Geschichte zum Anfassen

Vor der Burg Saldenburg (v.l.) Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Marko Junghänel, Pressesprecher des Landesverbandes des Jugendherbergswerk Bayern, Mitarbeiterin Sandra Mitschelen, Bürgermeister Max König und stellvertretende Landrätin Hilde Greiner.

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Landratsstellvertreterin Hilde Greiner auf Burg Saldenburg

Saldenburg. Eigentlich herrscht in der Jugendherberge in der Burg Saldenburg „Remmidemmi“, doch am Sonntag war die letzte Besuchergruppe morgens abgereist. Stattdessen kamen anlässlich des „Tag des Offenen Denkmals“ Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und stellvertretende Landrätin Hilde Greiner zu Besuch. Durch die historischen Räume wurden sie von Marko Junghänel, Pressesprecher des Landesverbandes des Jugendherbergswerk Bayern, Mitarbeiterin Sandra Mitschelen und Bürgermeister Max König geführt.

Seit 1928 wird in der Burg die Jugendherberge betrieben, wie der Bürgermeister informierte. Die Immobilie selbst gehört dem Jugendherbergswerk, der Grund der Gemeinde reicht allerdings bis kurz vor den Eingang. Im Zuge der Dorferneuerung wurde die Brücke saniert und auch die Holzbrücke an der Zufahrt sowie der Burggraben hergerichtet. Eine Million Euro investierte das Jugendherbergswerk vor rund fünf Jahren in die Dachsanierung, den Außenputz, die Brandschutz- und Sicherheitsmaßnahmen sowie die Innenausstattung. An der Stelle überbrachte Marko Junghänel die besten Grüße des Verbandspräsidenten, der sich für die „hervorragende Zusammenarbeit mit dem Bezirk Niederbayern und dem Denkmalamt“ bedankte. „Aus eigenen Mitteln allein könnten wir solche Maßnahmen nicht stemmen“, unterstrich Junghänel. Und Heinrich sprach vom „überragenden öffentlichen Interesse“, wenn solche Gebäude erhalten blieben und dass man natürlich Fördermöglichkeiten schaffen müsse. 51 Häuser in Bayern betreibt das Jugendherbergswerk, darunter auch in anderen Burgen und historischen Gebäuden.

„Man spürt hier den Atem der Geschichte, was die Jugendherberge als Bildungsort auszeichnet“, so der Pressesprecher. Denn hier könne man Geschichte tatsächlich anfassen. 15.000 Gäste pro Jahr kommen in die Jugendherberge Saldenburg, etwa 40 Prozent sind Schulklassen, 30 Prozent sind andere Gruppen (Ministranten oder Sportvereine) und wiederum rund 30 Prozent Familien. „Die Familien haben die Jugendherberge neu für sich entdeckt“, so Junghänel.

Die kostenlose Badegelegenheit am Saldenburger See sowie das weitläufige Gelände rund um die Burg seien für Familien ideal – zumal sie in einem „Gesamtkunstwerk“ übernachten. Sogar der damalige Bundespräsident Theodor Heuss sei in den 50er Jahren schon mal hier oben zu Gast gewesen, wie Bürgermeister Max König wusste. Auch Hilde Greiner ist die Burg gut bekannt, lebte sie doch 15 Jahre im Nachbardorf.

Und so wie man von fast überall aus die Burg Saldenburg sieht – seit der Außensanierung strahlt sie richtig – so hat man auch von der Burg selbst einen 360-Grad-Blick. Gut zu wissen, dass die Burg noch lange hier stehen wird, wenn sich die Eigentümer so gut kümmern. „Früher war es üblich, für viele Generationen zu bauen“, merkte Heinrich zum Schluss an und freute sich zu hören, dass das Jugendherbergswerk in Sachen Bauen auch in Kooperation mit Hochschulen bayernweit neue und innovative Wege gehen will. „Ein Umdenken in der Baubranche ist wichtig – und auch Denkmalschutz ist eine Form von Klimaschutz, denn die Energie die hier vor Jahrhunderten verbaut wurde, bleibt erhalten und muss nicht neu produziert werden“, schloss Heinrich.
Ganz abgesehen von der kulturellen Energie, die die jungen Besucher begeistert. Gleich am nächsten Morgen kommen die nächsten Gruppen und können hier die Geschichte anfassen.


Im Bild: Vor der Burg Saldenburg (v.l.) Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Marko Junghänel, Pressesprecher des Landesverbandes des Jugendherbergswerk Bayern, Mitarbeiterin Sandra Mitschelen, Bürgermeister Max König und stellvertretende Landrätin Hilde Greiner.

Foto: Lang / Bezirk Niederbayern