gemacht werden. „Somit wird Moosthenning in absehbarer Zeit ein Schmiede-Handwerksmuseum vor Ort besitzen, das durch seine Authentizität besticht“, betonte Dr. Seefelder bei der Sitzung des Ausschusses.
Mit der Befundung, dem Planungs- und Instandhaltungskonzept wurde das renommierte Regensburger Büro für Denkmalpflege und Architektur von Monika Dietrich betraut. 2019 begannen die Bauarbeiten am Gebäude. Trotz zahlreicher Schäden konnte das Denkmal durch behutsame Maßnahmen unter beträchtlicher Eigenleistung der Familie in seiner historischen Bausubstanz weitgehend erhalten werden. Bereits 2021 zogen Sonja und Elmar Spanner mit ihrem Sohn in das noch nicht vollständig instandgesetzte Gebäude.
„Das wirtschaftliche und tatkräftige Engagement der Familie Spanner für den Erhalt der Schmiede ist bemerkenswert,“ so der Vorsitzende des Kultur-, Jugend und Sportausschusses Dr. Thomas Pröckl. „Auch für die äußerst gelungene Umsetzung gemeinsam mit dem Büro für Denkmalpflege und Architektur Dietrich ist die Verleihung des Denkmalpreises an Sonja und Elmar Spanner mehr als gerechtfertigt.“
Ebenso begrüßte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Entscheidung zur Vergabe des diesjährigen Denkmalpreises: „Neben der Landwirtschaft spielte das Handwerk seit jeher eine wesentliche Rolle für die Entwicklung der Region. Daher bin ich froh und dankbar dafür, dass das Ehepaar Spanner mit der alten Moosthenninger Schmiede ein kulturgeschichtliches Zeugnis der Region erhält und dieses sogar mit anderen Menschen teilt.“
Bildunterschrift: Die Moosthenniger Schmiede wurde 1818 in Blockbauweise errichtet und wird heute als Wohnhaus genutzt. Die Schmiede soll künftig Interessierten als authentisches Beispiel für das Handwerk im 19./20. Jahrhundert zugänglich gemacht werden.
Foto: Herbert Stolz / Büro für Denkmalpflege und Architektur Dietrich