Zehn Konzertabende beim „RockPopSommer Niederbayern“ waren trotz Corona ein voller Erfolg
Landshut. Es sollte ein Lichtblick und eine kleine Abwechslung in den Zeiten des kulturellen Stillstandes werden – so hatte das Kulturreferat des Bezirks Niederbayern den RockPopSommer Niederbayern geplant. Wenn auch wegen der Corona-Pandemie etwas anders als gewohnt, wurden seit Juli an insgesamt zehn Abenden verteilt in ganz Niederbayern angeboten – mit unterschiedlichsten Gruppen aus dem Rock-Pop Bereich. Möglich wurde dies durch den Einsatz einer mobilen „Trailer-Bühne“, einem Anhängergefährt, das schnell zu einer Bühne umfunktioniert werden kann, inklusive Beleuchtungs- und Beschallungsanlage.
Projektleiter Sascha Jakob, der Popularmusikbeauftragte des Kulturreferates Bezirk Niederbayern, hatte verschiedenste Kooperationspartner – von Kommunen (Stadt Straubing), über Privatpersonen (Gastwirte) bis eingetragene Vereine (Musikförderverein Passau) mit ins Boot geholt, die ihrerseits als Veranstalter auftraten und vor Ort unter anderem für die Einhaltung der Hygienebestimmungen sorgten.
Die Zuschauer waren dankbar für diesen kulturellen Lichtblick. Bis auf das Konzert in Vilsbiburg, bei dem das Wetter nicht mitspielte, waren alle Veranstaltungen ausverkauft. Besonderen Wert legte Sascha Jakob auf eine bunte Mischung an Künstlern. Von unbekannten Nachwuchsbands (Brave Bones - Straubing), über Bühnendebuts neuer Formationen alter „Musikerhasen" (L.A. Superboys - Rocket Club Landshut), bis hin zu überregional bekannten Künstlern (Hannes Ringlstetter, Dreiviertelblut - Niederalteich, oder Manuel Randi - Fürstenzell) waren unterschiedlichste Künstler und Formationen vertreten.
Doch nicht nur die Musik an sich hielt Überraschungen bereit, auch die Organisation an sich. In Haibach etwa konnte die mobile Bühne nicht in den Biergarten des Gasthauses Zur Schwalbe einfahren. „Kurzerhand wurde nach Rücksprache mit dem Bürgermeister die am Biergarten vorbeiführende Dorfstraße gesperrt, um die Trailerbühne dort aufbauen zu können. Herrlich, wenn etwas auch mal schnell und unbürokratisch funktioniert“, ist Sven Bärwinkel, technischer Leiter des Projektes, begeistert.
Und auch Projektleiter Sascha Jakob schwärmt von der enormen Bereitschaft, mit dem sein Angebot angenommen wurde: „Viele der örtlichen Veranstalter erhielten sofort schnelle und unbürokratische Unterstützung von ihren lokalen Verwaltungen. Wo es noch keine, oder nur unzulängliche Infrastrukturen für ein Platzkonzert unter Corona-Hygienebedingungen gab, wurden einfach welche geschaffen.“ Am meisten haben Jakob die Kreativköpfe der Institutionen aus Passau beeindruckt: „Unter der Führung von Marlies Resch, Sängerin der Band ‚Flokati‘ schmiedeten die Vorstände der drei Musikinstitutionen „Zauberberg gUG, Blackdoor gUG und der Musikförderverein Passau“ ein Bündnis, und stellten ein Dreitage-Openair auf die Bühne, mit unterschiedlichen musikalischen Schwerpunkten an jedem Tag, inklusive Kinderprogramm. Leider war die Durchführung in der Stadt Passau selbst nicht möglich. „Doch in Neuhaus am Inn wurden wir vom dortigen Bürgermeister herzlich empfangen“, erinnert sich Jakob. „Einige bereits vorangeschrittene Planungen konnten aus verschiedenen Gründen letztendlich nicht umgesetzt werden, einmal wetterbedingt (Gewerbeverein Rottenburg) oder wegen zu hoher behördlicher Auflagen (Ergoldsbach, Abensberg).“ Doch nach diesem erfolgreichen „Schnellschuss aus der Hüfte" könne man durchaus in Erwägung ziehen, das Format im nächsten Jahr mit mehr Vorlaufzeit zu wiederholen, erklärt Jakob.
Im Bild:
Die Trailerbühne des Bezirks Niederbayern im Einsatz: Das letzte Konzert in 2020 fand am 19. September in Johanniskirchen mit der Band Gringo Bavaria statt.
Foto: Sven Bärwinkel