Gemeinsam ausbilden und Fachkräfte sichern

(v.l.): Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Landrätin Rita Röhrl, Bürgermeister Walter Nirschl und die Leiterin der SV-Außenstelle Bischofsmais, Renate Meditz.

Bezirk, Landkreis und Gemeinde unterzeichnen Kooperationsvereinbarung zur Ausbildung

Bischofsmais.
Der Kooperationsvertrag, der am Mittwoch von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Landrätin Rita Röhrl und Bürgermeister Walter Nirschl unterschrieben wurde, ist einzigartig in Bayern. Denn damit beschreiten die drei kommunalen Ebenen einen gemeinsamen Weg und engagieren sich gemeinsam für die Ausbildung ihrer Nachwuchskräfte.

Das Ziel ist, mehr qualifizierte Ausbildungsplätze im Bayerischen Wald zu schaffen und zugleich den Bedarf an Fachkräften in den öffentlichen Verwaltungen aller drei Ebenen zu decken. „Die Bandbreite der Ausbildungsmöglichkeiten, die wir damit abdecken ist außergewöhnlich und damit für junge Menschen besonders interessant“, so Olaf Heinrich. Es werden die Ausbildung von Verwaltungsfachangestellten (VFA-K), Verwaltungsfachkräften (Beschäftigtenlehrgang I), Verwaltungsfachwirten (Beschäftigtenlehrgang II), Verwaltungswirten (Qualifikationsebene 2, nicht-technischer Verwaltungsdienst), Diplom-Verwaltungswirten (FH) (Qualifikationsebene 3, nicht-technischer Verwaltungsdienst) und Beschäftigten mit der Spezialisierung für die Aufgaben der 3. Qualifikationsebene in einer Bezirkssozialverwaltung (Public Social Management) angeboten.

„Unter dem Strich hat die Region etwas davon“, betonte Landrätin Rita Röhrl. Denn egal bei welchem öffentlichen Arbeitgeber die Ausgebildeten letztlich arbeiten: „Wichtig ist, dass sie hier bleiben.“ Finanziell für die Ausbildung kommt am Ende die Stelle auf, bei der der Nachwuchs nach seiner Ausbildung anfängt. Bisher war dies nur bei Beamten der Fall. Hatte ein Angestellter im öffentlichen Dienst bei der Gemeinde seine Ausbildung gemacht, dann aber zum Landratsamt gewechselt, musste dennoch die Gemeinde die Kosten alleine schultern. „Die Gemeinden können aber nicht über Bedarf ausbilden, weil das wiederum von der Rechnungsprüfung angemahnt würde“, erklärte Bürgermeister Walter Nirschl.

„Genauso sind die Impulse zwischen den Behörden von Vorteil“, hob die Landrätin hervor, die schon bisher die Azubis im Landratsamt auch in die Gemeinden schicke, um deren Verständnis für die Belange der Kommunen zu fördern. Während es in den Gemeindeverwaltungen sehr flexible Mitarbeiter braucht, die „alles können müssen“, gibt es beim Landkreis eine größere Bandbreite an Einsatzgebieten samt vielfältigerer Aufstiegsmöglichkeiten. In der Sozialverwaltung des Bezirks hingegen, die in Bischofsmais in diesem Jahr ihre erste Außenstelle eröffnete, werden spezielle Themen aus dem Bereich der Sozialhilfe behandelt.

„Die Bandbreite des öffentlichen Dienstes kann man nicht besser darstellen“, ist die Landrätin überzeugt. In Zukunft werden die Auszubildenden alle diese drei Stationen durchlaufen und sind damit besonders qualifiziert für einen Arbeitsplatz im öffentlichen Dienst im Landkreis Regen.

„Das hat Zukunft“, freute sich Bezirkstagspräsident Heinrich, der darin auch einen weiteren Schritt sieht, um den Standort Bischofsmais der Sozialverwaltung weiter auszubauen. „Die Zusammenarbeit mit der Zentrale in Landshut läuft exzellent. Bischofsmais ist im Bezirk der Vorreiter in Sachen Digitalisierung.“ Hatte man Anfang 2022 mit sieben Mitarbeitern angefangen, werden es nun im Januar elf sein. „Wir wachsen Schritt für Schritt und wollen den Standort mit Perspektive weiterentwickeln.“


Im Bild: Freuten sich über die Unterzeichnung des Kooperationsvertrages (v.l.): Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Landrätin Rita Röhrl, Bürgermeister Walter Nirschl und die Leiterin der SV-Außenstelle Bischofsmais, Renate Meditz.

Foto: Lang / Bezirk Niederbayern