Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich informiert sich über geplantes Wasserstoff-Zentrum
Pfeffenhausen. Bisher hatte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich die Pläne für ein Wasserstoff-Forschungszentrum in Pfeffenhausen nur „aus der Ferne“ beobachtet, vor Kurzem bekam er nun von Bürgermeister Florian Hölzl Informationen zum Stand des Vorhabens aus erster Hand. Heinrich, der seit vielen Jahren auch bei Bezirksliegenschaften den Umstieg auf erneuerbare Energien vorantreibt, zeigte sich begeistert. „Es waren immer schon Pläne von überregionaler Relevanz, doch gerade die letzten Wochen zeigen, dass Wasserstoff noch massiv an Bedeutung gewinnen wird.“
Die Gemeinde ist derzeit mit der Aufstellung des Bebauungsplanes für das Grundstück beschäftigt, auf dem ab Herbst der geplante Elektrolyseur entstehen soll. In ihm wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, der Wasserstoff kann anschließend auf dem – im zweiten Schritt entstehenden – Wasserstoff-Technologie- und Anwendungszentrum verwendet werden, aber auch an Betriebe oder Tankstellen in der Region geliefert werden. Die Investitionen für den Elektrolyseur liegen im zweistelligen Millionenbereich, weit mehr wird hingegen das Anwendungszentrum benötigen. „Alle haben großes Interesse an dieser Entwicklung – das zeigen alleine schon die Subventionen“, so Bürgermeister Hölzl, der sich für seine gut 5.000 Einwohner-Gemeinde sehr freut, als einer von vier deutschen Standorten ausgewählt worden zu sein. „Es gibt bei uns Strukturprobleme, die denen im Bayerischen Wald nicht unähnlich sind. Von der dynamischen Entwicklung im Raum Landshut hat der nordwestliche Teil des Landkreises nur bedingt profitiert.“ Umso mehr soll nun das nationale Wasserstoffzentrum zum Impulsgeber der Region gemacht werden. Denn dort sollen die Kompetenzen in Sachen Wasserstoff gebündelt werden, damit mittelständische Betriebe, die gerne auf diese Technologie umsteigen würden, aber nicht genügend Fachkräfte sowie eigenes Knowhow dafür haben, an die Hand genommen werden können.
Diese regionale Wertschöpfung hat Florian Hölzl stets im Blick. Wichtig seien Marktgemeinderat und Rathausverwaltung auch eine enge Einbindung der Bürgerschaft. Den Rückhalt in der Bevölkerung fand auch Olaf Heinrich bemerkenswert, vor allem, da im Zuge der Planungen um den Elektrolyseur auch eine Großflächen-PV-Anlage sowie zwei Windräder entstehen sollen. „Nur wenn wir auch die Energie zur Erzeugung des Wasserstoffs aus erneuerbaren Quellen beziehen, wird daraus grüne Energie“, so Hölzl. Doch er beschreibt auch den Pfeffenhausener an sich als „offen für Neues“ und auch ein bisschen „stolz darauf, nun deutschlandweit hier vorne dabei zu sein“.
Die hohe Akzeptanz vor Ort ist wohl unter anderem auf das Beteiligungsmodell über die BürgerEnergie Niederbayern zurückzuführen. Diese will sowohl die PV-Anlage als auch die Windräder errichten. „Wenn die Menschen merken, dass sie auch selbst zum Profiteur werden, dann nehmen sie auch den Transformationsprozess, der vor uns liegt, besser an“, ist der Bezirkstagspräsident überzeugt. Da auch beim Elektrolyseur ein Beteiligungsmodell geplant ist und alle vor Ort an einem Strang ziehen, hat Heinrich keine Bedenken, dass das Vorhaben ein großer Erfolg wird. „Die Zeiten, die vor uns liegen, werden nicht leicht. Wir werden uns auch wieder in Verzicht üben müssen. Umso wichtiger sind solche Perspektiven wie hier in Pfeffenhausen.“ Und auch Bürgermeister Florian Hölzl gab ihm recht: „Trotz aller Abhängigkeiten müssen wir uns auf die Bereiche konzentrieren, in denen wir noch gestalten können. Diese Nischen zu finden, ist eine politische Aufgabe.“
Im Bild: Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (l.) und Bürgermeister Florian Hölzl
Foto: Bezirk Niederbayern / Lang