Ein Segen für Kinder ohne Gehör

Bischof Rudolf Voderholzer testete aus, wie schwierig es ist, Töne zu lokalisieren. Er unternahm mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich einen Rundgang durch das Institut für Hören und Sprache in Straubing.

Bischof Rudolf Voderholzer besuchte gemeinsam mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich das Institut für Hören und Sprache

Es ist ein Segen, wenn man hören kann. Bischof Rudolf Voderholzer hat aber auch gerade für diejenigen den Segen Gottes erbeten, die diese Fähigkeit nicht haben. Das Oberhaupt des Bistums Regensburg hat sich zusammen mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich im Rahmen seines zweitätigen Besuchs des Dekanats Straubing-Bogen über das Institut für Hören und Sprache in Straubing informiert und dabei auch ein Gebet gesprochen. Der Gast aus Regensburg erfuhr von Schulleiter Fritz Geisperger und seinem Team viel über die Arbeit vor Ort zum Wohle von Kindern und Jugendlichen, die gehörlos sind.

„Du bist mein Wunder“ – dieses Lied brachte der Gehörlosenchor mit viel Körpereinsatz und Begeisterung den Gästen, darunter auch einige Straubinger Geistliche, nahe. Am Tag des Bischofsbesuchs war gleichzeitig Ateliertag an der Schule, erklärte Schulleiter Geisperger, und die Gäste konnten an den verschiedenen Stationen Aktionen zum diesjährigen Thema Müll erleben. Sie sahen aber auch eine Einrichtung, in der Kinder und Jugendliche aus ganz Niederbayern und bis in die Oberpfalz unterrichtet werden. „Mit dem Bezirk als Personal- und Sachaufwandsträger sind wir sehr glücklich, weil wir hervorragend unterstützt werden“, sagte Geisperger. Er dankte Bezirkstagspräsident Dr. Heinrich für die gute Zusammenarbeit: „Wir haben ein tolles Wohlwollen bei unseren Wünschen.“

In Bayern existieren nur sieben ähnliche Einrichtungen, skizzierte er. Denn von 1000 Neugeborenen habe nur eines das Handicap, nicht hören zu können. Die Nachfrage in Straubing sei aber größer als der Bedarf: „Wir haben einen sehr guten Ruf.“ 370 Schüler werden in 36 Klassen unterrichtet. Die Schule gliedert sich in eine Grund- und eine Mittelschule. 530 Kinder und Jugendliche mit Hörbehinderung sind in der Frühförderung. Neben der Frühförderstelle gibt es unter anderem das Internat, die sonderpädagogische Tagesstätte und einen integrativen Kindergarten.
Der Bischof hörte interessiert zu und stellte zahlreiche Fragen – auch bei einem Rundgang durch das weitläufige Schulhaus mit Außengelände, das 2009 bezogen wurde. „Ich freue mich sehr über Besuch den Besuch von Bischof Rudolf, der die Wertschätzung für unser Institut für Hören und Sprache unterstreicht. Tagtäglich wird hier alles gegeben, um Kindern mit Handicap einen gelungenen Start in ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen“, verdeutlichte Dr. Heinrich.


Im Bild: Bischof Rudolf Voderholzer testete aus, wie schwierig es ist, Töne zu lokalisieren. Er unternahm mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich einen Rundgang durch das Institut für Hören und Sprache in Straubing.

Foto: Bezirk Niederbayern