Landshut. Weltweit sind etwa 0,9 % der Bevölkerung von einer Form der Autismus-Spektrum-Störungen betroffen. Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, der genetisch-biologisch bedingte Besonderheiten des zentralen Nervensystems zugrunde liegen. Autistische Menschen haben insbesondere im Sozialverhalten und der Verarbeitung von Wahrnehmungen Schwierigkeiten. Autismus ist nicht heilbar, durch frühzeitige therapeutische und pädagogische Maßnahmen jedoch positiv zu verändern.
Unter anderem die finanzielle Förderung war Thema des Fachgesprächs, zu dem Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich Vertreter der Netzwerk Autismus Niederbayern-Oberpfalz GmbH (NANO) kürzlich empfing: Frank Baumgartner, Geschäftsführer von NANO, die Gesellschafter Christof Hartmann, 1. Vorsitzender des Elternverbands Autismus Regensburg, und Holger Peters, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Landshut. Auch die Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirks Niederbayern, Irmgard Kaltenstadler, nahm an der Gesprächsrunde teil, da der Bezirk in Union mit dem Freistaat die NANO-Beratungsstelle in Passau nach Maßgabe der Richtlinie für Überregionale Dienste der Offenen Behindertenarbeit finanziell fördert. 2019 waren dies vom Bezirk rund 100.000 Euro.
Die gemeinnützige Netzwerk Autismus Niederbayern/Oberpfalz GmbH unterhält eine Beratungs- und Koordinierungsstelle in Passau und Regensburg. Die Gesellschafter sind Träger mit vielen Einrichtungen und Diensten, auf deren bereits bestehenden Angeboten das 2008 gegründete Netzwerk aufgebaut werden konnte.
Allein in der Beratungsstelle in Passau wurden im Jahr 2019 rund 1.200 Menschen beraten und unterstützt, davon rund 150 Menschen mit diagnostizierter Autismuserkrankung. Im Vordergrund steht die Information zu Fragen der Lebensgestaltung, Unterstützung im Alltag oder auch die Weitervermittlung an zuständige Stellen. „Die kontinuierlich steigende Zahl von Beratungen in Passau und vor Ort bei den Betroffenen belegt: Das Beratungsangebot stößt auf große Zustimmung“ so Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich.
Wie in der Öffentlichkeit auf autistische Menschen oft reagiert wird, ist insbesondere für die Angehörigen sehr belastend. Das differenzierte Angebot von NANO ist deshalb für Menschen mit Autismus, deren Angehörige, Schulen oder auch Arbeitgeber unverzichtbar.
Im Bild von links: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Holger Peters, Geschäftsführer des Diakonischen Werks Landshut, Irmgard Kaltenstadler, Leiterin der Sozialverwaltung des Bezirks, Frank Baumgartner, Geschäftsführer von NANO, Christof Hartmann, Gesellschafter und 1. Vorsitzender des Elternverbands Autismus Regensburg
Foto: Bezirk Niederbayern/Knott