Bezirkstagspräsident befürchtet Benachteiligung der grenznahen Landkreise Ostbayerns
In großer Sorge wandte sich Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich in einem Brief an Ministerpräsident Dr. Markus Söder: „Ich möchte eindringlich darum bitten, die Landkreise an der Tschechischen Grenze mit erheblichen Mengen zusätzlicher Impfdosen zu versorgen.“
„Ganz offensichtlich trägt die Grenznähe maßgeblich zu einer Steigerung der Inzidenzwerte bei. Die Inzidenzwerte in der Tschechischen Republik sind extrem hoch, die Zahlen in den Grenzlandkreisen steigen wieder an“, so Heinrich. Nach den gestern gefassten Beschlüssen bestünde die akute Gefahr, dass die Landkreise in der zweiten Reihe früher und über längere Zeiträume den Einzelhandel wieder öffnen können, während den Grenzlandkreisen eine Öffnung der Geschäfte aufgrund hoher Inzidenzwerte untersagt bleibt. Dies könnte dazu führen, dass Konsumenten zum Einkauf in die Nachbarlandkreise fahren, was wiederum zusätzliche Infektionsrisiken mit sich bringe. Dringend benötigte Kaufkraft aus den Grenzlandkreisen würde verloren gehen, dramatische Umsatzausfälle drohen – eine enorme Gefährdung der bestehenden Einzelhandelsstrukturen. Letztendlich führe dies alles dazu, dass die positive Entwicklung der vergangenen Jahre in Ostbayern auf dem Spiel stehe. Nur mit erheblichen Mengen zusätzlicher Impfstoffe könne es gelingen, „zwei Klassen“ bei der Öffnung des Einzelhandels zu verhindern.
Im Bild: Neuschönau im Landkreis Freyung-Grafenau, Foto: Tourismusverband Ostbayern