Dr. Olaf Heinrich über die Sozialhilfe-Ausgliederung nach Bischofsmais: Das sind die nächsten Schritte
Bischofsmais. Nachdem der Bezirksausschuss im Juni die Ausgliederung eines Teils der Sozialverwaltung nach Bischofsmais entschieden hat, stehen nun die nächsten Schritte an. Zudem läuft zur Zeit die Stellenausschreibung für die Einrichtung, die im Sommer 2022 den Betrieb in Bischofsmais aufnehmen soll. Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich erklärt deshalb das weitere Vorgehen und den Zeitplan.
Herr Heinrich, derzeit laufen die Stellenausschreibungen, aber losgehen soll es in Bischofmais erst 2022. Ist das nicht etwas früh?
Nein, wir sind damit genau im Zeitplan, denn die künftigen Mitarbeiter am Standort Bischofsmais müssen zunächst in der Sozialverwaltung in Landshut eingearbeitet werden. Das soll im nächsten Jahr geschehen, damit sie dann 2022 ihren Dienst in der neuen Außenstelle antreten können.
Sie wollen gezielt auch Menschen in der Region ansprechen. Wenn diese aber einige Monate zur Einarbeitung nach Landshut pendeln müssen, ist das ein Problem?
Ich denke nicht, denn viele wollen ja auch mal einige Zeit etwas anderes sehen und die Vorzüge des Stadtlebens kennenlernen. Bei Bedarf stellt der Bezirk auch kostengünstige Wohnmöglichkeiten zur Verfügung.
Und welche Aufgaben werden die Mitarbeiter genau haben?
Sie sind für die Leistungsgewährung nach SGB IX und SGB XII verantwortlich. Das heißt, dass sie Ansprechpartner und Berater für Menschen mit Behinderungen sind und ihnen helfen, durch die Antragstellung die Leistungen zu bekommen, die ihnen der Staat gewährt. Auch die Frühförderung und die Kindertagesstätten fallen darunter.
Inwieweit glauben Sie, dass dieser Beruf für junge Menschen in der Region interessant ist?
Es ist ein sehr verantwortungsvoller Job. Denn sie entscheiden im Einzelfall selbstständig über Art, Umfang und Höhe der Leistungen und sind auch für die Durchsetzung von öffentlich-rechtlichen und privatrechtlichen Ansprüchen zuständig. Denjenigen Menschen in unserer Gesellschaft zu helfen, die es am nötigsten brauchen, ist sehr erfüllend. Man bekommt viel zurück.
Während früher junge Menschen eine Anstellung im Öffentlichen Dienst vielleicht weniger angestrebt haben, so hat gerade die Corona-Krise gezeigt, welche Vorteile eine solch krisensichere Arbeitsstelle ist – und das vor allem für jüngere Menschen, die sich etwas aufbauen wollen oder einen Hauskredit oder ähnliches abbezahlen müssen. Es ist also eine tolle Chance, sich einen heimatnahen, sicheren Arbeitsplatz für die nächsten Jahrzehnte zu sichern.
Wie ist der weitere Zeitplan?
Derzeit läuft die Stellenausschreibung, die Bewerbungsphase soll im Oktober abgeschlossen sein. Im nächsten Jahr will der Bauträger mit dem Bau des neuen Standortes beginnen, damit wir 2022 einziehen können.
Die Fragen stellte Manuela Lang / Bezirk Niederbayern