Erstmals wurde der Kulturpreis des Bezirk Niederbayern in der Sparte Kurzfilm vergeben
Landshut. Am Dienstag, 12. Oktober, überreichte Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich bei einem Festakt im Kinopolis Landshut den Kulturpreis des Bezirks Niederbayern in Form einer Skulptur vom Künstler Paul Karl an Michael Orth und Birgit Horn. Die beiden nahmen den Preis stellvertretend für den Verein Dynamo Kurzfilm entgegen, der das jährliche Landshuter Kurzfilm-Festival ausrichtet.
Heinrich hob hervor, dass Birgit Horn als organisatorische Leiterin und Michael Orth als künstlerischer Leiter die treibenden Kräfte des Vereins seien. Sie hätten es geschafft, die niederbayerische Bezirkshauptstadt in den vergangenen 20 Jahren zu einem internationalen Kurzfilm-Festival-Standort zu etablieren, dessen „Strahlkraft weit über Niederbayern hinausreicht“.
Den mit 6.000 Euro dotieren Kulturpreis des Bezirks gäbe es seit 2016, so Heinrich. „Von Anfang an haben wir uns – auch auf Anraten von Bezirksheimatpfleger Dr. Maximilian Seefelder – einem weiten Kulturbegriff verschrieben. Es ist ein zeitgemäßer Kulturbegriff. Und heuer haben auch wir eine Premiere mit unserem Kulturpreis: 2021 kommt erstmals die Sparte Film zum Zug.“
Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl, der als Vorsitzender des Kultur-, Jugend- und Sportausschusses die Entscheidungsfindung der Fachjury zum Kulturpreisträger 2021 von Anfang an begleitet hatte, betonte bei seiner Begrüßung, dass das Landshuter Kurzfilm-Festival Kunst auf höchstem Niveau mit internationalem Zuschnitt biete. „Das ist ein Juwel, das Sie in ganz Bayern nicht mehr finden werden“, so Pröckl.
Bezirkstagspräsident Heinrich verwies in seiner Laudatio auf die schwere Zeit, durch die Theater, Kinos und die gesamte Kulturbranche während der Pandemie gehen mussten. Alleine schon die Umplanung des Landshuter Kurzfilm-Festivals im vergangenen Jahr – weg von einer Präsenzveranstaltung, hin zu einem reinen, durchaus sehr erfolgreichen Online-Event – sei preisverdächtig gewesen.
Heinrich beleuchtete außerdem die beachtliche Entwicklung des Vereins und des Landshuter Kurzfilm-Festivals. Zu Anfang im Jahr 2000 hätten sich eine Handvoll Filmliebhaber zusammengefunden, die Freunden ihre Lieblingskurzfilme zeigen wollten. „Doch dann kam eine große Portion Eigendynamik in Ihr Projekt“, so Heinrich. 22 Filme wurden beim ersten Festival gezeigt, heuer seien es 230 Filme aus 47 Ländern gewesen.
Birgit Horn und Michael Orth zeigten sich berührt und geehrt von der Auszeichnung. Als „Booster“ für die Arbeit des Vereins bezeichneten sie den Kulturpreis. Mit der Einspielung von zwei Kurzfilmen belegten die beiden Vereinsvorstände eindrucksvoll, welch künstlerischen Wert in vielen Produktionen steckt: ein humor- und phantasievoller Streifen zum Thema Ausgrenzung mit dem Titel „Das beste Orchester der Welt“ sowie „El Llibre“, ein Film über ein Buch, das sich nicht unter seines Gleichen einordnen lassen möchte.
Orth gab zum Abschluss noch eine Aussicht auf das nächste Landshuter Kurzfilm-Festival: 2022 soll es in hybrider Form stattfinden – also sowohl online als auch in Präsenz. Vermutlich könne die Veranstaltung noch größer als bisher ausfallen, denn bisher gäbe es bereits 2.800 Anmeldungen.
Bildunterschrift: Birgit Horn und Michael Orth (2. v. li.) nahmen stellvertretend für den Dynamo Kurzfilm e. V. den Kulturpreis des Bezirks Niederbayern von Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich (li.) und Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl (re.) entgegen.
Foto: Bezirk Niederbayern, Bäter