Der Verbraucher hat es in der Hand

Bezirk und Fischerzeugerring veranstalteten ersten „Tag der offenen Fischzucht“ – Gelungener Auftakt in Grünmühl

Zum ersten Mal fand am Sonntag der „Tag der offenen Fischzucht“ statt, den der Bezirk Niederbayern gemeinsam mit dem Fischerzeugerring Niederbayern ins Leben gerufen hatte. Zehn Betriebe im Fischerzeugerring beteiligten sich an der Aktion, die die Qualität der heimischen Fischerzeuger in den Fokus rücken sollte.

Zum Auftakt trafen sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, der Landrat des Landkreises Straubing-Bogen Josef Laumer, der Bürgermeister von Sankt Englmar Anton Piermeier und weitere Mitglieder des Bezirkstags von Niederbayern im Betrieb von Thomas Flohr, dem 1. Vorsitzenden des Fischerzeugerrings, in Grünmühl. Seit 30 Jahren bewirtschaftet er auf drei Hektar mittlerweile 25 Teiche samt Bruthaus, wo er als einer von wenigen Fischerzeugern eigene Brutfische heranzieht. „In Niederbayern gibt es viele Lebensmittelerzeuger, die höchste Qualität produzieren. Gerade im Bereich der Lebensmittel erleben wir im Moment eine veränderte gesellschaftliche Debatte, in der viel gefordert wird. Am Ende kann es aber die Politik allein nicht ändern. Der Verbraucher hat es in der Hand, ob er das, was er fordert, auch durch seinen Einkauf möglich macht“, betonte Olaf Heinrich.  Auch der Bezirk selbst will immer mehr regionale Lebensmittel in seinen eigenen Einrichtungen anbieten. Mit dem „Tag der offenen Fischzucht“ wolle man die Menschen in die Betriebe locken, damit sie sich ein Bild von der Fischzucht an sich machen und auch den Geschmack von qualitativ hochwertigem Fisch testen können.

Dass es die Fischerzeuger alles andere als leicht haben, hob Thomas Flohr hervor. Die veränderten klimatischen Bedingungen mit zu warmen und trockenen Sommern einerseits und Starkregenereignissen und Überschwemmungen andererseits stellten die Erzeuger vor große Herausforderungen. Um seinen Betrieb, in dem die Fische wesentlich langsamer heranwachsen als bei industrieller Herstellung, auch rentabel zu betreiben, habe der Fisch eben seinen Preis. Doch nur wenige seien auch bereit, diesen zu bezahlen.

Statt Lippenbekenntnissen, so Landrat Josef Laumer, brauche es deshalb Wertschätzung für das Produkt, für das der Verbraucher auch Geld auszugeben bereit ist. Dazu könne der Tag der offenen Fischzucht, der einen Blick hinter die Kulissen ermöglicht, einen Beitrag leisten. „Qualität setzt sich langfristig durch“, meinte Bürgermeister Anton Piermeier. Was der Gemeinde Sankt Englmar bereits im Tourismus gelungen sei, könnte sich auch im Bereich regionaler Lebensmittel entwickeln, so seine Hoffnung.
Den ganzen Tag fanden nicht nur in Grünmühl, sondern allen beteiligten Betrieben Führungen statt, an denen sich viele Interessierte beteiligten. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besuchte im Anschluss die Forellenzucht von Franz Buchecker in Eppenschlag sowie die Fischzucht von Thomas Fesl in Breitenberg. Begleitet wurde Heinrich auf seiner Tour von Martin Maschke, Fischotterberater für Niederbayern, und Dr. Stephan Paintner, Leiter der Fachberatung für Fischerei des Bezirks Niederbayern. Auch Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl zeigte sich sehr angetan vom Erfolg der Aktion, als er die Fischzucht von Ludwig Kaisersberger in Triftern besuchte.

Im Bild: Qualität, die man schmeckt: Nach der Besichtigung des Betriebs von Thomas Flohr (4.v.li.) gab es Kostproben für Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (5.v.re.), Landrat Josef Laumer (3.v.li.), 1. Bürgermeister Anton Piermeier (Mitte) und 2. Bürgermeister Andreas Aichinger. die Bezirksräte Franz Schreyer (4.v.re.), Josef Heisl (2.v.re.) und Robert Schregle (2.v.li.), den Fischotterberater Martin Maschke (re.) und Dr. Stephan Paintner, Leiter der Fischereifachberatung