Ein spätberufener Künstler

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (links) ließ sich von Künstler Robert Weber in die Geheimnisse seines Ateliers einweihen.

Robert Weber änderte sein Leben und eröffnete ein Atelier – Im Gespräch mit Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich

Robert Weber ist nicht als Künstler zur Welt gekommen. Früher hatte er eine Fensterfirma. Doch im Jahr 2004 war sich der gebürtige Arnstorfer sicher: „Das kann doch nicht alles gewesen sein.“ Er verkaufte sein Unternehmen und fasste als Maler, Bildhauer und Fotograf Fuß. Seit 2010 betreibt er im Herzen von Vilshofen eine kleine Galerie, wo er auch arbeitet. Dort durfte ihm Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich über die Schulter schauen.

Dabei konnte er die ganze Vielfalt des Schaffens von Robert Weber kennenlernen. Unter dem Motto „flying churches“ fotografiert der Künstler sakrale Bauwerke wie den Kölner Dom und verfremdet und spiegelt sie. So erscheint eine ganz neue Perspektive. Allein im Passauer Land hat er rund 300 Kirchen abgelichtet, mit denen er arbeiten möchte. Auch mit abstrakter Malerei beschäftigt er sich: „Ich lasse das Bild einfach los, und dann entsteht etwas“, gibt er Einblick.

Besonders spannend fand Dr. Heinrich ein ganz besonderes Kunstprojekt: Die kleinste Schrankgalerie der Welt hängt an der Wand vor der Galerie. „Ich habe einen Puppenschrank zur Mini-Galerie umfunktioniert“, verrät Robert Weber. In den Regalfächern befinden sich kleine Drucke seiner Werke oder Lesezeichen. Wer möchte, kann sich so ein kleines Kunstwerk mitnehmen und eine Spende in die Kasse werfen. „Zwischen zehn Cent und zehn Euro war schon so ziemlich alles enthalten“, so der Künstler. Er hat aber auch überhaupt nichts dagegen, wenn jemand ohne zu zahlen eine Kleinigkeit mitnimmt: „Kunst soll für jeden zugänglich sein. Das ist meine Motivation. Und es kommt sehr gut an.“

Weber lobte die Aktion „Tag des offenen Ateliers“, für den der Bezirk Niederbayern die Organisation übernimmt. Er beteilige sich daran sehr gerne und verkaufe an so einem Tag dann immer einige Bilder, erzählte er: „Es ist positiv, dass es so etwas gibt.“ Das freute Dr. Olaf Heinrich sehr: „Es freut mich, dass diese Initiative so gute Resonanz findet. Diesen Tag zu organisieren und so die Menschen in die Ateliers zu bringen, ist uns ein großes Anliegen. Wir wollen ein Schaufenster der Kunst in der Region bieten – eine Region, die die Kulturschaffenden enorm belebt und die ohne sie nicht auszudenken ist.“


Im Bild: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (links) ließ sich von Künstler Robert Weber in die Geheimnisse seines Ateliers einweihen.

Foto: Bezirk Niederbayern