Ein Neubau, der auf vielen Beinen steht

Olaf Heinrich, Max Scharringer, Michael Pauli und Helmut Knaus mit verschiedenen Teilen, die (v. l.) in der Hydraulik eines Baggers, einem Meilerkipper, der Fassade in Dubai oder dem Ölverteiler eines Baggers gebraucht werden.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich besichtigt neues Werk von BL Lasertechnik  

Philippsreut. Den 8. Juni 2021 werden Max Scharringer und Michael Pauli, die gemeinsam mit Max Bauer die Gesellschafter von BL Lasertechnik sind, nicht vergessen. An dem Tag brannte ihr Werk in Schönanger komplett nieder, doch schon in derselben Nacht machten sie die ersten Skizzen für ein neues Werk.

Die Firma, die seit 2008 alles Mögliche aus Alu, Edelstahl und Stahl produziert, wurde aber nicht nur in Schönanger wiederaufgebaut, sondern es entstand auch ein zweiter Standort in Philippsreut – im August 2021 begannen die Planungen, im Oktober der Bau. „Ich erinnere mich noch an die Diskussionen über die Ausweisung eines Gewerbegebietes“, sagte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, als er kürzlich das neue Werk besichtigte. Mehrmals sei er über dieses Thema im Gespräch mit Gemeinderäten gewesen. Dass die Gemeinde die Weichen dafür bereits gestellt hatte, um vorbereitet zu sein, wenn ein Interessent kommt, sei sehr vorausschauend gewesen. Denn BL Lasertechnik konnte sofort zuschlagen. „Wo bekommt man denn sonst noch 25.000 Quadratmeter?“, sagt Michael Pauli. Die Nähe zur B12 sei ideal und schon jetzt werden künftige Erweiterungen mitgedacht. Denn die Firma ist sehr erfolgreich und ging aus sämtlichen Krisen sogar gestärkt hervor. Der Grund liegt vor allem in der Vielfalt und Breite des Produktionsspektrums. „Wir machen alles: vom wenigen Gramm schweren Teil bis hin zum tonnenschweren Stahlelement“, so Scharringer. Der größte Kunde macht acht Prozent des Gesamtumsatzes aus. Wer so breit aufgestellt ist, bleibt flexibel und widerstandsfähig.

Und noch einen positiven Effekt der jüngsten Krisen stellten Olaf Heinrich, Bürgermeister Helmut Knaus und die beiden Prokuristen fest: Die Region hat sich besser vernetzt, weil die Vorteile von kurzen Wegen und sicheren Lieferketten deutlich wurden. Die meisten der neuen Mitarbeiter, die nun in Philippsreut arbeiten kommen aus den Nachbargemeinden. „Wir haben einige, die vorher bei BMW waren“, so Pauli. „Wenn dieser Effekt eintritt, dass wohnortnahe und vor allem auch gewerbliche Arbeitsplätze entstehen, ist das ein großer Mehrwert für alle vor Ort“, betonte Heinrich. Helmut Knaus startet deshalb auch eine Kampagne in der Gemeinde für Ausbildungsplätze. Es werden Zerspanungsmechaniker, Konstruktionsmechaniker oder Produktdesinger ausgebildet und auch für die Arbeit im Büro wird immer Nachwuchs gebraucht.
Die Ergebnisse der Arbeit der insgesamt rund 110 Mitarbeiter, wovon gut 40 derzeit in Philippsreut sind, gehen in alle Welt und werden in Produkte sämtlicher Branchen eingebaut. Ob Krangabel oder Trittstufen, Fassadebauteile, die nach Dubai geliefert werden oder wesentliche Bauteile von Meilerkippern: „Geht nicht, gibt‘s nicht“, ist die Devise bei BL Lasertechnik. Auch Kleinaufträge von Privatleuten werden angenommen – vom Stahlträger für den Carport bis zur Edelstahl-Treppe.

Beim Rundgang durch das Werk wurden auch die technischen Raffinessen bestaunt. So sorgt eine hochmoderne Be- und Entlüftungsanlage für besten Luftaustausch. „Das war uns auch wegen der Gesundheit unserer Mitarbeiter wichtig“, erklärten Max Scharringer und Michael Pauli. Natürlich gelingt damit auch ein energetisch hoher KfW-40-Standard der neuen Halle, die Wärme und Strom aus einem Blockheizkraftwerk bezieht. Einem weiteren Wachstum steht also fast nichts mehr im Weg – außer die nötigen Ausgleichsflächen, die für einen künftigen weiteren Anbau gebraucht würden. Doch weil die Gemeinde sich aktiv miteinbringt und dem gesamten Gemeinderat viel an einer positiven Entwicklung gelegen ist, wird sich auch das fügen. „Sichere gewerbliche Arbeitsplätze für die Menschen in der Region sind wesentlich für eine gute wirtschaftliche Entwicklung“, ist Heinrich überzeugt. „Ihr mutiges Engagement macht auch anderen Mut und es zeigt, was in der Region alles möglich ist.“ Er gratulierte Bürgermeister Helmut Knaus und der ganzen Gemeinde zur Ansiedlung des Unternehmens. „An so einem positiven Impuls kann eine Positivspirale entstehen. Das wünsche ich Euch“, so Heinrich.


Im Bild: Olaf Heinrich, Max Scharringer, Michael Pauli und Helmut Knaus mit verschiedenen Teilen, die (v. l.) in der Hydraulik eines Baggers, einem Meilerkipper, der Fassade in Dubai oder dem Ölverteiler eines Baggers gebraucht werden.

Fotos: Lang / Bezirk Niederbayern