„Kultur ist wichtig für unsere Gesellschaft“

Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich lud zum Fachgespräch mit dem Berufsverband Bildender Künstler Niederbayern
 
Landshut. Rund um aktuelle und potentielle neue Anknüpfungspunkte drehte sich das Gespräch, zu dem Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich den Vorsitzenden des Berufsverbands Bildender Künstler (BBK) Niederbayern Hubert Huber eingeladen hatte. Zum fachlichen Austausch gekommen waren auch Roland Pongratz, musikalischer Leiter der Freyunger ‚Volksmusikakademie in Bayern‘ und Veronika Keglmaier, Kulturreferentin beim Bezirk Niederbayern. Eines der aktuellen gemeinsamen Projekte von Bezirk und BBK ist der ‚Tag des offenen Ateliers‘, der alle zwei Jahre gemeinsam in Niederbayern veranstaltet wird und an dem sich jeweils über 170 Künstlerinnen und Künstler beteiligen.
 
Geplant sei ein Kunstprojekt in der Volksmusikakademie, so Roland Pongratz. Ab 14. November werde die erste Ausstellung der Stadt Freyung mit Werken der Landshuter Künstlerin Christine Rieck-Sonntag unter dem Titel ‚Saitensprünge‘ stattfinden. Ziel seien  Ausstellungen im Halbjahresturnus mit Künstlern aus den niederbayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten. Die ausstellenden Künstler sollten von einer Fachjury bestehend aus BBK-Mitgliedern und Kulturreferenten ausgewählt werden.
 
Kunst näher zu den Menschen bringen
 
Im weiteren Verlauf des Gesprächs wurde eine weitere spannende Projektidee diskutiert: eine Artothek des Bezirk Niederbayern. Dabei würden Kunstwerke im Besitz des Bezirks für einen definierten Zeitraum an niederbayerische Bürger ausgeliehen und so der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Dafür macht sich auch der Vorsitzende des Kulturausschusses des Bezirks, Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl stark.
 
Derzeit befasst sich das Kulturreferat mit der Erfassung und Dokumentation aller Kunstwerke im Besitz des Bezirks. Dieser Bestand könne die Basis für eine Artothek sein, so Veronika Keglmaier. „Kultur ist wichtig für die Gesellschaft und daher sollte Kunst nicht nur gedanklich, sondern auch physisch näher zu den Menschen gebracht werden“, sagte Bezirkstagspräsident Heinrich. Durch regelmäßige Ankäufe könne dieser Bestand erweitert werden.
 
Sicherung des Arbeitsplatzes ‚Kunst‘
 
Hubert Huber brachte ein Anliegen vor, dass ihm schon lange am Herzen liege: „Kunst am Bau gerät insbesondere in Bayern immer mehr in den Hintergrund. Dabei ist dies ein integrales Element der Baukultur in Deutschland.“ Es gäbe eine Richtlinie des Bundes für öffentliche Bauherren, so Huber weiter. Sie enthalte eine Empfehlung, die je nach Größe der Baumaßnahme bis zu zwei Prozent der Bauwerkskosten als Investition für ein Kunstwerk vorsehe. Dass ‚Kunst am Bau‘ nur noch selten zum Tragen komme, würde sich spürbar negativ auf die wirtschaftliche Situation von Künstlern auswirken.

Bildunterschrift: Zum Fachgespräch ‚Bildende Kunst in Niederbayern‘ hatte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (re.) eingeladen: Huber Huber, Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Niederbayern (2. v. r.), Roland Pongratz, musikalischer Leiter der Volksmusikakademie in Bayern, und Veronika Keglmaier, Kulturreferentin beim Bezirk Niederbayern
Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter